W
N
U
2115
"'16
V
V
we-im
. , sr
amilienmi
Bargeldloser Zahlungsverkehr:
sterg. Ä „.,.„ _ _...... -.,
bciler-Turnerbund -es zehnten Kreises (Gruppe Heidsiberg) em Schau-
Kaufs gebrauchte
MNei, KSÄMW
Müll. MA 8
gegen gute Bezahlung an.
H. Reinhold, Untere Str.4
Betanrrtmachung.
Pferdefleisch brtr.
Die Bezugsmarke Nr. 2 der Pferdefleischtarte
(berechtigt zinn Bezug von V, Pfund Pferdefleisch.
Maifeier 1929k
Der Festtag der Arbeit naht! Das klasfen-
bewuhte internationale Proletariat rüstet
zum l Mai um Protest zv «rhebtu ^rsjrn
Ausbeutung -rad Reattrou Iv Drakfch-
land hat die Nevatvtion «rauche Mnrforv«
runfl der Arbetteetchrv erftkdr: »ü, d». es»
lose Verwirttichuug des Sozialisiriur gl.
etz an diesem Tage z»> demonflnereo
Wir fordern die Parte,genossen uno (Ke-
nossinnen anf, diesen Tag in der würdigsten
Form — durch Arbeitrpuhe — zu begehen.
Gegen Diktatur
und jede Gewalt! — für
Demokratie und Sozialismus!
mutz unsere Losung fein.
MWV
sucht sofort Stellung.
Gefl. Offerten an
FMFotttius.SsndkchMkim
..
»MW«
Mw. Seiikmelst
7. Komp. (Kirchheim)
Sonntag, 28. April,
früh 7 Uhr
Haupt-Appell
beim Spritzenhaus.
Anzug: Rock und Helm.
Sämtl. Ausrüstungsgegen-
stände sind mitzubringen.
Nachmittags '/-8 Uhr
General - Versammlung
im Rathaussaal.
Vollzähliges Erscheinen
dringend notwendig.
Der Hauptmann:
2122 I. Mathes.
Frische
M!
; k. Mmiellt:
A Inh.: Karl Oernsnnt
» Landhausstratze 16 »
» Fernspr. 9ö2.
2-LM
Versammlungs-Kalender
Verband der Schneider und Schneiderinnen.
Montag» den 26. April, abends 7 Uhr 2105
Mitglieder-Versammiung im „Artushof."_
Ein besoffene): Student muffle heute nacht in den Notarrcst verbrach:
werden. Sein- Zustand war heute früh noch ein derartiger, das; ei
' seinen Namen nicht Mutzte. ,
Diebstähle. In einem hiesigen Hotel wurde einem Gaste bei Hand-
kosser mit Wäschestücken und Zigaretten im Gesamtwert« von 1600 Mk.
entwendet. — Aus dem Haufe der Theaterstratze 1 wurde ein Fahrrad
im Werte von 900 Mk. gestohlen.
Tin teurer Regenschirm. Einer Dame wurde im Hotel „Europa!-
scher Hof" der Regenschirm im Werte von 1000 (!) Mk. entwendet.
Zur Anzeige kam ein MiichhänAer, der einem 9jährigen Mädchen
«ine Hacke in den Rücken schlug.
Offenburg, 22. April. (Z u d e m f ch'lv c r c n B r a nb u n g! ü ck).
das sich bei der lcmbw. Halle ereignet Hai, wird noch berichtet, daß die
Bremdursache noch nicht fcstgestellt ist. Das Feuer verbreitete sich mit
fo großer Schnelligkeit, datz die Markthalle innerhalb kurzer Zeit in Hel-
len Flammen- stand. Der Feuerwehr gelang cs die nahe stehende grotze
iandw. Halle vor dem flebergreisen der Flammen zu schützen, aber es
gelang nicht, den großen Pferde- und Tier-bestand, der in der Markt-
halle uniergebracht war, zu retten. So fanden 23 Pferde, 2 Zuchtböcke
und 2 Zuchtsauen den Tod in den Flammen. Fcstgestellt ist, daß die
Alarmierung der Feuerwehr infolge Versagen der Sirene nicht schnell
genug erfolgte; auch der Feuerschutz in der nun cingeäscherten Halle selbst
soll ungenügend gewesen sein. Der Schaden beträgt mindestens 500 000
Mark.
Hugstetten (b. Freihung), 23. April. (Schweres Unglück.)
Die Tochter des Zimmermeistcr Lipps stürzte vom Heuboden in einen
fegen. Heulichter, der den gangen Körper des Mädchens durchdrang. Die
schwere Verletzung führte den Tod des Mädchens herbei.
Turnen, Sport und Spiel.
F.--C. „Phönix 1910" Heidefbcrg-Neuenhestn tritt am Sonntag, den
d. M., -nachmittags K.3 flhr im VerbanbHpiel aeHen F.-G. „Union
7 " " ... " ' ' ...Mix" 2 gegen
Spsrtklub Käfertal 2, Anfang 1 flhr. — „Phönix" 3 gegen Sportklub
Käsertal 3, Anfang )Z12 flhr. — „Phönix^ 4 gegen 1. Ing.-Mannschaft
F.-B. Schwetzingen 1910, Anfang 10 flhr. — „Phönix" 1. Sug.-Mann»
fchast gegen 2. Iu-g.-Man-nschaft F.-V. Schwetzingen, Anfang 4 flhr.
dir. 119? Maul- und Klauenseuche belr.
Im Stalle des Landwirts Wilhelm Müller, Karl
Friedrich Wallenwcin, Michael Rösch und Jakob
Himmel mann in Gaiberg ist die Maul- und Klauen-
seuche ausgebrochen.
Sperrbezirk ist die Gemeinde Gaiberg, Beobach-
tungsgebiet die Gemeinden Waldhilsbach, Bammen-
tal, Gauangelloch und Lingental.
Heidelberg, den 21. April 1920.
Bezirksamt._2018
Nr. 118. ZMaul- und Klauenseuche belr.
Im Stalle des Landwirts Wilhelm Kern I und
Jakob Barther in Meckesheim ist die Maul- und
Klauenseuche ausgebrochen.
Sperrbezirk fft dis Gemeinde Meckeshenn, Be-
obachtungsgebiet die Gemeinden Mönchzell und Mauer.
Heidelberg, den 21. April INA). 2117
Bezirksamt.
fletsch, wie vereinbart, sondern Pferdefleisch (!) sinh. In den
Dosen sollte Gulasch, B-.'ulwmst, Leberwurst, Gans mit Reis jein, in
WiMch-keit war cs der schlechteste Abfall der sonst zur mensch-
lichen Ernährung unbrauchbaren- Fleischteile. Gans
mit Reis war überhaupt, nur noch als trübe s W a ss e r zu erkennen.
Die Stadt hat selbstverständlich die Abnahme dieser ekelerregenden
Konserven verweigert. Aber was machte nun diese saubere Firma Hu-
tanus-Schweitzer, die Mitglied Her fl. S. -P. -i st und sich einer so
willfährigen Unterstützung unabhängiger Sladlräie erfreut? Am Mon-
tag hat mm dieses saubere Geschäft, um sich gefahrlos Und. ohne dabei
Haare zu kasien^von seiner Verpflichtung loszrMen, die cs sachlich und
moralisch der^StaAgc-genüber noch hat, den- Konkurs angcmel-
d c t. Herr Schweitzer hat früher schon- einmal diesen Trick mit „Erfolg"
an-gcweNde! und Mir so, daß er längevk'He-it nn „Roten Haus" i-n einer
zpittclbadtzchcn Stadt in Staatspension gehen mutzte.
aus Friedensmatsrial wie
Schrubber, Wasch- und
Scheuerbürsten, Bassins-
schrubber u. Bürsten, Ko-
kosbesen nud Handbesen
sind laufend und preiswert
zu beziehen von 2002
W.kM, KÜsSiSWSLllSlKi
Zisgelhausc».
We M. MW
Einrer 15 Pfd. netto Inhalt
Mk. 74.— per Postnachn.
ab hier versenden rw,8
Kiitndkr^Ls„Rsrtvrfi. holst, s,
Rr. 120. Manl- und Klauenseuche detr.
Im Stalle des Georg Kaltsckmitt „zum Ochsen"
in Heidelberg-Kirchheim ist die Maul- und Klauen-
seuche ausgebrochen.
Der Stadtteil Heidelberg-Kirchheim bildet den
Sperrbezirk. Als Bcobachtungsgcdiet sind die um-
liegenden Ortschaften bereits ans Anlaß des Auf-
tretens anderer Fälle erklärt.
Heidelberg, den 20. April 1920.
Bezirksamt.
Heidelberger Stadttheater.
Sptelplan.
Somflag, 25. April außer Miete „Der Troubadour".
Montag, 26. April außer Miete „Polenblut".
Dienstag, 27. April 30. VvG. Miete -V. „Die drei Zwillinge .
Mittwoch, 28. April außer Miete „Der Troubadour".
Donnersvaa, 29. April 6. Bockst. Miete S Uraufführung „Der Tod und
die drei Fräulein", drei Spiele vom Tod von OtSo Herpel.
Freitag, 30. April 30. Vorst. Miete L. „Der Wildschütz.
25. d. M., -nachmittags X-3 Uhr im VerbcmbHpiel negen
1611" Heidelberg auf dem Neckarvor'i-cmd an. — „Phi'
- „Phönir" 3 gegen Sportklub
ui;^ 4 gegen 1. Iug.-Mamrschaft
.Phönix" 1. Iug.-Mann-
Für die Nummern 12001 bis etnschl. 12809
erfolgt die Abgabe in der Metzgerei Fränznick,
Schulzengassc 11, am Samstag, nachin. von 2 Uhr ab.
Heidelberg, den 23. April 1920.
_ Stadt. Nahrungsmittelamt. 2104
8kW MtMlSWkll Kl „WWlM"
Die Bürgerlichen sabotieren die Arbeit des
Unterstaatssekretär Stork.
Berlin, 24. April. (Eigene Meldung.) Bei der gestrigen
Sitzung des Untersuchungsausschusses im Reichswehr-ninistcrium
entspann sich eine lebhafte Debatte über di« Kompetenzen des Aus-
schusses und die Mittel, mit denen er seinen Beschlüssen Geltung
verschaffen könne. Der Antrag Schneider-Franken (Ztr.),
wonach der Ausschuß sich von den Fraktionen Hes Pcchlaments wirk-
liche Exekutivgewalt geben lassen sollte, wurde ach gelehnt. An-
genommen wurde der Antrag Dietz (Ztr.), daß die Untersuchung
lünftig den einzelnen Dezernente>n im Relrchswfehrmi-
»isterium zu überlasser: sei. Dieser Antrag wurde gehen die
Stimme des Unterstachtssekretärs Stock und dile Stkmnen der
So z ia listen beschlossen. Damit fft die Tätigkeit dieses Unter-
suchungsausschusses geschlossen und eine völlig neue Situation ge-
schaffen.
Pariser Konferenz über internationale Kreditgowährung.
Paris, 23. April. (Eig. Moldg.) Gestern fand zwischen den
alliierten und assoziierten Mächten und den- neutralen Staaten die
erste Konferenz statt, die auf AmMmg Englands einberufen wor-
den war, um die nötigen Anordnungen zu treffen zwecks Gewäh-
rung eines Kredits an Polen, Oesterreich und andere Staaten
Mitteleuropas. Es wurde besch'vstcn, in Paris ein Komitee zu er-
richten, dem vorläufig 12 Staaten angehören. Die Vereinigten
Staaten, die zwar den überwiegenden Teil des Kredits gewähren
wenden, werden nicht vertreten sein. Fotzende Staaten nahmen
an der Konferenz teil: Großbritannien, Amerika, Frankreich, Bel-
gien, Kanada, Argentinien, Dänemark, Holland, Schweden, Nor-
wegen, Schwei,;. Die italienische Regierung, die im Grunde den
Plan billigte, konnte wegen des kurzen Zeitraumes zwischen Fest-
setzung und EinLerÄsung der Konferenz keinen Delegierten ernennen.
Alle neutralen Staaten mit Ausnahme Spaniens, das den Plan
Nock nicht offiziell prüfte, sind darin einig, den betroffenen Ländern
die nöligen Lebensmittel und Rohstoffe zu gewähren.
Arrs Stadt mrd Land.
„Alt-Heidslberg."
Endlich nach langer Pause konnte ich. wieder-riumcil- die.GeleKrtzeit
benutzen, mein geliebtes Heidelberg in ff einem schönsten Arühlingsfchmuck
zu- besuchen. — Ich hielt es seither so, jedes Jahr, sobald das Frühjahr
in das Land zog, hielt es mich nicht mehr z u H a -che, ich Mitzle nach Hei-
dekbe-rg, denn gerade hier überschüttet die erwachende Natur die ganze
-Ge-goNd in überreichem Matze mit ihrer, Pracht!
Während des Krieges konnte ich nicht, da matzte ich im Westen und
Osten und weih Gott wo knallen. — Aber immer, wenn das Frühjahr
Über die zerschossenen Auen im Feindesland hereinbrach, überkam mich
trotz MenHenmordsn eine Schu'sucht nach dem geliebten Neckart-al. —
Ich will alber gleich vora-us-schicke-n, datz ich keiner von der Sorte
bin, die frohgemut, wochenlang in einem de-liMgen Hotel prassen und
hier den F-vüWng gemeßen. — Nein, ich bin ein Arbeiter und wohne
in der Industriestadt Ludwigshafen, nehme Sonntags mein -bißchen Esten
in den Rucksack uNl> fahre wohlgemut 4. Klasse (wir haben ja immer noch
4 Klassen) von. Mannheim nach Heidelberg.
Also, wie -gesagt, sechs Jahre sind verstossen, feit ich sticht mehr her-
aufgefahren bin. Voriges Jahr, da n>ar kein Sonntagsoerkehr, sonst
hätte hie Pauso nur fünf Jahre gedauert. — Ja, ja, dieser Krieg, der
bat u-ns arm gemacht — -halt, -ich wollte sagen, die Revolution, denn die
Herren von der „Rechten" sagen immer, die von hinten gemachte Revo-
lution ist schuld an uNfcrsm fln-gl-iick und dann mutz es -auch so sein. —-
Daß schon laitge vor Beendigung des Krieges unser gesamtes Bokksstcr-
möaen verpüüvert- und verschode-n war und -die einzelnen Kategorien der
-Schieber und Kriegsgewinnler den Nutzen Hatten, das leuchtet nur einem
simplen Arbeiter ein. — Nun, das war nebenbei, ich will bei einem
Frühjahrsausflug .ächt politisch werden, sonst könnte einen: die Sache
verekeln.
Mit etwas Spannung (nicht politisch?) führ ich aus dein Dunstkreis
Her Industrie st adt gen Heidekbevg. — Vie Spannung ist erklärlich, denn
als ich Mm letzten Male hier war, -lebten wir noch in Ä / wWelmiuifchen
Zeit und vieles hat sich seit dieser ZM ereignet. — Ein Stück Weltge-
schichte hat sich -vor Miseren Augen abgespielt, dramatischer, wie man cs
sich ausdenken knille. Kaiser- und Fiirstemhrone sind in den Staub
gerollt und wir haben nunmehr eine Republik. — Solche Geschehnisse
zieh n -vieles nach sich und verändern auch -io Stadtbilder. — Ich will
-damit nM s«gem, datz man alle Häuser, die in 'er Kaiserzsrt '«baut
wurden, nickd-errfftzk (das wäre rein kommunistisch) und an deren Stells
solche im republikanischen Stile erbaut, die etwa ein flaches Dach haben,
das" rurdhcru-M mit Maschmenge-wehren geschmückt ist, und ähnliches
mehr, von wegen der VeOcibiz-u-u-g der Republik. — Rem, das meine ich
nicht- von der -BerLkd-erüntz der Sda-M-er. -»st"-"- l...
behaupten, datz die Stadtbilder anders sind als früher. —
Als ich am Ende meines GckaMu,ganges anHölau-cflchar, sä
Zug in di« Heidelberger Marstefcfllc (Ausdruck vieler UiWchahr
den Heidelberger Bah-nho-ff, gcmau wie früher. Der Bahnh
Reserenlen-Abend.
Montag abend ^8 flhr im „Artushöf":
Die Frage der KoMionsckcgierMg.
Referent: Gcn. Pro-scssov Ehrenberg.
And dennoch kann man
-ar, fährff der
'" ahner. für
— —„..hosM-atz
ist ebe-nsalls unverändert und mein BNck schwelst hinüber zum Postamt.
In grotzengokdmen Lettern steht noch deute über dem Porta!
Kaiserliches Postamt.
Ich bin ein wenig erstaunt über eine solche Sache. Besinne mich aber
sofort wieder, daß es als geheißen hat „Mcmnem vorne" u-nid „Heidel-
berg hl-n-ne" und so Wird -es auch hier mit der Revolution gegangen sein.
Nach -diesem ersten unv-ergchlichcn Eindruck, der einem jeden pa-.
trioti-fch fühlenden Deutschen das Hertz hoher »schlagen lägt, gab ich meinen
-ursprünglichen Plan auf, direkt Mer die neue Brücke mich aus -den Hei- ,
li-genbetg z» Wagen, sondern ich muffl-e mun durch bie Stadt, denn hier
konnte man nach dem ersten Ei-r.bruck manches sehen und erleben, woran
man seine Helle Freudi: hal^n kann. — An: BiSinarckplatz studiere ich
die Zeitungsständer, die srüher nicht waren, also doch eine Errungen-
schaft. Da stich-i mir m-besondere die
„Volkszeitung"
in die Augen. Ich frage den Verkäufer, was das für eins Zeitung sei.
Das ist -bie neu-gegckiindete sogiaKemekratlschs Tageszeitung, bis bringt
so die Sachen, die heute jedes -wissen- mutz.
So, so, denke ich bei mir, da muß hier doch auch fo ein bißchen
Revolution gewesen scki-n, denn wenn schon eine Sozzcnizeitung gegründet
wurde, dann ist doch auch die bestbekamfle schwavz-wcitz-rote Stadt
etwas röter geworden. In AMetracht eines solchen Ereignisjes habe
ich den Pest. Mischens all bereits -wieder vergessen. — Meine Illusion ver-
schwand aber baA> wieder. — In der- Hauptstraße prang-en -dec Wappen
der Ho-flieferantc-n von den Häusern herab, daß es nur eine Art hat.
— Die Studenten steigen noch genau so fazken-haft mit Senvies uüd
Corpsbaich markiert hinter den Heidelberger Mädchen her (die sich
nicht wenig daraff embilden) wie dazumal. — Die Ko-n-ditorläben sind
vollgestopft nnt Torten u-rü allen möglichen guten Sachen wie früher.
Den Eindruck beim Gang durch die Hauptstraßen kann man kurz
zu so Mine „säen in die Worte: „M-Heideöberg, an dir fft alles spurlos
vorübergegangen!" — Bei der Heiligg-eWirche bie-gc ich ab zur alten
Brücke. — Sn der Steingasse si-ht vor einer Haustür ein armer kleiner
Irohläugiger Knabe und knuppert an einem Stückchen Brot, das eigent-
lich kein Brot mehr ist, sondern das Produkt einer Menge vo-n „un-
definierbaren Substanzen". — Dieser kurze Weg zeigte mir den gewal-
-ligen flntehschied der Klassen, von dem gerade die Bürgerlichen nichts
mehr hören wollen. Sieht so die Klaijenübsrvrückung aus? — So ist
auch heute noch bas Leden. — Droben auf der Bergechöhe kam es mir
fo recht zum Bewußtsein, datz wir noch schwer kämpfen müssen, um den
Sozialismus zum Siege zu bringen.
Mein Blick schweifte, m bas unvergü-eichlchc Neckartal. — „Wir
wevden's aber schaffen!" D'Kaa! v-un Ludwrgchaf-.
Eis« 8ZNSSSSSSSSSSSSSS «
Eine Sitzung des Orlsvereinsvorftandes findet Monkaa, 26. Avril,
abends flhr iM Parteffekretariat statt.
Schauturnen des Arbeiler-Turperbusid, 19. Kreis, Gruppe Heidel-
„. Morgen nachmittag 4 lkhr -veranstaltet in der StaLHalle der Ar-
beiter-Turnerbund -es zehnten Kreises (Gruppe Heibsiberg) ein Schau-
Leinen ausr Gruppen-Vereine. GenuHverche Stunden stehen dm Be-
fumern bevor, denn so -viel kann schon im voraus gesagt werden, daß die
Ackbciterturncr ihr Bestes hergeben werden, unff das Schauturnen zu
einem für die Arbeiterturnsache würdigen zu gestalten. Ein amgödehntcr
Ball beschließt das Fest. Wir können -ben Besuch nur empfehlen.
Klavierabend Carl Fri-edberg. Am -Sonntag, -en 25. April vcr-
anst'altet Carl Frickdlberg ein Klavierkonzert im Neuen Kollegicnyaus.
Friedberg, -er von Köln nach München -übergffiedelt ist, zählt entschie-
den zu unseren pianistische-n Größen. Ein Meister der Technik in gutem
altem S-innc und dennoch in der Auffassung durchaus modern, hat sich
Friedberg trotz seiner Sicherst fruchtbaren Lehrtätigkeit von feder an diele
erinnern könnende Eigenart glücklich bewahrt. Scin Programm — vor
allem Schumanns KreiÄ-e-ri-ana — verspricht -wieder einen genußreichen
Sonntag Vor-m-itta-g.
Städttheater. Wegen Erkrankung des Herrn Bic'nnger wird Herr
Ka-mimersSuger Dan- van Gv r-o-m von Karlsruhe die Partie des
Grafen Luna in der morgen Sonntag statffiNbenden Aufführung von
„Der Troubadour" als Gast singen.
* Die! Hesdelb-erger bürgerliche Skrbekasse HM heute Sawstag aber--
8 flhr im „Friedrichöhbf" eine MIMrdeweffamMiung ab. (S. Anzeige.)
Freireligiöse Gemeinde.
Donnerstag, den 28. April, abends 8 Nhr,
Gemeindeabend
im Saale der Freimaurerloge, Friedrichstraße 8 a. Vortrag über
das Thema „Das Wesen der freien Religion" mit Diskussion.
Freunde willkommen.2106
Nr. 117 IV Die Anmeldung von Rechten
oder Beteiligungen an öffentlichen
Unternehmungen oder Konzessionen
aus Anlatz der Durchführung des
Artikels 266 des Friedensvertrages
betr.
Die Inhaber von Rechten, Beteiligungen oder
Anwartschaften deutscher Reichsangehöriger auf Rechte
oder Beteiligungen an öffentlichen Unternehmungen
oder Konzessionen in Rußland, China, Österreich,
Ungarn, Bulgarien, der Türkei, den Besitzungen oder
zugehörigen Gebieten dieser Staaten oder in Gebieten,
die früher Deutschland oder seinen Verbündeten ge-
hört haben und auf Grund des Friedensvertrages
abgetreten werden müssen, oder unter Verwaltung
eines Mandatars treten, machen wir auf die in
Nr. 90 der „Karlsruher Zeitung" vom 10. April 1920
erschienenen Bekaimtmachung des Reichsministers für
Wiederaufbau und des badischen Ministeriums des
Innern aufmerksam. (Betrifft Anmeldepflicht bis
1. Mai 1920 bei Strafvermeiden.)
Heidelberg, den 19. April 1920.
Bezirksamt.
M RkltlMMM
mit SprungdeSel
iM" verloren -RA
zwischen Laierg-rsse und
Karlstor am 23. April
1920, nachui-ttags- Der
Finder wird gebeten, feine
Adresse in d:r Expedition
aboll -i'ck
Korbwaren,
Bürsten. Besen,
Mmren,
WMstWMen,
MderMgen
und MeruWku
Korbrvarsngeschäft
kMMiMK
Steingasse 4, soss
an der allen Brücke.
keu" ist em Plakat auÄgchängt, in -em gesagt
Volk jährlich 300000 Zentner Zucker für di-e
st'ch i-er Betrog auf mehrere Fahr-
her Zeit Mb mit bonMben Zug
r, Sch-Aerfahrten -ustv.) -ober auf
ine Reffe erstreckt. Bei R-ückver-
wirb -kein« Schreibgebühr erhoben.
. ... .
Wemschlemmer geopfert
ffauen gegen ein
ses bewahrheiten.
Die Dummen werden nicht alle. Zur Anzeige kam eine Händlerin
(Zigeunerin) wegen Gaukelei (Wahrsager«!).
Verhaltet wurde rin hiesiger Metzger «egen Schleichhandels mit
Rmd- und Schweinefleisch-. _
Heimkehr d-cr Wiener Kinder. Die Wiener Kinder fahren nunmchr
am Dienstag vormittag 9.20 flhr hier ab. Die Kinder, die in der Adels-
-Heimer Gegen-d uiitergeb-rachk sind, fahren- schon am Montag abend hier-
her, bie Kinder in -er Sinsheimer Gegend fahren am Dienstag frNH
mit dem FrühMH, so -ah sie noch zur richtigen Feit hier eintrefstn. Die
Pflogeeltern werden ersucht, die Kinder pimkklich nach dem Bahnhof zu
bringen, damit -sie mit den in Frage kommenden Zügen noch dem Sam-
melplatz Heidelberg schien köimen und hier rechtzeitig eintreffen. Den
Kindern fft auch Proviant mitzugeben.
Erhöhung der Zuckerpreise. Vo-n zuständiger Stelle wird uns ge°
schrich-en: Da die EryeugungSküsten für ven Zucker bedeutend gestiegen
sind, hat das ReichswirEchäftsmi-nisterrum den Preis für -en Vevbrau-
ckerzucker wesonMch echöht. Iiifvlgedeffen mutz auch der Verkaufspreis
für Zucker im Kleinhandel erhöht werden. Die ab 1. Mai d. Is. g-etten-
dcm vom KcmtmunÄverbach Heibekberg-StM im Einvernchmen mit -em
Verband Hei-elbevg-LaNd und den hiesigen Groß- und Kleinhändlern
neu süstWsetzte-n Verkaufspreise für Zucker sich im Anzeigenteil -bekannt
gegeben.
* Rückerstattung von Fahrgeld. Vom 1. Mai an wird bei Fchr-
ge'brückver-gntu-ngen kür jeden Fahrausweis der Betrag von einer Mark
als Schreibgebühr e-lNbehaiten und bei EfftatdungÄbcträgcn von über 20
Maffk -er Betrag v-om 2 Mk. Der Betrag von 1 Mark oder 2 Mark
wird nur ommäl angerechnet, "" " "
karten für ANsa-lttmengchvrige,
beförderte Pechonen (Famitte-
m ehre re an!sch!ietz«Nde Fahrkarten
güiung -auf rechtt-icher Grundlage
Ein vieljaaendes Plakat. Bor dem Hause der Wirtschaft _ _
keu" ist ein Plakat audgehängt, in -em gesagt wird, daß das deutsche
V-vSk jährlich 300000 Zentner Zucker für vi-e Wemschlemmer geopfert
hat. Es wird darin aüfgeforöert. dah sich die Hau sfr- -
fckches Dorgchen energisch wehren-sollen. (-Sollte sich diese
so ist ein Protest angebracht.)
lei (Wahrsager«!),
hiesiger Metzger
N
U
2115
"'16
V
V
we-im
. , sr
amilienmi
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sterg. Ä „.,.„ _ _...... -.,
bciler-Turnerbund -es zehnten Kreises (Gruppe Heidsiberg) em Schau-
Kaufs gebrauchte
MNei, KSÄMW
Müll. MA 8
gegen gute Bezahlung an.
H. Reinhold, Untere Str.4
Betanrrtmachung.
Pferdefleisch brtr.
Die Bezugsmarke Nr. 2 der Pferdefleischtarte
(berechtigt zinn Bezug von V, Pfund Pferdefleisch.
Maifeier 1929k
Der Festtag der Arbeit naht! Das klasfen-
bewuhte internationale Proletariat rüstet
zum l Mai um Protest zv «rhebtu ^rsjrn
Ausbeutung -rad Reattrou Iv Drakfch-
land hat die Nevatvtion «rauche Mnrforv«
runfl der Arbetteetchrv erftkdr: »ü, d». es»
lose Verwirttichuug des Sozialisiriur gl.
etz an diesem Tage z»> demonflnereo
Wir fordern die Parte,genossen uno (Ke-
nossinnen anf, diesen Tag in der würdigsten
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MWV
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FMFotttius.SsndkchMkim
..
»MW«
Mw. Seiikmelst
7. Komp. (Kirchheim)
Sonntag, 28. April,
früh 7 Uhr
Haupt-Appell
beim Spritzenhaus.
Anzug: Rock und Helm.
Sämtl. Ausrüstungsgegen-
stände sind mitzubringen.
Nachmittags '/-8 Uhr
General - Versammlung
im Rathaussaal.
Vollzähliges Erscheinen
dringend notwendig.
Der Hauptmann:
2122 I. Mathes.
Frische
M!
; k. Mmiellt:
A Inh.: Karl Oernsnnt
» Landhausstratze 16 »
» Fernspr. 9ö2.
2-LM
Versammlungs-Kalender
Verband der Schneider und Schneiderinnen.
Montag» den 26. April, abends 7 Uhr 2105
Mitglieder-Versammiung im „Artushof."_
Ein besoffene): Student muffle heute nacht in den Notarrcst verbrach:
werden. Sein- Zustand war heute früh noch ein derartiger, das; ei
' seinen Namen nicht Mutzte. ,
Diebstähle. In einem hiesigen Hotel wurde einem Gaste bei Hand-
kosser mit Wäschestücken und Zigaretten im Gesamtwert« von 1600 Mk.
entwendet. — Aus dem Haufe der Theaterstratze 1 wurde ein Fahrrad
im Werte von 900 Mk. gestohlen.
Tin teurer Regenschirm. Einer Dame wurde im Hotel „Europa!-
scher Hof" der Regenschirm im Werte von 1000 (!) Mk. entwendet.
Zur Anzeige kam ein MiichhänAer, der einem 9jährigen Mädchen
«ine Hacke in den Rücken schlug.
Offenburg, 22. April. (Z u d e m f ch'lv c r c n B r a nb u n g! ü ck).
das sich bei der lcmbw. Halle ereignet Hai, wird noch berichtet, daß die
Bremdursache noch nicht fcstgestellt ist. Das Feuer verbreitete sich mit
fo großer Schnelligkeit, datz die Markthalle innerhalb kurzer Zeit in Hel-
len Flammen- stand. Der Feuerwehr gelang cs die nahe stehende grotze
iandw. Halle vor dem flebergreisen der Flammen zu schützen, aber es
gelang nicht, den großen Pferde- und Tier-bestand, der in der Markt-
halle uniergebracht war, zu retten. So fanden 23 Pferde, 2 Zuchtböcke
und 2 Zuchtsauen den Tod in den Flammen. Fcstgestellt ist, daß die
Alarmierung der Feuerwehr infolge Versagen der Sirene nicht schnell
genug erfolgte; auch der Feuerschutz in der nun cingeäscherten Halle selbst
soll ungenügend gewesen sein. Der Schaden beträgt mindestens 500 000
Mark.
Hugstetten (b. Freihung), 23. April. (Schweres Unglück.)
Die Tochter des Zimmermeistcr Lipps stürzte vom Heuboden in einen
fegen. Heulichter, der den gangen Körper des Mädchens durchdrang. Die
schwere Verletzung führte den Tod des Mädchens herbei.
Turnen, Sport und Spiel.
F.--C. „Phönix 1910" Heidefbcrg-Neuenhestn tritt am Sonntag, den
d. M., -nachmittags K.3 flhr im VerbanbHpiel aeHen F.-G. „Union
7 " " ... " ' ' ...Mix" 2 gegen
Spsrtklub Käfertal 2, Anfang 1 flhr. — „Phönix" 3 gegen Sportklub
Käsertal 3, Anfang )Z12 flhr. — „Phönix^ 4 gegen 1. Ing.-Mannschaft
F.-B. Schwetzingen 1910, Anfang 10 flhr. — „Phönix" 1. Sug.-Mann»
fchast gegen 2. Iu-g.-Man-nschaft F.-V. Schwetzingen, Anfang 4 flhr.
dir. 119? Maul- und Klauenseuche belr.
Im Stalle des Landwirts Wilhelm Müller, Karl
Friedrich Wallenwcin, Michael Rösch und Jakob
Himmel mann in Gaiberg ist die Maul- und Klauen-
seuche ausgebrochen.
Sperrbezirk ist die Gemeinde Gaiberg, Beobach-
tungsgebiet die Gemeinden Waldhilsbach, Bammen-
tal, Gauangelloch und Lingental.
Heidelberg, den 21. April 1920.
Bezirksamt._2018
Nr. 118. ZMaul- und Klauenseuche belr.
Im Stalle des Landwirts Wilhelm Kern I und
Jakob Barther in Meckesheim ist die Maul- und
Klauenseuche ausgebrochen.
Sperrbezirk fft dis Gemeinde Meckeshenn, Be-
obachtungsgebiet die Gemeinden Mönchzell und Mauer.
Heidelberg, den 21. April INA). 2117
Bezirksamt.
fletsch, wie vereinbart, sondern Pferdefleisch (!) sinh. In den
Dosen sollte Gulasch, B-.'ulwmst, Leberwurst, Gans mit Reis jein, in
WiMch-keit war cs der schlechteste Abfall der sonst zur mensch-
lichen Ernährung unbrauchbaren- Fleischteile. Gans
mit Reis war überhaupt, nur noch als trübe s W a ss e r zu erkennen.
Die Stadt hat selbstverständlich die Abnahme dieser ekelerregenden
Konserven verweigert. Aber was machte nun diese saubere Firma Hu-
tanus-Schweitzer, die Mitglied Her fl. S. -P. -i st und sich einer so
willfährigen Unterstützung unabhängiger Sladlräie erfreut? Am Mon-
tag hat mm dieses saubere Geschäft, um sich gefahrlos Und. ohne dabei
Haare zu kasien^von seiner Verpflichtung loszrMen, die cs sachlich und
moralisch der^StaAgc-genüber noch hat, den- Konkurs angcmel-
d c t. Herr Schweitzer hat früher schon- einmal diesen Trick mit „Erfolg"
an-gcweNde! und Mir so, daß er längevk'He-it nn „Roten Haus" i-n einer
zpittclbadtzchcn Stadt in Staatspension gehen mutzte.
aus Friedensmatsrial wie
Schrubber, Wasch- und
Scheuerbürsten, Bassins-
schrubber u. Bürsten, Ko-
kosbesen nud Handbesen
sind laufend und preiswert
zu beziehen von 2002
W.kM, KÜsSiSWSLllSlKi
Zisgelhausc».
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Einrer 15 Pfd. netto Inhalt
Mk. 74.— per Postnachn.
ab hier versenden rw,8
Kiitndkr^Ls„Rsrtvrfi. holst, s,
Rr. 120. Manl- und Klauenseuche detr.
Im Stalle des Georg Kaltsckmitt „zum Ochsen"
in Heidelberg-Kirchheim ist die Maul- und Klauen-
seuche ausgebrochen.
Der Stadtteil Heidelberg-Kirchheim bildet den
Sperrbezirk. Als Bcobachtungsgcdiet sind die um-
liegenden Ortschaften bereits ans Anlaß des Auf-
tretens anderer Fälle erklärt.
Heidelberg, den 20. April 1920.
Bezirksamt.
Heidelberger Stadttheater.
Sptelplan.
Somflag, 25. April außer Miete „Der Troubadour".
Montag, 26. April außer Miete „Polenblut".
Dienstag, 27. April 30. VvG. Miete -V. „Die drei Zwillinge .
Mittwoch, 28. April außer Miete „Der Troubadour".
Donnersvaa, 29. April 6. Bockst. Miete S Uraufführung „Der Tod und
die drei Fräulein", drei Spiele vom Tod von OtSo Herpel.
Freitag, 30. April 30. Vorst. Miete L. „Der Wildschütz.
25. d. M., -nachmittags X-3 Uhr im VerbcmbHpiel negen
1611" Heidelberg auf dem Neckarvor'i-cmd an. — „Phi'
- „Phönir" 3 gegen Sportklub
ui;^ 4 gegen 1. Iug.-Mamrschaft
.Phönix" 1. Iug.-Mann-
Für die Nummern 12001 bis etnschl. 12809
erfolgt die Abgabe in der Metzgerei Fränznick,
Schulzengassc 11, am Samstag, nachin. von 2 Uhr ab.
Heidelberg, den 23. April 1920.
_ Stadt. Nahrungsmittelamt. 2104
8kW MtMlSWkll Kl „WWlM"
Die Bürgerlichen sabotieren die Arbeit des
Unterstaatssekretär Stork.
Berlin, 24. April. (Eigene Meldung.) Bei der gestrigen
Sitzung des Untersuchungsausschusses im Reichswehr-ninistcrium
entspann sich eine lebhafte Debatte über di« Kompetenzen des Aus-
schusses und die Mittel, mit denen er seinen Beschlüssen Geltung
verschaffen könne. Der Antrag Schneider-Franken (Ztr.),
wonach der Ausschuß sich von den Fraktionen Hes Pcchlaments wirk-
liche Exekutivgewalt geben lassen sollte, wurde ach gelehnt. An-
genommen wurde der Antrag Dietz (Ztr.), daß die Untersuchung
lünftig den einzelnen Dezernente>n im Relrchswfehrmi-
»isterium zu überlasser: sei. Dieser Antrag wurde gehen die
Stimme des Unterstachtssekretärs Stock und dile Stkmnen der
So z ia listen beschlossen. Damit fft die Tätigkeit dieses Unter-
suchungsausschusses geschlossen und eine völlig neue Situation ge-
schaffen.
Pariser Konferenz über internationale Kreditgowährung.
Paris, 23. April. (Eig. Moldg.) Gestern fand zwischen den
alliierten und assoziierten Mächten und den- neutralen Staaten die
erste Konferenz statt, die auf AmMmg Englands einberufen wor-
den war, um die nötigen Anordnungen zu treffen zwecks Gewäh-
rung eines Kredits an Polen, Oesterreich und andere Staaten
Mitteleuropas. Es wurde besch'vstcn, in Paris ein Komitee zu er-
richten, dem vorläufig 12 Staaten angehören. Die Vereinigten
Staaten, die zwar den überwiegenden Teil des Kredits gewähren
wenden, werden nicht vertreten sein. Fotzende Staaten nahmen
an der Konferenz teil: Großbritannien, Amerika, Frankreich, Bel-
gien, Kanada, Argentinien, Dänemark, Holland, Schweden, Nor-
wegen, Schwei,;. Die italienische Regierung, die im Grunde den
Plan billigte, konnte wegen des kurzen Zeitraumes zwischen Fest-
setzung und EinLerÄsung der Konferenz keinen Delegierten ernennen.
Alle neutralen Staaten mit Ausnahme Spaniens, das den Plan
Nock nicht offiziell prüfte, sind darin einig, den betroffenen Ländern
die nöligen Lebensmittel und Rohstoffe zu gewähren.
Arrs Stadt mrd Land.
„Alt-Heidslberg."
Endlich nach langer Pause konnte ich. wieder-riumcil- die.GeleKrtzeit
benutzen, mein geliebtes Heidelberg in ff einem schönsten Arühlingsfchmuck
zu- besuchen. — Ich hielt es seither so, jedes Jahr, sobald das Frühjahr
in das Land zog, hielt es mich nicht mehr z u H a -che, ich Mitzle nach Hei-
dekbe-rg, denn gerade hier überschüttet die erwachende Natur die ganze
-Ge-goNd in überreichem Matze mit ihrer, Pracht!
Während des Krieges konnte ich nicht, da matzte ich im Westen und
Osten und weih Gott wo knallen. — Aber immer, wenn das Frühjahr
Über die zerschossenen Auen im Feindesland hereinbrach, überkam mich
trotz MenHenmordsn eine Schu'sucht nach dem geliebten Neckart-al. —
Ich will alber gleich vora-us-schicke-n, datz ich keiner von der Sorte
bin, die frohgemut, wochenlang in einem de-liMgen Hotel prassen und
hier den F-vüWng gemeßen. — Nein, ich bin ein Arbeiter und wohne
in der Industriestadt Ludwigshafen, nehme Sonntags mein -bißchen Esten
in den Rucksack uNl> fahre wohlgemut 4. Klasse (wir haben ja immer noch
4 Klassen) von. Mannheim nach Heidelberg.
Also, wie -gesagt, sechs Jahre sind verstossen, feit ich sticht mehr her-
aufgefahren bin. Voriges Jahr, da n>ar kein Sonntagsoerkehr, sonst
hätte hie Pauso nur fünf Jahre gedauert. — Ja, ja, dieser Krieg, der
bat u-ns arm gemacht — -halt, -ich wollte sagen, die Revolution, denn die
Herren von der „Rechten" sagen immer, die von hinten gemachte Revo-
lution ist schuld an uNfcrsm fln-gl-iick und dann mutz es -auch so sein. —-
Daß schon laitge vor Beendigung des Krieges unser gesamtes Bokksstcr-
möaen verpüüvert- und verschode-n war und -die einzelnen Kategorien der
-Schieber und Kriegsgewinnler den Nutzen Hatten, das leuchtet nur einem
simplen Arbeiter ein. — Nun, das war nebenbei, ich will bei einem
Frühjahrsausflug .ächt politisch werden, sonst könnte einen: die Sache
verekeln.
Mit etwas Spannung (nicht politisch?) führ ich aus dein Dunstkreis
Her Industrie st adt gen Heidekbevg. — Vie Spannung ist erklärlich, denn
als ich Mm letzten Male hier war, -lebten wir noch in Ä / wWelmiuifchen
Zeit und vieles hat sich seit dieser ZM ereignet. — Ein Stück Weltge-
schichte hat sich -vor Miseren Augen abgespielt, dramatischer, wie man cs
sich ausdenken knille. Kaiser- und Fiirstemhrone sind in den Staub
gerollt und wir haben nunmehr eine Republik. — Solche Geschehnisse
zieh n -vieles nach sich und verändern auch -io Stadtbilder. — Ich will
-damit nM s«gem, datz man alle Häuser, die in 'er Kaiserzsrt '«baut
wurden, nickd-errfftzk (das wäre rein kommunistisch) und an deren Stells
solche im republikanischen Stile erbaut, die etwa ein flaches Dach haben,
das" rurdhcru-M mit Maschmenge-wehren geschmückt ist, und ähnliches
mehr, von wegen der VeOcibiz-u-u-g der Republik. — Rem, das meine ich
nicht- von der -BerLkd-erüntz der Sda-M-er. -»st"-"- l...
behaupten, datz die Stadtbilder anders sind als früher. —
Als ich am Ende meines GckaMu,ganges anHölau-cflchar, sä
Zug in di« Heidelberger Marstefcfllc (Ausdruck vieler UiWchahr
den Heidelberger Bah-nho-ff, gcmau wie früher. Der Bahnh
Reserenlen-Abend.
Montag abend ^8 flhr im „Artushöf":
Die Frage der KoMionsckcgierMg.
Referent: Gcn. Pro-scssov Ehrenberg.
And dennoch kann man
-ar, fährff der
'" ahner. für
— —„..hosM-atz
ist ebe-nsalls unverändert und mein BNck schwelst hinüber zum Postamt.
In grotzengokdmen Lettern steht noch deute über dem Porta!
Kaiserliches Postamt.
Ich bin ein wenig erstaunt über eine solche Sache. Besinne mich aber
sofort wieder, daß es als geheißen hat „Mcmnem vorne" u-nid „Heidel-
berg hl-n-ne" und so Wird -es auch hier mit der Revolution gegangen sein.
Nach -diesem ersten unv-ergchlichcn Eindruck, der einem jeden pa-.
trioti-fch fühlenden Deutschen das Hertz hoher »schlagen lägt, gab ich meinen
-ursprünglichen Plan auf, direkt Mer die neue Brücke mich aus -den Hei- ,
li-genbetg z» Wagen, sondern ich muffl-e mun durch bie Stadt, denn hier
konnte man nach dem ersten Ei-r.bruck manches sehen und erleben, woran
man seine Helle Freudi: hal^n kann. — An: BiSinarckplatz studiere ich
die Zeitungsständer, die srüher nicht waren, also doch eine Errungen-
schaft. Da stich-i mir m-besondere die
„Volkszeitung"
in die Augen. Ich frage den Verkäufer, was das für eins Zeitung sei.
Das ist -bie neu-gegckiindete sogiaKemekratlschs Tageszeitung, bis bringt
so die Sachen, die heute jedes -wissen- mutz.
So, so, denke ich bei mir, da muß hier doch auch fo ein bißchen
Revolution gewesen scki-n, denn wenn schon eine Sozzcnizeitung gegründet
wurde, dann ist doch auch die bestbekamfle schwavz-wcitz-rote Stadt
etwas röter geworden. In AMetracht eines solchen Ereignisjes habe
ich den Pest. Mischens all bereits -wieder vergessen. — Meine Illusion ver-
schwand aber baA> wieder. — In der- Hauptstraße prang-en -dec Wappen
der Ho-flieferantc-n von den Häusern herab, daß es nur eine Art hat.
— Die Studenten steigen noch genau so fazken-haft mit Senvies uüd
Corpsbaich markiert hinter den Heidelberger Mädchen her (die sich
nicht wenig daraff embilden) wie dazumal. — Die Ko-n-ditorläben sind
vollgestopft nnt Torten u-rü allen möglichen guten Sachen wie früher.
Den Eindruck beim Gang durch die Hauptstraßen kann man kurz
zu so Mine „säen in die Worte: „M-Heideöberg, an dir fft alles spurlos
vorübergegangen!" — Bei der Heiligg-eWirche bie-gc ich ab zur alten
Brücke. — Sn der Steingasse si-ht vor einer Haustür ein armer kleiner
Irohläugiger Knabe und knuppert an einem Stückchen Brot, das eigent-
lich kein Brot mehr ist, sondern das Produkt einer Menge vo-n „un-
definierbaren Substanzen". — Dieser kurze Weg zeigte mir den gewal-
-ligen flntehschied der Klassen, von dem gerade die Bürgerlichen nichts
mehr hören wollen. Sieht so die Klaijenübsrvrückung aus? — So ist
auch heute noch bas Leden. — Droben auf der Bergechöhe kam es mir
fo recht zum Bewußtsein, datz wir noch schwer kämpfen müssen, um den
Sozialismus zum Siege zu bringen.
Mein Blick schweifte, m bas unvergü-eichlchc Neckartal. — „Wir
wevden's aber schaffen!" D'Kaa! v-un Ludwrgchaf-.
Eis« 8ZNSSSSSSSSSSSSSS «
Eine Sitzung des Orlsvereinsvorftandes findet Monkaa, 26. Avril,
abends flhr iM Parteffekretariat statt.
Schauturnen des Arbeiler-Turperbusid, 19. Kreis, Gruppe Heidel-
„. Morgen nachmittag 4 lkhr -veranstaltet in der StaLHalle der Ar-
beiter-Turnerbund -es zehnten Kreises (Gruppe Heibsiberg) ein Schau-
Leinen ausr Gruppen-Vereine. GenuHverche Stunden stehen dm Be-
fumern bevor, denn so -viel kann schon im voraus gesagt werden, daß die
Ackbciterturncr ihr Bestes hergeben werden, unff das Schauturnen zu
einem für die Arbeiterturnsache würdigen zu gestalten. Ein amgödehntcr
Ball beschließt das Fest. Wir können -ben Besuch nur empfehlen.
Klavierabend Carl Fri-edberg. Am -Sonntag, -en 25. April vcr-
anst'altet Carl Frickdlberg ein Klavierkonzert im Neuen Kollegicnyaus.
Friedberg, -er von Köln nach München -übergffiedelt ist, zählt entschie-
den zu unseren pianistische-n Größen. Ein Meister der Technik in gutem
altem S-innc und dennoch in der Auffassung durchaus modern, hat sich
Friedberg trotz seiner Sicherst fruchtbaren Lehrtätigkeit von feder an diele
erinnern könnende Eigenart glücklich bewahrt. Scin Programm — vor
allem Schumanns KreiÄ-e-ri-ana — verspricht -wieder einen genußreichen
Sonntag Vor-m-itta-g.
Städttheater. Wegen Erkrankung des Herrn Bic'nnger wird Herr
Ka-mimersSuger Dan- van Gv r-o-m von Karlsruhe die Partie des
Grafen Luna in der morgen Sonntag statffiNbenden Aufführung von
„Der Troubadour" als Gast singen.
* Die! Hesdelb-erger bürgerliche Skrbekasse HM heute Sawstag aber--
8 flhr im „Friedrichöhbf" eine MIMrdeweffamMiung ab. (S. Anzeige.)
Freireligiöse Gemeinde.
Donnerstag, den 28. April, abends 8 Nhr,
Gemeindeabend
im Saale der Freimaurerloge, Friedrichstraße 8 a. Vortrag über
das Thema „Das Wesen der freien Religion" mit Diskussion.
Freunde willkommen.2106
Nr. 117 IV Die Anmeldung von Rechten
oder Beteiligungen an öffentlichen
Unternehmungen oder Konzessionen
aus Anlatz der Durchführung des
Artikels 266 des Friedensvertrages
betr.
Die Inhaber von Rechten, Beteiligungen oder
Anwartschaften deutscher Reichsangehöriger auf Rechte
oder Beteiligungen an öffentlichen Unternehmungen
oder Konzessionen in Rußland, China, Österreich,
Ungarn, Bulgarien, der Türkei, den Besitzungen oder
zugehörigen Gebieten dieser Staaten oder in Gebieten,
die früher Deutschland oder seinen Verbündeten ge-
hört haben und auf Grund des Friedensvertrages
abgetreten werden müssen, oder unter Verwaltung
eines Mandatars treten, machen wir auf die in
Nr. 90 der „Karlsruher Zeitung" vom 10. April 1920
erschienenen Bekaimtmachung des Reichsministers für
Wiederaufbau und des badischen Ministeriums des
Innern aufmerksam. (Betrifft Anmeldepflicht bis
1. Mai 1920 bei Strafvermeiden.)
Heidelberg, den 19. April 1920.
Bezirksamt.
M RkltlMMM
mit SprungdeSel
iM" verloren -RA
zwischen Laierg-rsse und
Karlstor am 23. April
1920, nachui-ttags- Der
Finder wird gebeten, feine
Adresse in d:r Expedition
aboll -i'ck
Korbwaren,
Bürsten. Besen,
Mmren,
WMstWMen,
MderMgen
und MeruWku
Korbrvarsngeschäft
kMMiMK
Steingasse 4, soss
an der allen Brücke.
keu" ist em Plakat auÄgchängt, in -em gesagt
Volk jährlich 300000 Zentner Zucker für di-e
st'ch i-er Betrog auf mehrere Fahr-
her Zeit Mb mit bonMben Zug
r, Sch-Aerfahrten -ustv.) -ober auf
ine Reffe erstreckt. Bei R-ückver-
wirb -kein« Schreibgebühr erhoben.
. ... .
Wemschlemmer geopfert
ffauen gegen ein
ses bewahrheiten.
Die Dummen werden nicht alle. Zur Anzeige kam eine Händlerin
(Zigeunerin) wegen Gaukelei (Wahrsager«!).
Verhaltet wurde rin hiesiger Metzger «egen Schleichhandels mit
Rmd- und Schweinefleisch-. _
Heimkehr d-cr Wiener Kinder. Die Wiener Kinder fahren nunmchr
am Dienstag vormittag 9.20 flhr hier ab. Die Kinder, die in der Adels-
-Heimer Gegen-d uiitergeb-rachk sind, fahren- schon am Montag abend hier-
her, bie Kinder in -er Sinsheimer Gegend fahren am Dienstag frNH
mit dem FrühMH, so -ah sie noch zur richtigen Feit hier eintrefstn. Die
Pflogeeltern werden ersucht, die Kinder pimkklich nach dem Bahnhof zu
bringen, damit -sie mit den in Frage kommenden Zügen noch dem Sam-
melplatz Heidelberg schien köimen und hier rechtzeitig eintreffen. Den
Kindern fft auch Proviant mitzugeben.
Erhöhung der Zuckerpreise. Vo-n zuständiger Stelle wird uns ge°
schrich-en: Da die EryeugungSküsten für ven Zucker bedeutend gestiegen
sind, hat das ReichswirEchäftsmi-nisterrum den Preis für -en Vevbrau-
ckerzucker wesonMch echöht. Iiifvlgedeffen mutz auch der Verkaufspreis
für Zucker im Kleinhandel erhöht werden. Die ab 1. Mai d. Is. g-etten-
dcm vom KcmtmunÄverbach Heibekberg-StM im Einvernchmen mit -em
Verband Hei-elbevg-LaNd und den hiesigen Groß- und Kleinhändlern
neu süstWsetzte-n Verkaufspreise für Zucker sich im Anzeigenteil -bekannt
gegeben.
* Rückerstattung von Fahrgeld. Vom 1. Mai an wird bei Fchr-
ge'brückver-gntu-ngen kür jeden Fahrausweis der Betrag von einer Mark
als Schreibgebühr e-lNbehaiten und bei EfftatdungÄbcträgcn von über 20
Maffk -er Betrag v-om 2 Mk. Der Betrag von 1 Mark oder 2 Mark
wird nur ommäl angerechnet, "" " "
karten für ANsa-lttmengchvrige,
beförderte Pechonen (Famitte-
m ehre re an!sch!ietz«Nde Fahrkarten
güiung -auf rechtt-icher Grundlage
Ein vieljaaendes Plakat. Bor dem Hause der Wirtschaft _ _
keu" ist ein Plakat audgehängt, in -em gesagt wird, daß das deutsche
V-vSk jährlich 300000 Zentner Zucker für vi-e Wemschlemmer geopfert
hat. Es wird darin aüfgeforöert. dah sich die Hau sfr- -
fckches Dorgchen energisch wehren-sollen. (-Sollte sich diese
so ist ein Protest angebracht.)
lei (Wahrsager«!),
hiesiger Metzger