Universitätsbibliothek HeidelbergUniversitätsbibliothek Heidelberg
Metadaten

Die Kunst für alle: Malerei, Plastik, Graphik, Architektur — 11.1895-1896

DOI article:
Personal- u. Atelier-Nachrichten - Ausstellungen und Sammlungen - Denkmäler - Vermischte Nachrichten - Kunstliteratur u. vervielf. Kunst
DOI Page / Citation link: 
https://doi.org/10.11588/diglit.12003#0204

DWork-Logo
Overview
loading ...
Facsimile
0.5
1 cm
facsimile
Scroll
OCR fulltext
158

Kunstlitteratur und vervielfältigende Kunst.

?. 8. Girard Audrans „Proportionen des mensch-
lichen Körpers", dargestellt nach den berühmtesten Antiken,
neu herausgegeben von Fenner. (Verlag des Art. Instituts von
von Orell Füßli, Zürich. 8 Lieferungen L Fr. 1.60 oder M. 1.40.
2.—8. Lieferung.) Auch die weiteren Lieferungen dieses Werkes
können die an dieser Stelle früher geäußerte Meinung nicht
ändern, daß es sich um ein recht zweckloses Unternehmen handelt.
Zweifellos leben wir in einem Kunstzeitalter aufsteigender Linie,
die, wie eine solche stets mehr auf das individuelle als auf das
typische sieht. Und wo sie das letztere suchte, würde sie es auf
bessere Weise zu finden wissen, als in den rohen, verzopften
Konturen Audrans, die den verfeinerten Geschmack nur beleidigen.

Nach dem Badr. von Rudolf Schweinitz (j 7. Januar (8g6).

plotograxpieveilag der Pdoto^rapdiichen Union in Utüncden.

Das Ganze ist gewiß gut gemeint, aber Gott bewahre die deutsche
Kunst vor solchen Helfern. lsoori

— Alwin Schultz, „Allgemeine Geschichte der
bilden den Künste" (Berlin, G. Grotesche Verlagsbuchhandlung,
Separat-Conto (Müller-Grote und Baumgärtelf. In ca. 30 Lfrg.
ä 2 M). Das schöne Werk nimmt in den jüngst erschienenen
Lfrg. 6 und 7 rüstigen Fortgang. Was es besonders auszeichnet
ist der prächtige Jllustrationsschmuck, der allen Kunstgebieten zu
statten komm! und den die Sorgfalt des Verlegers in gleichmäßig
schöner Ausführung herzustellen gewußt hat. Wenn wir eine Ein-
wendung in Bezug auf ihn erheben sollten, so wäre es die Frage,
warum für manche Kunstwerke, es kommen hier hauptsächlich
Telbilder in Betracht, als Reproduktions-Vorlagen alte Kupfer-
stiche und nicht thatsächlich vorhandene Photographien benützt
worden sind. Kunsthistorisch interessant sind ja Wiedergaben
alter Stiche unbedingt, es kommt aber durch diese doppelt in-
direkte Reproduktion in die Wirkung der Bilder fremdartigeres
hinein als es der einfarbigen Wiedergabe in Schwarz an und
für sich schon anhaftet. Textlich beginnt mit der 6. Lieferung die Dar-
stellung der Malerei der Renaissance. l«i32j

— Gsell-Fels, „R om und die Campagna". 4.Auf-
lage. (Meyers Reisebücher. Leipzig, Bibliographisches Institut.
13 M.) In den 25 Jahren seines Bestehens ist dieses Buch für
jeden, der längere Zeit in Rom weilt und es mit dem Studium
der ewigen Stadt ernst nimmt, ein wirklich unentbehrlicher Cicerone
geworden. Die neue Auflage ist auf Grund eigener Anschauung
des Herausgebers, dem gründliche Belesenheit und reiches Sach-
verständnis zur Seite stehen, völlig neu bearbeitet und so zu
einem Werke geworden, das in seiner Gediegenheit auch ferner-
hin allen Romfahrern dienlich sein wird. Eine praktische
Neuerung für den Gebrauch ist, daß es sich in fünf selbständige
Hefte zerlegen läßt, die einzeln bequem in die Brusttasche gesteckt
werden können. lsooo)

v. L. Karl Bolhoeveners transparente, kombi-
nierbare Farbenskalen (9 Glastafeln in Nutenkasten 7 M )
bezwecken durch eine Anzahl farbiger, und zwar von der einen
Seite zur anderen vom dunkelsten zum hellsten Ton allmählich
übergehender Glastafeln den Malern, Lithographen u. s. w. einen
Maßstab an die Hand zu geben, auf Grund dessen sie die
Mischungsverhältnisse ihrer Farben bestimmen oder die Wirkung
und Zusammenstellung von Farben probieren können, ohne die-
selben in Wirklichkeit erst aufzutragen. Das Kästchen enthält die
Primären, sekundären und tertiären Farben und wird sowohl
Künstlern und Farbendruckern rc. willkommene Dienste leisten,
als auch als praktisches Hilfsmittel für den Zeichenunterricht
größere Verbreitung finden. Der vortreffliche Apparat ist von
Ehr. Harbers in Leipzig zu beziehen. levMi

— Wanderungen in den Ampezzaner Dolomiten
von Theodor Wundt (Stuttgart, Deutsche Verlags-Anstalt,
geb. 20 M.) Das von der Sektion Berlin des Deutschen und
Öesterreichischen Alpen-Vereins herausgegebene Werk liegt jetzt nach
Verlauf von zwei Jahren bereits in 2. Auflage vor. Das dem so
ist, wird die, welche es kennen, kein Wunder nehmen; denen
aber, die sich an ihm noch nicht erfreut und erfrischt haben, sei
es auf das Wärmste empfohlen als eines der schönsten alpinen
Werke, die ihr Dasein Selbsterlebten des Autors verdanken.
Theodor Wundt ist nicht nur ein kühner Bergsteiger, sondern
auch ein origineller Schilderer, der durch die lebendige Darstellung
seiner Erlebnisse packend und spannend aus den Leser einwirkt
und last not least seinen Darstellungen durch die inmitten der
schwierigsten „Arbeit" gemachten photographischen Aufnahmen
eine geradezu dramatisch zu nennende Wirkung verleiht. Dem
Wunsche der Sektion Berlin, daß die durch diese Publikation
betretene Bahn, die einzelnen Gebiete der Alpen durch systema-
tische Darstellung in Bildern mit kurzen Beschreibungen, künstlerisch
zu erschließen, von recht vielen und glücklichen Nachfolgern
betreten werden möge, wird jeder Leser dieses Werkes sich gern
und freudig anschlietzen. lkirch

ll. L. Studienblätter aus den Wanderfahrten
eines Malers von Friedrich Freiherrn von Khay-
nach. (Zürich 1895. Verlagsmagazin I. Schabelitz, 7.— M.)
Wenn der Verfasser sein Buch, wie er in einer Einleitung sagt,
als ein Geschenk an seine nächsten Freunde betrachtet wissen
will, dann könnte auch das Urteil darüber getrost seinen nächsten
Freunden überlassen bleiben. Da er es aber trotz dieser Absicht
an die Redaktionen versendet, appelliert er an die Oeffentlichkeit
und darum ist es angebracht, ein paar Worte darüber zu sagen.
Khaynach hat schon einmal von sich reden gemacht durch eine
Schrift gegen A. von Werner. Darin waren ein paar ganz
 
Annotationen