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Die Kunst für alle: Malerei, Plastik, Graphik, Architektur — 11.1895-1896

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Der Amateur-Photograph
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https://doi.org/10.11588/diglit.12003#0306

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Vireflexsucher

ist eine neue Art von Suchern, welche von
der Firma Liesegang in Düsseldorf in den
Handel gebracht werden. Derselbe besteht
aus einem flachen Kästchen, dessen aufklapp-
barer Deckel ebenso wie der Boden des
Kästchens einen Spiegel enthält. Der eine
Spiegel ist hohl, der andere gewölbt. Durch
doppelte Spiegelung sieht man in dem am
Boden des Kästchens angebrachten Spiegel
die Gegenstände in aufrechter Stellung. Die
Bilder zeichnen sich durch große Helligkeit aus.

Bereitung von ttslkeplindern.

^nr Erzeugung von Kalklicht läßt sich
(I der gewöhnliche gebrannte, aber un-
gelöschte Kalk verwenden. Man muß der-
artige Stücke jedoch unter vollkommenem
Luftabschluß ausbewahren. Haltbare Kalk-
cylinder fertigt man nach Liesegang (Laterna
magica) auf folgende Weise: Man kaust
beim Droguisten „Wiener Kalk", wie der-
selbe als Putzmittel für Silber benutzt
wird, außerdem etwas kohlensaureMagnesia,
Rüböl und eine Auflösung von 100 §r
Gummiarabikum in einem Liter Wasser.

ISO gr Wiener Kalk werden nunmehr
fein gepulvert und niit 40 gr gepulverter,
kohlensaurer Magnesia versetzt. In einer
Flasche mischt man 100 ccm Wasser, SO ccm
Gummilösung, 40 Tropfen Rüböl und
schüttelt kräftig, bis sich das Oel im Wasser
gleichmäßig verteilt hat. Diese Flüssigkeit
gießt man langsam auf das Kalk-Magnesia-
Gemisch und knetet die Masse möglichst
kurze Zeit, bis ein gleichmäßiger Brei er-
zielt ist. Letzteren teilt man in annähernd
vier gleiche Teile, von denen jeder in eine
mit Vaselin angefettete, etwa 6 cm im
Durchmesser messende Form gedrückt wird.
Nach etwa einer halben Stunde klopft nian
den erstarrten Brei vorsichtig aus der Form
heraus und läßt ihn ein bis zwei Tage
ohne Anwendung von Wärme trocknen.
Dann wird am Ofen in ziemlich starker
Wärme einen Tag lang fertig getrocknet. In
Staniol verpackt halten sich derartige Cylinder
lange Zeit.

Verstellung von ttoplen auf ttohlepspler
nach Ärtiguc.

^ n den „Wiener photographischen Blättern"
veröffentlicht v. Schöller eine Studie
über das Artiguesche Kohlepapier: Man
sensibilisiert dasselbe durch Baden in Ka-
liumbichromatlösung. Hierbei sind Blasen
sorgfältig zu vermeiden, ebenso das Be-
rühren der Schichtseite mit den Fingern.
Je konzentrierter das Chrombad ist, um so
weicher wird das Bild, und umgekehrt. Die
Konzentration kann zwischen 1° o und 5°/»
schwanken. Im Som-
mer verwendet man am
besten ein 2°/oiges, im
Winter ein 5°/„iges
Bad zur Sensibilisa-
tion. Die Badcdauer
schwankt zwischen I und
5 Minuten. Kurze
Bäder geben weichere
Abzüge als lange. So-
bald das Papier trocken
ist, kann man kopieren.
Je konzentrierter das
Chrombad ist und je
länger sensibilisiert
wurde, um so lichtem-
pfindlicher ist das Pa-
pier. Selbst im un-
empfindlichsten Sta-
dium bleibt es etwa
viermal so empfindlich,
als Aibunümpapier.
Nach dem Kopieren
wird gewässert, wobei
man anhaftende Luft-
blasen mit der Brause entfernt. Dann legt
man das Bild in marines Wasser von 25
bis 27° c, worin es verbleibt, bis die Um-
risse erschienen sind. Hierauf heftet man
es mit Kopierklammern an einen flachen Holz-
stab oder eine Glasplatte, und übergießt es
vorsichtig mit Sägespänen, wobei das Bild
sofort erscheint. Die Mischung von feinem
Sägemehl und Wasser darf nicht zu dick
sein und soll eine Temperatur von 20° c
besitzen.

Bleiben die Lichter grau, so ist unter-
exponiert. Hier kann man sich durch Zu-
rücklegen des Bildes in wärmeres Wasser
(27-28° O) helfen.

Bei Ueberexposition bringt man die
Kopie in kaltes Wasser und beläßt sie einige
Stunden in demselben; darauf taucht man
sie wieder in Wasser von 25—27° c und
behandelt mit Sägespänen.

Wird das Bild rauh und streifig, so
war es zu kurze Zeit im warmen Wasser,
oder die Sägespäne waren zu kalt. Je
wärmer das Wasser, um so stärker werden
die Gegensätze im Bilde. Beim Trocknen
dunkeln die Abzüge nach. Nach dem Ent-
wickeln wässert man l—2 Stunden in
fließendem Wasser.

ttgulschuksirnls zum MasserdichrmaHen
von Achaten.

an schmilzt zwei Teile gewöhnlichen
Harzes in einem eisernen Gefäß, wo-
bei die Erwärmung soweit zu steigern ist,
daß das Harz zu dampfen beginnt. Hierzu

Truppril-Übergung über den Main.

Ausnahme von Rudolf Kolbe in Aschaffenburg.

! setzt man einen Teil zerkleinerten Kautschuk
und rührt bis zur völligen Vermischung.
Nachdem das Gefäß vom Feuer genommen,
^ giebt man zwei Teile Leinöl hinzu und
rührt kräftig, bis das ganze erstarrt. Diese
Mischung wird angewärmt, auf Schalen und
' ähnliche, wasserdicht zu machende Gegen-
stände dünn aufgetragen.

Zu gleichem Zwecke ist auch folgender
Kautschuksirnis brauchbar: Man schneidet
Kautschuk in schmale Streifen, trocknet sie
vollkommen und läßt sie einige Tage in
Benzol liegen. Die so entstandene gelati-
nöse Masse wird dann mit Benzin verdünnt.

Briefkasten.

Direkt- Korrespondenz grrmdfltzttch ausgeschlossen. — Anl.
Worten nur hier. Brieimarkenbeifügung daher zwecklos. —
AbonncmenIS.Qlliltung und Angabe der Adresse nötig.

A. B. in Potsdam. Es ist sehr Wohl möglich,
zu dunkel kopierte Abzüge aus Albumin-. Gelatine-
oder Celloidinpapier durch Abschwächen in brauchbaren
Zustand zu setzen. Man bereitet folgende Mischung:

Fjxiernatron.io xr

Wasser.100 ccm

l°/o Ainmonimnbichromatlösung 2 ccm

Die noch leuchten, getonten und iirierten Bilder
legt man drei bis sünf Minuten in diese Flüssigkeit,
woraus man gründlich auswäscht. Sind die Abzüge
nicht allzu sehr überkopiert, jo kann man sie auch
durch längeres Belagen im Tonfixierbade retten.
Allerdings hat man sich hierbei davor zu hüten, das;
die Bilder einen fahlen, graublauen Ton annehmen.

L. D. in Bremen. Wegen der großen Unempfind-
lichkeit der für Farbenphotographie geeigneten Platten
find sehr lange Expositionen (1 bis 2 Stunden bei zer-
streutem Licht) notwendig. Beschränken Sie sich also
vorläufig bei Ihren Versuchen aus Aufnahmen von
farbigen Fcnslerbildcrn, Frachtstücken, Blumen,
sträußen u. f. w. Ihrem Wunsche, Ihnen ein der-
artiges Bild zu senden, können wir leider nicht
Nachkommen, da die wenigen brauchbaren Farben-
bilder, die es bis jetzt überhaupt giebt, viel zu kostbar
sind, als daß man sie aus der Hand geben könnte.

Verantwortlicher Redatienr dieser Abteilung i

kür. R. Nenhauß, Berlin, Vk., Landgrafenür. 11.

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«r-aktwll,lchluß II. April 1836. — All,ga»e 23. ^pril 1836.

Zsnhakt-es sünfzehiiten BestesH. E. v.

Berlepsch. Die Frühjahr-Ausstellung der Mün-
chener Secession 1896. — Karl v. Vincenti.
Die Jahresausstellung im Wiener Künstlerhause.
— Personal- und Ateliernachrichten rc. rc. — Der
Amateur-Photograph. — Aikderbeitagen: Frank
Brangwyn. Seemanns Begräbnis. — Claude
Bourgonnier. Eine Herbst-Vision. — Theo-
phile de Bock. Birkenallee. — Josef von
Wodzinski. Hauskonzerl.

Herausgeber: Friedrich pecht. — Verantwortlicher Redakieur: Fritz Schwär tz.

Druck der Bruckmann'schen Buch- und Kunstdruckerei in München.
 
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