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Volkszeitung: Tageszeitung für die werktätige Bevölkerung des ganzen badischen Unterlandes (Bezirke Heidelberg bis Wertheim) (1/2) — 1920

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https://doi.org/10.11588/diglit.44126#0458
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den Empfängern von W a r t e g e l k> , Rubegeh al t, so-
wie W i t w e n- und Waisengelder ihr Einkommen.
Den Beamtemvärlern und den Beamten gewährleistet das
Reich die in ihren Ländern erworbenen Anstellungs- und B e-
f ö r d e r u ng sa u s s ich t e n soweit, als es sich um die bei regel-
mäßiger Gestaltung der bisherigen Laufbahn nach dem bisherigen
organisatorischen Ausbau des Beamtenkörpers erreichbaren Ein-
gangs- und Befvrberungsstellen handelt.
Als regelmäßig erreichbare Besörderungsstellen sind nur solche
anzusehen, die mindestens die Hälfte der Beamten der Vorstelle er-
reicht hat. Bei Meinungsverschiedenheiten entscheidet ein
Schiedsgericht.
In gleicher Weife gewährleistet bas Reich den Angestellten und
Arbeitern der Länder die erworbenen Anwartschaften auf
eine Beamtenlaufbahn.
Das Reich tritt gegenüber den in feinen Dienst übernommenen
Angestellten uitd Arbeitern in die am 31. März 1920 gültigen
Dien st- und Tarifverträge der Länder ein. Das Reich
hat jedoch jederzeit das Recht, die Tarifverträge der Länder zum
Zwecke der Einführung eines einheitlichen Tarifver-
trages für die Reichseisenbahnverwaltung auf den Schluß eines
Kalendermonats mit einer Frist von 4 Wochen zu kündigen.
Das Reich übernimmt die Wohlfahrtseinrichtun-
g e n der Länder und führt sie auf Grund der Gesetze, Satzungen
und Bestimmungen unter Wahrung der Rechte der Beamten, An-
gestellten und Arbeiter weiter. Es tritt als Rechtsnachfolger bei
den B etr i eb s k r a nk e n- k ass e n an die Stelle der Länder.
Das Reich übernimmt die Verpflichtungen der Länder aus der
Bewilligung von Teuerungsbezügen an inv a l id e A r b ei t e r,
die aus dem Eisenbahndienst ausgeschiedm sind, und an Hinter-
bliebene von Arbeitern. Sollte das Reich die Bezüge
seiner vor dem 1. April 1920 ausgeschiedenen invaliden Arbeiter
oder der Hinterbliebenen von Arbeitern, die vor diesem Zeitpunkt
verstorben sind, aufbessern, so wird es die Mittel bereitstellen, die
erforderlich find, damit den in den Ländern am 31. März 1920 vor-
handen gewesenen Berechtigten bei gleichen Voraussetzungen in deim
selden Ausmaß Zulagen gewährleistet werden können.
Das Reich wird an invalide Angestellte und Arbeiter sowie an
Hinterbliebene von Angestellten und Arbeitern nach den in den
Ländern bisher üblichen Grundsätzen Unterstützungen »ge-
währen.
Verwaltungsordnungen zugunsten der Angestellten
und Arbeiter eines Landes -können bis zur Durchführung des
Reichsgesetzes über Betriebsräte nur im Benehmen mit der
zuständigen Personalvertretung beim Reichsverkehrsministerium ge-
ändert oder beseitigt werden. Ihre gesetzliche Regelung wird da-
durch nicht ausgeschlossen.
Schließlich -sieht der Staatsvertrag für Meinungsverschieden-
heiten, die bei der Auslegung des Staatsvertrages
-wischen den beteiligten Regierungen- entstehen könnten, die Entschei-
dung des -Staatsgerichtshofes vor.

Soziale Rundschau.
Die deutschen Sparkessen im Februar 1920. Der Februar hat, wie
der „Sparkasse" zu entnehmen ist, einen- weiteren Rückgang der Spar-
einlagen gebracht. Nach den vorliegenden- Berichten ist er auf 300 Mil-
lionen Mark zu schätzen gegen 110 Millionen Mark im Januar. In den
beiden Vorjahren hatte der Februar noch Zunahmen von 800 bzw. 600
Millionen Mark den Sparkassen zugeführt. Die Gründe der Abnahme
liegen in dem steigenden Kapitalbedarf in Handel und Gewerbe. Das
Vertrauen- zu den Sparkassen ist nach wie vor un-erschüttert. -Selbst in
den jetzigen kritischen Tagen im wesffälischen Industriegebiet ist den dor-
tigen -Sparkassen das Vertrauen erhärten geblieben. — 8m Februar hatten
die neuen -Einzahlungen den Riefenbetrag von 3 Milliarden Mark bei
sämtlichen deutschen Sparkassen erreicht. Die Rückzahlungen waren aber
um 300 Millionen Marl größer.
* Die Not der Familien der Heilanstaltspatienten. Vom Patienten-
ausschuß der Heilstätte Nordrach-Kolonie erhalten wir die
folgende Zuschrift: Der Palienten-Ausschutz der Lungenheilstätte Nor-
drach-Kolonie hat sich unterm 20. 1. d. I. im Auftrag der Patienten in
seiner größten- Not mit dem Hilferuf um ein« höhere Unter st ühung
oder eine einmalige Abfindungssumme für deren Familien an das Bad.
Staa-tsministerium gewandt, das Gesuch wurde aber abschlägig beschieden.
Wir appellieren deshalb an- die gesamte Arbeiterschaft und die -Gewerk-
schaften und hoffen sicher, daß wir mit unseren Anliegen nicht fehl gehen
werden, da doch jeder einzelne damit rechnen muß, selbst einmal in die
Lage zu kommen, eine Heilstätte aufsuchen zu müssen. Die Berechtigung
einer solchen Bitte liegt doch Kar auf der Hand, zumal heute die Preis«
für sämtliche Artikel -derart in die Höhe getrieben sind, daß noch nicht
einmal ein gesunder Arbeiter -mit einem normalen Verdienst sich und seine
Familie richtig ernähren kann. Ls ist doch geradezu hohnsprechend, daß
sich die Familien der Patienten mit einem Hausgeld von Mk. 2.50 bis
Mk. 7.50 im günstigste» Falle in diesen Zeiten durchschlagen sollen, wo
doch hier -die Not schon am grössten ist, indem der Ernährer der Familie
meistens schon lange vor seiner Einweisung in -die Heilstätte (die Warte-
zeit beträgt zirka 6 Monate) krank darnieder lag. Die Landes-Versiche-
rungsanstalt macht uns auch in ihrem abschlägigen Schreiben vom 7. 4.
die Mitteilung, daß sie im Bedarfsfälle gemäß 8 1400 R.V.O. die Aus-
nahme machen kann, die Sätze um das 1)4 fache zu erhöhen. Bei wem
dieser Fall evtl, zutreffen kann, ist fraglich. Bezieht ein Patient noch
irgend eine Privatunterstützung einer Hilfskasse, so rechnet -sich -dies bi«
L.V.A.B. zu ihren- Gunsten und wird daher der 1)4 fache Betrag der
Unterstützung rundweg abgelehnt.
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Dieser Notschrei der Heilanstaltspatienten muß bei den maßgebenden
Stellen beachtet werden. Die ganze Heilbehandlung solcher Familien-
väter wird dadurch stark beeinträchtigt, indem diese Leute in banger Sorge
um ihre Familienangehörigen leben. Anderseits kommen durch die Ge-
währung einer solch geringen Unterstützung die Angehörigen gefundheit-

deren auch! Gezeigt hält' ich dir, meine ich, daß ich dir nicht un-
freundlicher bin als den- andern-; mehr, hast du gesagt, tätest du ja
auch nicht verlangen, also bleib dabei."
„Beinah' meine ich aber doch, es wird mir zu wenig sein.
Schau, Leni, auf die Eltern hören ist immer brav, und ich wär' der
letzte, der dich davon abreden möcht'. Aber was sie den Kindern
schaffen, soll doch Hand und Fuß haben, und nicht aus purem Eigen-
sinn geschehen. Wenn du- mit gar keinem Burschen solltest reden
dürfen, dächll ich, ist es übertrieben, aber noch wär' Sinn und Ver-
stand dabei, — aber nur mit mir nicht! Was macht mich schlechter
als die andern, die da Herumlaufen-? Ich darf mich wohl für so gut
halten wie die, und es wär, mir leid um mich selber, wenn ich nicht
besser sein macht' wie manche darunter! -Ich weiß, darüber kannst
du selbst nicht anders denken."
„Nun ja, wie kann ich wissen, was meine Leute gegen dich
haben?"
„Ich frag' aber, was können sie gegen mich haben? Wird was
Rechtes sein! Meinst Lu, wenn es einen ordentlichen Hauptgrund
hätte, sie würden ihn.dir nicht sagen, damit sie ganz sicher gingen?
Gewiß. Eben, weil sie nichts vorzubringen wissen, ist es nichts als
Eigensinn, wie oft bei alten Leuten. So gut, wie ich es weiß, wer-
den sie es auch wissen, .daß auf dich als aufrechte Dirn' ein Verlaß
ist! Du kannst jedem ein zutunlich Wesen verleiden, aber du- kannst
keinem auf eine ehrliche Meinung die -ehrliche Antwort schuldig blei-
ben! Nun frag' ich, kann ich dir denn etwas anderes sagen- wie die
Bursche, mit denen dir doch- zu reden erlaubt ist? Ich wüßte nicht
und bedank' mich recht schön für die Ausnahm- ! Dein Eltern müs-
sen rein glauben, daß dich mein bloßer Atem rem- umbringen könnte,
als ob ich ein vergiftet Tier wär', so ein Basilikum, oder wie es
heißt, du hast vielleicht davon gehört!"
„Nein, ich weiß wirklich nicht, was meine Leute sich einbilden,
daß du für ein Tier bist."
(.Fortsetzung folgt.) . '

sich derartig herunter, daß sie, wenn es nicht schon zu spät ist. gleichfalls
eine Heilanstalt aufsuchen müssen. Es muß hier etwas geschehen, es geht
-nicht an, daß -man die Familien derartig darben lägt.

Kommunales.
n. Gemeinderatssitzung in Eppelheim am 14. April. Das Gesuch
des Franz Zesberger wegen Aufstellung eines Karoussels wird a-b°
gelehnt. — Die Verpflegungsk-östen -der Fllrisorgezög-linge auf dem Schwar-
zacher Hv-f werden genehmigt. — Die Wasserversorgung der Garten-
anlagen am Marktplatz werden zum Test auf Gemeindekosten vorge-
nommen.— Die Verpflegung -des Philipp Kolb in der Kreispflege-
anstalt Sinsheim wird genehmigt. — Dem A-ufnahmegesuch des Michael
Förster zum Bürgerrecht mit Allm-endsgenuß wird zugestimmt. — Di«
Festsetzung oes Termins zur Wcggrasveösteigerung wird Ausgangs der
näcbüen Woche vorgenom-m-en. — Die Verlegung oes Geschäftszimmers
des Gemeinderechners wirb dahin geregelt, daß das betr. Zimmer im
Ratbaus eingerichtet wird mit Wirkung vom 1. Mai. — Die Feier für
-die aus der Gefangenschaft zurückgekchrten Kriegsgefangenen wird im
Einvernehmen mit dem Vorstand der Kriegsg-esangenenorganisation ge-
regelt. — Die Neuanschaffung von Pferdegeschirren für das Gespann des
Leichenwagens wird -dem Bürgermeister ein dementsprechender Auftrag
erteilt. — Die Erhöhung der Badcgebüh-ren wird auf 70 Pf. vorge-
nommen.
s. Bürgerausschußsitzung in Eberbach vom 14. April. Der erste
Punkt der Tagesordnung, Nachträglicher Voranschlag für das
1. Quartal 1920. Die Einnahmen sind mit 299 120 Mk. und die Aus-
gaben mit 383 020 Mk. vorgesehen. Der Umlage fuß beträgt 16 Pf., die
Steuerwerte des Kapitalvermögens und der Einkommensteuersätze wer-
den mit dem Höchstsatz herange^ogen. Zu Position „Wege" weist Gen.
Emig darauf hin, daß die Beschädigung am Breitensteinweg haupt-
sächlich darauf zurückzufuhren sei, daß der Steinbruchbesitzer Knab statt
den eigenen Schneckcnweg, -den ersteren zur Absu-Hr seiner Steine benutzt.
Stadtrat Knab versuchte diese Anschuldigung zu feinem Vorteil abzu-
schwächen. Bürgermeister Dr. Weiß sagt Untersuchung dieses Falles
zu. Gen. Weinmann stellt -den Antrag, das Kleinkin-denschulgekd auf-
zuheben, worauf der Vorsitzende antwortet, ein gleicher Antrag sei
im Gcmeinderat schon gestellt worden und werde bei Aufstellung des Vor-
anschlags für 1920—21 erwogen. Die Vorlage wird darauf einstimmig
genehmigt. — 2. Ankauf des Wohnhauses von Jos. Hasel-
berg.er um'5000 Mk. wird gegen 3 Stimmen genehmigt. — 3. Die
Erhöhung der Desinf-ektions gebühren wird ohne Debatte
einstimmig bewilligt. — 4. Genehmigung v o n V «r m i et u n- g e n
und Verpachtungen, -die aus der Hand erfolgt sind, werden gut-
geheißen. — Der neue Dien st vertrag des Bürgermei-
sters. Das Gehalt des Bürgermeisters soll darnach 18 000 Mk. und
3000 Mk. Teuerungszulage betagen (die 18 000 Mk. siiid pensions-
berechtigt). Die Gen. Reibe! und Bansbach sprechen dabei den
Wunsch aus, -daß -der Bürgerausschuß auch bei der Neuregelung -der
Bezüge der Angestellten- und Arbeiter ein offenes Herz habe. Der Dienst-
vertrag wird schließlich einstimmig genehmigt.
Gemeinderatssitzung in Buchen am 13. April. Im allgemeinen
Interesse wird das Vorkaufsrecht zum -Kaufvertrag Geier-Wagner Vor-
behalten. — Zum Ankauf des städtischen Grundstückes im Wölfsgarten
wiro bi« Genehmigung des BürgerauSschusses Vorbehalten. — Wendelin
Weinlein wird als Bürger ausgenommen. — Das Äaugesuck des Gärt-
ners Bohrer wird gutg«heihen. — Einweisungen in Pen Bürgergenuß
finden nur statt, wenn die umAuweifenben am 1. April lausenden Jahres
ihren Wohnsitz in hiesiger Gemeinde haben. — Die Rinde des städtischen
Bauholzes wird dem Landwirt -Karl GranÄich zu 900 Mk. überlassen.—
Das Grundstück des Josef Kaufmann in den Schafäckern soll erworben
werden.
Die sozialdemokratische Stabtverordnetensraktisa in Berlin hat der
StadtVcwrdnetenve^ammlung folgende Anträge unterbreitet: Die
Stadtverordnetenversammlung wolle beschließen, den Magistrat zu er-
suchen, falls der erste -Mai nicht, Äs Nationalfeiertag erklärt würde, a m
1. M a i S o n n t a g s d i e n st für alle Beamten, Angestellten und Ar-
beiter anzuordnen mst> in allen städtischen Schulen -mit dem
Unterricht auszusetzen. -— Die -Stadtverordnetenversammlung
wolle beschließen, einen Äntersuchungsaurschuß einzusetzen, der festzustellcn
hat, inwiefern städtische Beamte, Lehrer, Angestellte, insbesondere solch«
in leitender Stellung, für die K a p P - Lü t tw i h - R eg i e r u n g
Partei ergriffen haben oder gar «gegen andere verfassungstreue
Beamte, Angestellte und Arbeiter vorgegangen sind. Solche Pesonen
sind zur Verantwortung zu ziehen. — Die Stadtverordnetenversammlung
wolle den Magistrat ersuchen, Lohn- und Gehaltszahlungen an alle die-
jenigen Arbeiter und Angestellte sofort e > 'n z uft e l l e n, welche durch den
Schiedsspruch der -durch Magistratsbeschluß eingesetzten paritätischen- Kom-
missionen entlassen oder zur Disposition gestellt worden sind. —
Nach der Zusammensetzung der Berliner Stadtverordn-etenvcrsamnstuidg
ist mit Bestimmtheit mit einer Ä nnahme der drei Anträge zu rechnen.

GerichLshalLe
Heidelberg, 16. April. (Strafkammer.) Die Berufung des Zi-
garrenfabrikanten Sali Fisch von hier, der vom Schöffengericht Wies-
loch zu 3000 Mk. Geldstrafe verurteilt wurde, weil er eine Tabakmischung
herstettte, die nur 12 Prozent- Tabak enthielt, während ihm eine Mi-
schung mit 30 Prozent genehmigt war. Im Handel wurde diese Mi-
schung unter dem Namen „Trostblümchen" verschrieben, ferner setzte er
noch eine Tabakmischung unter dem Namen „Zeitgeist" um, di« über-
haupt nicht genehmigt war, wurde -verworfen. — Taglöhner Eduard
Wipfler von Nußloch erhielt wegen erschwerten Diebstahls 4 Monate
Gefängnis. — Büglerin Maria Müller von Fischbach, eine vielfach
vorbestrafte Person, erhielt -wegen Betrugs, Urkundenfälschung, Unter-
schlagung, die sie in Stuttgart verübte, und Beleidigung eines Gefängnis-
beamten 1 Jahr Gefängnis, abzüglich 4 Wochen Untersuchungshaft. -In
der Berufungsverhandlung gegen- den Konditor Bruno Dalifni, der
-vom Schöffengericht hier wegen Hehlerei zu 14 Tagen- Gefängnis ver-
urteilt wurde, erfolgte Freisprechung.
Mannheim, 16. April. Wegen Teilnahme an einer umfangreichen
Tabakschiebung wurde der Gastwirt Leo Schweikert von Wiesent»! von
-dem hiesigen Wuchergericht zu 25 000 Mk. Geldstrafe und zu 3 Monaten
Gefängnis verurteilt. Der Werkmeister Franz Müller von Herxheim, der
an der Tabakschiebung ebenfalls beteistgt war, Hatte schon früher die
gleiche Strafe erhalten.
Karlsruhe, 17. April. Das Schwurgericht verurteilte den Soda-
rwasserhändler Friedrich Sütterlin in Durlach, der nach einem Wortwech-
sel wegen einer Kellnerin auf den Spezereihändler Rühland und den
Zigarrenhändftr Kappler geschossen und dabei beide so schwer verletzt
hatte, daß sie starben, zu 5 Jahren Zuchthaus.
Karlsruhe, 17. April. Große Mehlschiebungen der hiesi-
gen Bäckermeister sind durch Beamte des Lanbespreisamts aufged.ckt
worden. Nach dem in der „Karlsr. Zeitung" Wiedergegebenen Sachver-
halt hat eine größere Anzahl Bäckermeister ! as für die Bevölkerung öe-
ti-mmt« Mehl an einen Agenten namens Werner und einen Konditvrel-
whilfen namens Thum verkauft. Das Mehl wurde in -den hiesigen Kon-
ditoreien verwendet. Insgesamt konnten noch 36 Doppelzentner beschlag-
nahmt werden. «Soweit bisher festgestellt, sind an der Schiebung 13
Bäckermeister beteiligt. Vier Personen sind verhaftet. Sämtliche Bäk-
kereien und Konditoreien werden nun nachgeprüjt.

Standesamts-Nachrichten.
Geburten.
Vom 4. April bis 12. April.
Franz Edmund Hugo, S. d. Kaufmanns Hugo Wilh. Jos. Bogt.
— Alfred Robert, S. d. Metzgers Wilh. Rob. Ding. — Gertrud
Katharina, T. d. Bäckers Frrtz Riedlinger. — Käthe Elisabeth, T.
des Prokuristen Karl Bohn. — Hans Werner, S. d. Dr. med.
K. F. I. Th. Osser. — Mathilde Alice, T. d. Schneiders Alois
Lingenfelser. — Jngeborg Elsa Luise, T. d. Vetrisbsassiftenten
Ludwig Attig. — Helmut, S. d. Landwirts Jakob Feldmann. —
Rosa, T. d. Kutschers Karl Bähr. — Mathilde, T. d. Heizers Johann
Winter. — Gudrun, T. d. Doctor medrc. Walther Hoffmann. —
Christian, S- d. Kutschers Christian Zubrod. — Bina, T- d. Kauf-
manns Valentin Klemm. — Hildegard Maria, T. d. Kaufmanns
Wilh. Clormann. — Maria Luise, T. d. Buchhalters Otto Noe. —
Karl Friedrich, S. d. Hilfsarbeiters Fr. Joh. Lautermilch. —
Elisabeth Luise, T. d. Kaufmanns Karl Aug. Großbaier — Hans
Herbert, S. d. Metzaermeisters Andreas Dchlmann. — Liselotte
Katharina, T. d. Lokomotivführeranwärters Seb- Heß. — Heins
Karl Sebastian, S. d. Lokomotivführeranwärters Seb. Heß. — Erna

Mina, T. d. Maurers Jakob Grünenwald. — Maria KSthchen,
T. d. Maschinenschlossers Friedrich Leßle. — Hedwig Susanna, T.
d. Statronsarbeiters Gg. Lichtner. — Heini Karl Friedrich, S. d.
Amtsdieners Jak. Gg. Lentz. — Hans Joachim, S. d. Verwaltungs-
beamten Adolf Mar Dominik. — Amanda Maria, T. d. Kaufmanns
Walter Jakob Anweiler. — Anna Elfriede, T. d. Bäckermeisters
Phil. Friedrich Zapf. — Irmgard Iosefine, T. d. Installateurs
Hch. Koch.
Aufgebote.
(Vom 7. April bis 13. April.)
Schriftsteller Rud. Eberhard v.Scholtz m. Friederike Luise Zobel.
— Srcherheitsbeamter Ernst Wilh. Feil m. Karoline Kniel. — Schul-
diener Joh. Hch. Elfner m. Maria Rentschler. — Kaufmann Georg
Karl Klir m. Johanna Magdalena Namstock. — Roßhaarspinner
Gustav Adolf Maier m. Theresia Kath. Müller. — Korbmacher
Ferdin. Konr. Hch. Kappes m. Wilhelmine Lina Hahn. — Schlosser
Gg. Schuhmacher m. Kriderika Anna Kling. — Schlosser Hermann
Ignaz Willi m. Anna Margareta Dewald. — Kaufmann Otto
Wilhem Rieckert m. Anna Elisab. Pirew. — Schutzmann Karl Anton
Gerstner m. Anna Ottilia Bauer. — Kaufmann Hans Saß m.
Antonie Luise Kreutz. — Kellner Hans Rösch m. Johanna Gertrud«
Eisenhauer gen. Brecht. — Kaufmann Johannes Müller m. Elisab
Katharina Dierolf. — Verwaltungsgehilfe Ludw. Knaup m. Ella
Barbara Frost. — Kaufmann Otto Heinrich Kaspar m. Anna Mari«
Elise Chrrst. — Vizefeldwebel Friedrich Sohns m. Maria Wegert. —
Schreiner Wilh. Breuning m. Elisabeth» Apfel. — Tapezier Karl
Hch. Scheib m. Lina Helene Ziegler. — Metzgermeister Wendelin
Hch. Paul m. Kath. Fischer geb. Rösch. — Kaufmann Konstantin
Schmidt m. Frieda Anna Dubac. — Kaufmann Gg. Adam Treiber
m. Ida Martha Klara Graul. — Lehrer Herm. Jos. Ries m. Marie
Anna Hopfauf. — Lokomotivführeranwärter Otto Phil. Deubert m.
Konradina Luise Buchert. — Musiker Johann Weiß m. Iosefine
gen. Elisabeth Birkenfelder. — Postschaffner Rudolf Eduard Englert
in. Anna Maria Wagner. — Photograph Richard Sohlberg m. Paula
Rosa Schitzelt. Landwirt Gg. Fr. Stoll m. Anna Mai geb. Hof.—
Lehramtspraktikant Friedr. Karl Dreßler m. Helene Luise Muser. —
Hausdiener Rob. Weidenheimer m. Frieda Wirth. — Diener Adolf
Otto Goletz m. Anna Betz. — Fabrikant Friedrich Löw Stern m.
Margarete Frieda Kassewitz. — Schreiner Phil. Brandt m. Elisabeth
Margaretha Hilbert, geb. Klöppel. — Kaufmann Wilh. Joh. Gerh
Warntjen m. Emma Luise Hilda Gruber. — Chauffeur Rudolf
Mauch mit Sofie Münckemer. — Landwirt Jos. Sebastian Hüber
m. Ida Hügel. — Fabrikarbeiter Nikolaus Jöst m. Eva Leonhardt.
Bergmann Rudolf Czeslik m. Pauline Gryschnik.
Eheschließungen.
Schiffer Gg. Hch. Rohrmann m. Martha Emilie Matzick. -
Kaufmann Paul Erich Horn m. Anna Johanna Josefa Wießner. —
Schlosser Franz Eberwein m. Anna Maria Katarina Bink. —
Taglöhner Mich. Christ. Ackermann m. Anna Keller. — Stadtsekretär
Gerhard Jakob Beduwe m- Franziska Sauer. — Diplom-Ingenieur
Carl Hans Otto Henry Schlote m. Anna Babette Kraecker. — Kassier
Job. Eg. Ed. Bohrmann m. Philippine Martha Becker. — Landwirt
Gustav Adolf Heikel in. Karolme Luise Silber. — Ingenieur Bernardus
Hermanns Clemens Jaspers m. Anna Helena Hutflies. — Eisen-
bahnsekretär Otto Brust m. Anna Wagner. — Bauschreiber Friedrich
Joh. Günzel m. Anna Maria Marg. Schwager. — Hilfsarbeiter Joh.
Schmitt m. Elisabeth Steiner. — Erdarbeiter Gg. Meng m. Elise
gen. Kath. Hessenauer geb. Rösch. — Maschinenmeister Eduard Ziegler
in. Philipinc Susanna Theresia Adam. — Gärtner Ernst Gustav
Scheeder m. Christian Emilie Brenner. — Schlosser Michael Pfeifer
m. Katharina Reinhard. — tzauptlehrer Ferdinand Dieterle m. Juli«
Therese Gebhardt geb. Schopp. — Kalkulation-Chef Johann Richte»
m. Stephanie Marie Troll. — Landwirt Ludwig Schneider m. Eva
Schuhmacher. — Fuhrmann Ludwig Keppler m. Sophie Rockingr<.
— Installateur Karl Nerding m. Anna Nerding geb. Burblies. —
Kaufmann Julius Romann m. Marie Julie Künzel. — Bäcker Fran-
Thomas Mall m. Maria Ludwina Mall.

TterbefLllr.
Vom 8. April bis 13. April.
Lilly Schäfer Wrvo. geb. Weber von Oberhambach, 37 I. alt.
— Klara Johanna Reidel geb. Aichele, Ehefrau des Schlossers Fr-
August Reidel, 28 I alt. — Geheime Rat Universitälsprofessor
Dr. med. Franz Knauf, 84 I. alt. — Margaretha Weber geb. Röder,
Witwe des Zimmermeisters Friedrich Weber, 71 I. alt. — Emil
Fichter, Invalide, 89 I. alt. — Johanna Elisabeth» Zimmermann
geb. Fehr, Ehefrau des Goldarbeiters Joh. Mich. Zimmermann,
88 I. alt. — Susanna Katharina Meide geb. Gießler, Ehefrau des
Kaufm. Robert Meide, 48 I. alt. — Josef Friedr. Dachdecker, 36 I.
alt. — Luise Marie Lochner, Dienstmädchen, 18 I. ast. — Karl
Bräuer, Tierarzt von Weingarten, 47 I. alt. — Philipp Valentin
Rehberger,^Buchhalter, ledig, 21 I. alt. — Martha Wickert, Näherin,
ledig, 83 I. alt. — Georg Schneider, Bahnarbeiter, 68 I. all. —
Barbara Keßler, Wwe., geb Kuhn von Mannheim, 30 I. alt. —
Nikolaus Weigel, Landwirt von Oberhof, 62 I. alt. — Jakoba
Georgine Augusts Bertha Joppert, Privatin, ledig, 87 I. alt. —
Franziska Scheiche! geb. Walter, Privatin, Wwe., 66 I. all. — Minni
Ott vsn Neckargemünd, 18 I. alt. — Barbara Kögel, Durst n. von
Cassel, 22 I. alt. — Leonhard Stammler, Steinbrecher vr» Dossen-
heim, 20 I. alt. — Karl Weindel, Fabrikarbeiter von Forst, 38 I.
ast. — Moritz Cantor, Universitätsprofessor a. D., Geh. Hofrat und
Doktor phil., 90 I. alt. — Emma Lott geb. Lang, Wwe., von
Obrigheim, 82 I. alt. — tzeinr. Riemen sperger, Schirrmann von
Mannheim, 49 I. alt. — Sophie Behnick geb. Fasoli, Ehefrau des
Gartenverwalters Erich Behnick, 88 I. alt — Philipp Lorch, Schreiner
von Neustadt a. Hardt, 611. alt. — Marie Hural geb. Dörner von
Steinsfurt, 82 I. alt. — Rosa Büßecker, Tochter des Straßenwarts
Adam Büßecker, 6 I. all. — Otto Karl Steinbrunn, Bautechniker.
41 I. alt. — Heinr. Eppele, Privatmann von Neckargemünd, 87 I.
all. — Virginie Otto geb. Balon, Privatin, Wwe., 60 I. alt. —
Ludwig Knorr, Kaufm. von Neckargemünd, 24 I. alt. — Johann
Neuninger, Eisendreher von Neckarau, 38 I. alt. — Elisabeth Weber
von Oberotterbach, 27 Tage alt. — Anna Ammann, T. des Gärtners
Friedrich Ammann, 3 Monate alt. — Dina Völker geb. Michel-
michel von Steinsfurt, 34 I. alt. — Emil Vetter, S. der Wilhelmine
Vetter, jetzt Ehefrau des Malers Peter Koch, 11 I. alt. — August
Karl Klein, Bürgermeister von Saarbrücken, 72 I. alt.
Mitteilungen der Standesamts Handschuhsheim.

Geburten:
3. April: Elisabeth» Apna, T. d. Portiers Jakob Kling. —
Ernst Heinrich Karl S. d. Metzgermeisters Fritz Koch. — 4. April:
Georg Karl S. d. Schlossers Georg Herdel. — Friedrich S. d.
Gärtners Georg Heinrich Grieser. — 8. April: Helmut S. d. Gipser»
Friedrich Bender. — Michael Georg S. d. Landwirts Michael
Eichler. — 10. April: Susanna Elfriede T. d. Spenglers Jak»b
Welk.
Eheausgebote:
6. April: Kapitän z. See a. D. Wilhelm Götze mit Elisabeth
Anna Magdalena Petersen. — Schuldiener Johann Heinrich Elfner
mit Anna Maria Rentschler geb. Rothfritz. — 8. April: Kaufmann
Heinrich Apfel mit Susanna Apfel. — 9. April: Gastwrrt Markus
Mayer mit Eva Katharina Schmitt.
Eheschließungen:
10. April: Maschinenhausarbeiter Alfred Westenhöfer mit
Ws<«h-S«b„.
6. April: Katharina Braun geb. Menger, Oberlehrerswitwe
67 Lahre alt-

Heidelbergs^ SLüdttheater.
Spielplan.
Montag, 19.Avr!l, außer Miete: „Wo die Lerche singt".
Dienstag, 20. April, 29. Borst.,Miete ä.: „Der Wildschütz".
Mittwoch, 21. April, außer Miete: „Der Troubadour".
Donnerstag, 82. April,außer Miete: „Die Rose von -Stambul".
Freitag, 23. April, 29. Vorst., Miete 6.: „Die drei Zwillinge".
Samstag, 24. April, Volksvvrst., zu erm. Pressen: „John Gabriel Bork-
mann".
Beginn Lvr Vorstellungen 7)4 Uhr.
 
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