vativn, Calmict mic so sticnge Bclirthki-
Iiiiig iiiisci'ti' Haildlimgswcisc, di'e ftctö
vc'i? jeiieii bcibeii Priiicipi'eii geleitct wi'rd,
crfahrcii zu imisscn. C6 thut 11116 lci'd,
wci'l Europa sich i'» di'eseili Pmikte nber
di'c Erci'giil'ssc, dercn Schaiiplatz dic Halb-
i'iisel i'si/ iii'cht tänscheii darf. Eiiropa svllte
c6 in'cht aus dcn.Aiige» vcrlicrcn, däß di'e
köm'gliche Ncgicriiilg die 'ciiizl'ge conscrva-
tive'Macht iii Italicii ist, wclche die Fähig-
kcit bcsitzi, dcm wahrhaft revoliitiviiärcii
Gci'stc kl'iicn Daiimi ciitgegciiziisctzeii und
ihii zn bäildi'gcil. E6 ist wedcr gerccht,
»och weise, dicse Macht zu jchwäche», iii-
de»i iiiaii sie l'solirt und gcwl'sseriiiaßeii
zwingt, sich liiiter dcu gegcbeiien Uiustäii-
den auf Elcmentc zu stutzen, die gefährlich
werdcn kviinteii. Man solltc iin Gegeu-
thcil i'.u Jutercsse der Orduuilg uud dcs
Frl'cdens seine Aiistreligungeii iiii't dcn ihri-
gen vcreiiii'geii, indcm maii ihr dabei hülfe,
die Schipierigkcitcii, von wclchcn sie uin-
ri'ngt ist, zu überwiiidcn.
Wir habcn nichts zu vcrbergen, ni'chts
zu verhchlcn. Wir siud Jtalicn uud han-
deln i'n seiuein Naiiicu. Aber wir sind
zu glcichcr Zeit.diejcnigen, welche die
uati'oiiale Bewegung niäßigen; unscrc An-
streiigungeii und eifrigsten Beinühungcn
häben keincn attdern Zwcck, als dcn, die-
sclbe auf ordentlicher Bahn zu crhalten
uud zu verhindern, daß sie durch unreiiie
Beinil'schungeu entarte.
Wir sind die Bertrcter des niouarchi-
schen Priiici'ps, welches in Jtalien au6
dcn Hcrzen geschwunden war, ehe cs von
der Volksrachc gestürzt wnrde. Diescs
Princip haben wir wieder aufgcrichtet,
neu gestählt und i'hnl cine nejie Weihe
vcrliehcn. Es bildet uiisere Stärke in
der Gegcnwart und wird unscr Schild
für die Zukunft scin.
Jm Vertrauen aüf dic Gerechtl'gkeit der
von uns verthcidigten Sache usid'auf die
Ailfrichtigkeit unserer Absichtcn hcgcii wir
die Hvssiiuug, die Schwierl'gkeiteii der Läge
'zu Ivscn und zu bewältigcn. Nnd wir
siud überzcugt,'daß, weiin väs Kösiigreich
Italien erst rininal auf den uiierschütter-
lichen Grundlagen des iiatlöiläleii und
nloralischen Nechtcs aufgerichtct ist, Eu-
eopa däs strenge Nrthcil, welchcs inaii
gegenwärti'g übcr uns fällt, ni'cht ratisi-
ciren wird.
Lescn Sie, Herr Graf, diesc Depesche
dein Fchrn. v. Schleinitz vor und hinter-
lassen Sie ihm, falls cr es wüiischt, eine
Abschrift dcrselben.
Genchinigen Sie rc.
Gezeichnct: C. Cavöur.
D e si t s ch l a n d.
Der'iin, 30. Nop. Die acsäuiisite
liberale preußische Pressc sicht sich diirch
die Enihlillüngen i'n dcn lctztcn Lagcn
veranlaßt, cincn Nückblick auf die innere
Politik des Ministcriuins in den letzten
2 Jahren zu werfcn und desscn Schwüche
»nd Eiiergielosigkcit scharf nnzugrcifen.
Zwei Punkte wcrdcn dcinsclben haupt-
sächlich zuni Vorwurf geinacht: das Be-
lasscn säniliitlichcr reactl'onären Bcainten
in i'hrcn Stellungkii, und bas Unterlasscn
dcr Erihcilung eincr allgenieincn Ainncstie.
Wir führen zuin Bclege hiefür aus einem
größeren Artikel der „National-Zeitnng"
folgeiide Stellen an: „Dic gegcnwärtige
Negierilng inachte es dem Beaiiitenthnin
gegcuübcr zu ihrcin Grundsatz, von allen
vor ,'hrer El'nsctziing iin Noveinber t858
begangcnen Süudeii.al'zusrhcn. Als Bürg-
schafl dicscs Gcneralpardons amncstirte
sie vor Allein den Iustizliiinister selbst,
unter dcsseu Augen die Nechtsverlctzungen
sich Bergc hvch aufgcthürint hatten, desscn
Ohr dcui Iainincrgeschrci ans allen Landcn
sich verschlosscn hatle; sie nahin ihn in
ihren Schoß auf. Der allgcineinc Jubcl
übcr die neue Aera wurde im Anfange
durch Mißklänge dieser Art nur niäßig
gctrübt. Die Vergangcnheit sollte ja ver-
geben und vergcsseii sciu, dies enlsprach
dcn edlcu und guten Gefühlen dcs Volkcs,
auf wclche sich sclbst nach deu härtesteu
Lciden bei eiuein solchen Uliischwiiiigc ini-
iner baucii läßt. Freilich sagtc uian sich,
däß i'ii dicscin Falle, wie i'n jedcm audcru,
die allgcuiciiie Negel nicht ohnc gewissc
Ausuahineu bleibcu dürftc. Zuerst ver-
laugtc schou die Einheit des politischeu
Spstcuis, daß in dcn höhercii Beaniteu-
stelleu cin Wechsc! erfolgc, wclcher der
ueucu Negi'eruiig eine freudige und rück-
haltlose Mitwl'rkuug sichertk. ^Daß dcr
Iustizluiiiister, wclcher der Polizeiwillkür
iil'rgeuds eiue festc Greuze gczogeu uud,
ihr die wick)tigsten Theile, seincr cigcucn
Domänc kampfios, abgetretcn Hatte, jctzt
als die gcciguetste Persöulichkeit erachtct
wurde, aus diesem ganzen vcrwüstetcn
Gebiel di'c geheüigtc Autorität des Ncchtes
uud Gesetzes wieder herzustcllcn, erschien
fast Alle» äußerst befremdlich. Zcrncr hat
das Berlliicr Polizeipräsibium uicht uur
wegeii dcr Wichtigkeit seiuer, Fuiictionen,
sondcrn noch mehr durch die hergcbrachtcu
uuuiittclbarcu Bezichungen zu dem Sou-
Vcrän ciue Bedcutung, die in ihrem iuuer-
sten Ü'crue bcrjeuigen ei'ues Ml'nistcriums
glei'ch koiumt. Wir schen hier davou ganz
ab, ob i'lp dl'eser Stclluug ciues Beamteu,
dcr »ur elwa dcu Nang eiues Nxgicruiigs-
prasidcilteii beanspruchcu kaun, nicht übcr-
haiipt eiue Anomall'e liegt. Aber wie di'e
Verhältnisse uuu ciiinial licgen, ist cine
riuheitliche Negi'cruug unmöglich, weiin
djc Anschauiliigeil hcs Polizeipräsidentcu
iücht im Wcseutlicheil mit deuen, dcr Mi-
uister l'm Eliiklang stchcu." ... E6 war
ciu großer Augeubil'ck, wic er Ncgicruugcn
uur sclten geboieu wird. Das Vüuisterium
hatte Allcs in dcr Hand, es wurde von
kciner Seite gedrängt und bcstürmt. Das
preußische Volk wics jcdcii Rachcgcdankcii
weit vou sich. Die vollständige Abrech-
u.uiig nu't dcr Vcrgangenhcit bedurfte nur
noch eiucr einzigeu Ergäuzung. Dem
Gencralpardou der Bcamten mußte sich
iiothwendig berjenige der. Vcruithkl'ltc»
aus den Iahrcn dcr Bewcgung auschließen.
Wie könnte maii auslöschen, was in dcr
frischestcn Erfahrung lebte, ohnc ziigleich
jcuc längst begrabcuc Zeit in die Sühue
einzuschlicßeu? . . . Wir habeu nic ge-
bcttelt, uiid thun es auch hcute nicht. Wenn
wir endlich v.vn einer Sache reden, an die
sich fort und fort die bittersten Gesühle
gekiiüpft haben und kuüpfen müssen, so
geschi'cht es nicht,. um wegen eines Al-
mosens für unscre Partei , anzuklopfen.
Die Zeit ist längst vorübcr, wo die Ne-
gierung^ durch cineii so einfachcn, so un-
mittelbar nahe liegcnden Akt sich übcr-
vollen Dauk vcrdicnt, sich.die kräftigste
möralische St.ützc gewoiineu hätte. Was
jctzt oder, später crfolgt, wirb man nur
der Nojh uiid den dröhnenden Schritten
ber heraunaheuden cbcrnen Zeit. zuschrei-
ben .... Möge, Graf Schwerin, wenu
er seincu Standpunkt nicht als völlig
übcrwuiiden anerkeunen will, uur wenig-
stcns küiiftig, vermcideu, je wieder von
morall'schen Eroberlingeu in Deutschland
zu reden, wie er noch in der Autwort auf
die Stettiner Adresse gethau. Wenn er je
solche Absichten.gehabt hattc, so mußte cr
vorerst d.as eigrue Haus gründlich rein
fegen./'
F r a n k r e i ch.
Pariö. Zwölf französische Ofsiziere^
sind mit Erlaubni'ß ihrer Ncgierung als
Lchrer in bie Armee der Douau-Fürstcn-
thümer getreten.
I ta l i e n
Turin, l. Dec. Eiuc Comuüssion von
sardl'nischen Offizirrcn, wclche frühcr zu
der Armee bcider Sicilieu gchörten, ist iu
N'eapel einges.ctzt wordcn., Diese hat die
Ansprüche der Ofsizierc zu prüfen, wclchc
zür neucn Negierung üdcrtretcn.
Nuß lan d.
Petersburq. Das „Iourn. de St.
Petersb." vom 25. Nov. publicirt' im
amtll'chci! Thcilc cinen zwischen Nnßland
1111 d Oesterrejch a 11 f. 8 Iahrc geschl 0 ssenen,
vom Kaiscr vollzogenen Handels- uud
Schifffahrtsvertrag,. in dessen Eingange. cs
hcißk, das Uederciiikommeu sci ,,eirossen
auS,, beiderscitigcm Verlaugeu,, die alten
Freundschaftsbande zu befestigen uud .so
viel als möglich die Vo.rhültnisse des Hau-
dels- uud Schissfahrls.verkthrcs zwischeu
i'hrcn Staateu zu erwcireru und z» be-
fördern.
Rcdaction, Druck und Lcrlag vv» Adolph Emmcrliug, VcrlagS-BuchhandlUng uud Buchdruckcrci tn Hcidclbcrg.
Iiiiig iiiisci'ti' Haildlimgswcisc, di'e ftctö
vc'i? jeiieii bcibeii Priiicipi'eii geleitct wi'rd,
crfahrcii zu imisscn. C6 thut 11116 lci'd,
wci'l Europa sich i'» di'eseili Pmikte nber
di'c Erci'giil'ssc, dercn Schaiiplatz dic Halb-
i'iisel i'si/ iii'cht tänscheii darf. Eiiropa svllte
c6 in'cht aus dcn.Aiige» vcrlicrcn, däß di'e
köm'gliche Ncgicriiilg die 'ciiizl'ge conscrva-
tive'Macht iii Italicii ist, wclche die Fähig-
kcit bcsitzi, dcm wahrhaft revoliitiviiärcii
Gci'stc kl'iicn Daiimi ciitgegciiziisctzeii und
ihii zn bäildi'gcil. E6 ist wedcr gerccht,
»och weise, dicse Macht zu jchwäche», iii-
de»i iiiaii sie l'solirt und gcwl'sseriiiaßeii
zwingt, sich liiiter dcu gegcbeiien Uiustäii-
den auf Elcmentc zu stutzen, die gefährlich
werdcn kviinteii. Man solltc iin Gegeu-
thcil i'.u Jutercsse der Orduuilg uud dcs
Frl'cdens seine Aiistreligungeii iiii't dcn ihri-
gen vcreiiii'geii, indcm maii ihr dabei hülfe,
die Schipierigkcitcii, von wclchcn sie uin-
ri'ngt ist, zu überwiiidcn.
Wir habcn nichts zu vcrbergen, ni'chts
zu verhchlcn. Wir siud Jtalicn uud han-
deln i'n seiuein Naiiicu. Aber wir sind
zu glcichcr Zeit.diejcnigen, welche die
uati'oiiale Bewegung niäßigen; unscrc An-
streiigungeii und eifrigsten Beinühungcn
häben keincn attdern Zwcck, als dcn, die-
sclbe auf ordentlicher Bahn zu crhalten
uud zu verhindern, daß sie durch unreiiie
Beinil'schungeu entarte.
Wir sind die Bertrcter des niouarchi-
schen Priiici'ps, welches in Jtalien au6
dcn Hcrzen geschwunden war, ehe cs von
der Volksrachc gestürzt wnrde. Diescs
Princip haben wir wieder aufgcrichtet,
neu gestählt und i'hnl cine nejie Weihe
vcrliehcn. Es bildet uiisere Stärke in
der Gegcnwart und wird unscr Schild
für die Zukunft scin.
Jm Vertrauen aüf dic Gerechtl'gkeit der
von uns verthcidigten Sache usid'auf die
Ailfrichtigkeit unserer Absichtcn hcgcii wir
die Hvssiiuug, die Schwierl'gkeiteii der Läge
'zu Ivscn und zu bewältigcn. Nnd wir
siud überzcugt,'daß, weiin väs Kösiigreich
Italien erst rininal auf den uiierschütter-
lichen Grundlagen des iiatlöiläleii und
nloralischen Nechtcs aufgerichtct ist, Eu-
eopa däs strenge Nrthcil, welchcs inaii
gegenwärti'g übcr uns fällt, ni'cht ratisi-
ciren wird.
Lescn Sie, Herr Graf, diesc Depesche
dein Fchrn. v. Schleinitz vor und hinter-
lassen Sie ihm, falls cr es wüiischt, eine
Abschrift dcrselben.
Genchinigen Sie rc.
Gezeichnct: C. Cavöur.
D e si t s ch l a n d.
Der'iin, 30. Nop. Die acsäuiisite
liberale preußische Pressc sicht sich diirch
die Enihlillüngen i'n dcn lctztcn Lagcn
veranlaßt, cincn Nückblick auf die innere
Politik des Ministcriuins in den letzten
2 Jahren zu werfcn und desscn Schwüche
»nd Eiiergielosigkcit scharf nnzugrcifen.
Zwei Punkte wcrdcn dcinsclben haupt-
sächlich zuni Vorwurf geinacht: das Be-
lasscn säniliitlichcr reactl'onären Bcainten
in i'hrcn Stellungkii, und bas Unterlasscn
dcr Erihcilung eincr allgenieincn Ainncstie.
Wir führen zuin Bclege hiefür aus einem
größeren Artikel der „National-Zeitnng"
folgeiide Stellen an: „Dic gegcnwärtige
Negierilng inachte es dem Beaiiitenthnin
gegcuübcr zu ihrcin Grundsatz, von allen
vor ,'hrer El'nsctziing iin Noveinber t858
begangcnen Süudeii.al'zusrhcn. Als Bürg-
schafl dicscs Gcneralpardons amncstirte
sie vor Allein den Iustizliiinister selbst,
unter dcsseu Augen die Nechtsverlctzungen
sich Bergc hvch aufgcthürint hatten, desscn
Ohr dcui Iainincrgeschrci ans allen Landcn
sich verschlosscn hatle; sie nahin ihn in
ihren Schoß auf. Der allgcineinc Jubcl
übcr die neue Aera wurde im Anfange
durch Mißklänge dieser Art nur niäßig
gctrübt. Die Vergangcnheit sollte ja ver-
geben und vergcsseii sciu, dies enlsprach
dcn edlcu und guten Gefühlen dcs Volkcs,
auf wclche sich sclbst nach deu härtesteu
Lciden bei eiuein solchen Uliischwiiiigc ini-
iner baucii läßt. Freilich sagtc uian sich,
däß i'ii dicscin Falle, wie i'n jedcm audcru,
die allgcuiciiie Negel nicht ohnc gewissc
Ausuahineu bleibcu dürftc. Zuerst ver-
laugtc schou die Einheit des politischeu
Spstcuis, daß in dcn höhercii Beaniteu-
stelleu cin Wechsc! erfolgc, wclcher der
ueucu Negi'eruiig eine freudige und rück-
haltlose Mitwl'rkuug sichertk. ^Daß dcr
Iustizluiiiister, wclcher der Polizeiwillkür
iil'rgeuds eiue festc Greuze gczogeu uud,
ihr die wick)tigsten Theile, seincr cigcucn
Domänc kampfios, abgetretcn Hatte, jctzt
als die gcciguetste Persöulichkeit erachtct
wurde, aus diesem ganzen vcrwüstetcn
Gebiel di'c geheüigtc Autorität des Ncchtes
uud Gesetzes wieder herzustcllcn, erschien
fast Alle» äußerst befremdlich. Zcrncr hat
das Berlliicr Polizeipräsibium uicht uur
wegeii dcr Wichtigkeit seiuer, Fuiictionen,
sondcrn noch mehr durch die hergcbrachtcu
uuuiittclbarcu Bezichungen zu dem Sou-
Vcrän ciue Bedcutung, die in ihrem iuuer-
sten Ü'crue bcrjeuigen ei'ues Ml'nistcriums
glei'ch koiumt. Wir schen hier davou ganz
ab, ob i'lp dl'eser Stclluug ciues Beamteu,
dcr »ur elwa dcu Nang eiues Nxgicruiigs-
prasidcilteii beanspruchcu kaun, nicht übcr-
haiipt eiue Anomall'e liegt. Aber wie di'e
Verhältnisse uuu ciiinial licgen, ist cine
riuheitliche Negi'cruug unmöglich, weiin
djc Anschauiliigeil hcs Polizeipräsidentcu
iücht im Wcseutlicheil mit deuen, dcr Mi-
uister l'm Eliiklang stchcu." ... E6 war
ciu großer Augeubil'ck, wic er Ncgicruugcn
uur sclten geboieu wird. Das Vüuisterium
hatte Allcs in dcr Hand, es wurde von
kciner Seite gedrängt und bcstürmt. Das
preußische Volk wics jcdcii Rachcgcdankcii
weit vou sich. Die vollständige Abrech-
u.uiig nu't dcr Vcrgangenhcit bedurfte nur
noch eiucr einzigeu Ergäuzung. Dem
Gencralpardou der Bcamten mußte sich
iiothwendig berjenige der. Vcruithkl'ltc»
aus den Iahrcn dcr Bewcgung auschließen.
Wie könnte maii auslöschen, was in dcr
frischestcn Erfahrung lebte, ohnc ziigleich
jcuc längst begrabcuc Zeit in die Sühue
einzuschlicßeu? . . . Wir habeu nic ge-
bcttelt, uiid thun es auch hcute nicht. Wenn
wir endlich v.vn einer Sache reden, an die
sich fort und fort die bittersten Gesühle
gekiiüpft haben und kuüpfen müssen, so
geschi'cht es nicht,. um wegen eines Al-
mosens für unscre Partei , anzuklopfen.
Die Zeit ist längst vorübcr, wo die Ne-
gierung^ durch cineii so einfachcn, so un-
mittelbar nahe liegcnden Akt sich übcr-
vollen Dauk vcrdicnt, sich.die kräftigste
möralische St.ützc gewoiineu hätte. Was
jctzt oder, später crfolgt, wirb man nur
der Nojh uiid den dröhnenden Schritten
ber heraunaheuden cbcrnen Zeit. zuschrei-
ben .... Möge, Graf Schwerin, wenu
er seincu Standpunkt nicht als völlig
übcrwuiiden anerkeunen will, uur wenig-
stcns küiiftig, vermcideu, je wieder von
morall'schen Eroberlingeu in Deutschland
zu reden, wie er noch in der Autwort auf
die Stettiner Adresse gethau. Wenn er je
solche Absichten.gehabt hattc, so mußte cr
vorerst d.as eigrue Haus gründlich rein
fegen./'
F r a n k r e i ch.
Pariö. Zwölf französische Ofsiziere^
sind mit Erlaubni'ß ihrer Ncgierung als
Lchrer in bie Armee der Douau-Fürstcn-
thümer getreten.
I ta l i e n
Turin, l. Dec. Eiuc Comuüssion von
sardl'nischen Offizirrcn, wclche frühcr zu
der Armee bcider Sicilieu gchörten, ist iu
N'eapel einges.ctzt wordcn., Diese hat die
Ansprüche der Ofsizierc zu prüfen, wclchc
zür neucn Negierung üdcrtretcn.
Nuß lan d.
Petersburq. Das „Iourn. de St.
Petersb." vom 25. Nov. publicirt' im
amtll'chci! Thcilc cinen zwischen Nnßland
1111 d Oesterrejch a 11 f. 8 Iahrc geschl 0 ssenen,
vom Kaiscr vollzogenen Handels- uud
Schifffahrtsvertrag,. in dessen Eingange. cs
hcißk, das Uederciiikommeu sci ,,eirossen
auS,, beiderscitigcm Verlaugeu,, die alten
Freundschaftsbande zu befestigen uud .so
viel als möglich die Vo.rhültnisse des Hau-
dels- uud Schissfahrls.verkthrcs zwischeu
i'hrcn Staateu zu erwcireru und z» be-
fördern.
Rcdaction, Druck und Lcrlag vv» Adolph Emmcrliug, VcrlagS-BuchhandlUng uud Buchdruckcrci tn Hcidclbcrg.