Der Cicerone: Halbmonatsschrift für die Interessen des Kunstforschers & Sammlers — 21.1929
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https://doi.org/10.11588/diglit.41323#0137
DOI issue:
Heft 4
DOI article:Holzhausen, Walter: Die Ausstellung "Werke erzgebirgischer Gold-Schmiedekunst" im König-Albert-Museum in Zwickau
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DIE AUSSTELLUNG »WERKE ERZGEBIRGISCHER GOLD-
SCHMIEDEKUNST« IM KÖNIG-ALBERT-MUSEUM
IN ZWICKAU
Auf der Ausstellung sind etwa hundert Silber-
arbeiten zu sehen, die man aus allen Gegenden
des Erzgebirges und des Vogtlandes zusammen-
holte. Als Gedanke reiht sie sich den Ausstellungen
kunsthandwerklicher Gegenstände der früheren
Jahrzehnte — es gab in Sachsen bisher drei große
— an.
Das Ganze ist als Ergebnis einer langen, mühevol-
len Arbeit, der sich der Direktor des Museums
Dr. Hildebrand Gurlitt und vor allem Dr. Schrö-
der unterzogen, ein Erfolg. Das gewonnene Bild
zeigt nach der kulturhistorischen Seite die Bezie-
hungen dieses Landes nach außen, nach der ent-
wicklungsgeschichtlichen des Kunsthandwerks gibt
das Material vielfache Anregungen und Erklärun-
gen. Die Qualität erreicht im Durchschnitt ein
gutes Niveau.
Von besonderem Interesse ist die Gruppe der
Abendmahlkelche. Der älteste von Frankenberg aus
dem Anfang des il\. Jahrhunderts hat noch eine
spätromanische, fast halbkugelige Ivoppa. Seine
Medaillons sind jeweils in ein charakteristisches
Rund komponiert, das sich sehr ähnlich am Fuß
des Kelches zu Rochsburg findet. Die gegossenen
Medaillons weisen auf mechanisches Herstellungs-
verfahren nach vorhandenen Typen. Die Werk-
Vergoldeter Abendmahlkelch, um 1400, aus der Kirche zu Frankenberg
SCHMIEDEKUNST« IM KÖNIG-ALBERT-MUSEUM
IN ZWICKAU
Auf der Ausstellung sind etwa hundert Silber-
arbeiten zu sehen, die man aus allen Gegenden
des Erzgebirges und des Vogtlandes zusammen-
holte. Als Gedanke reiht sie sich den Ausstellungen
kunsthandwerklicher Gegenstände der früheren
Jahrzehnte — es gab in Sachsen bisher drei große
— an.
Das Ganze ist als Ergebnis einer langen, mühevol-
len Arbeit, der sich der Direktor des Museums
Dr. Hildebrand Gurlitt und vor allem Dr. Schrö-
der unterzogen, ein Erfolg. Das gewonnene Bild
zeigt nach der kulturhistorischen Seite die Bezie-
hungen dieses Landes nach außen, nach der ent-
wicklungsgeschichtlichen des Kunsthandwerks gibt
das Material vielfache Anregungen und Erklärun-
gen. Die Qualität erreicht im Durchschnitt ein
gutes Niveau.
Von besonderem Interesse ist die Gruppe der
Abendmahlkelche. Der älteste von Frankenberg aus
dem Anfang des il\. Jahrhunderts hat noch eine
spätromanische, fast halbkugelige Ivoppa. Seine
Medaillons sind jeweils in ein charakteristisches
Rund komponiert, das sich sehr ähnlich am Fuß
des Kelches zu Rochsburg findet. Die gegossenen
Medaillons weisen auf mechanisches Herstellungs-
verfahren nach vorhandenen Typen. Die Werk-
Vergoldeter Abendmahlkelch, um 1400, aus der Kirche zu Frankenberg