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Der Cicerone: Halbmonatsschrift für die Interessen des Kunstforschers & Sammlers — 21.1929

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Heft 5
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Rundschau
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https://doi.org/10.11588/diglit.41323#0177

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Frans Post Brasilianische Landschaft. 166g
Aus der Ausstellung bei Hans Bammann, Düsseldorf

hatte bald nach seinem frühen Ausscheiden aus
dem Heer die Leitung der gräfl. Wilczekschen
Kunstsammlungen übernommen, denen er bis zum
Zusammenbruch der Monarchie Vorstand. Er hat
sich dabei namentlich um die historische Einrich-
tung der B-urg Kreuzenstein a. d. Donau, über die
er auch eine Monographie verfaßte, Verdienste er-
worben. Aus der Feder Walcher-Moltheins, der zu
den besten Kennern altdeutschen Kunstgewerbes
(insbesondere der Keramik) gehörte, sind zahl-
reiche Abhandlungen über altes Kunsthandwerk
hervorgegangen. P.-N.
In der am 2. Februar statlgefundenen Delegierten-
versammlung des internationalen Kongresses für
neues Bauen wurde unserem Mitarbeiter Dr. S.
Giedion, Zürich, das Generalsekretariat offi-
ziell übertragen.
»Die internationalen Kongresse für neues Bauen«
(Les congres internationaux d’architecture moder-
ne) haben zum Ziel: x. das zeitgemäße Architek-
turpi'ogramm zu formulieren; 2. die Ideen des
neuen Bauens zu vertreten und für ihr Eindrin-
gen in die technischen, wirtschaftlichen und so-
zialen Kreise zu sorgen; 3. überall für die Ver-
wirklichung von Bauaufgaben im heutigen Sinne
einzutreten. Alle Führer des neuen Bauens gehö-
ren dem Verband an.

Am 9 Februar verstarb in Wien Dr. Ottokar
M a s c h a , der Rops-Bibliograph und Graphik-
sammler, im 77. Lebensjahr. Dr. Mascha, ehemals
von Beruf Advokat, war einer der ersten, die Pla-
kate sammelten. Seine Plakatsammlung, die größte
Österreichs — sie umfaßte 3235 Blätter —, war
wiederholt auf Ausstellungen (zuletzt 1927 auf der
Kunstgewerbeschau in Mannheim) zu sehen. P.-N.
Der polnische Architekturzeichner Stanislaw
Noakowski (geb. 1867 in Nieszawa) ist durch
plötzlichen Tod seinem Arbeitsfelde in Warschau
entrissen worden. N. hatte i8gj die Petersbur-
ger Kunstakademie absolviert und wirkte dann
als Professor axx den Moskauer Kunstschulen,
kehrte jedoch nach Ausbruch der russischen Revo-
lution 1917 in seine Heimat zurück und war seit-
her am Warschauer Polytechnikum tätig. Sowohl
in Moskau als auch in Warschau war N. äußerst
populär, und in der Tat haben seine akademischen
und öffentlichen Vorträge nicht wenig zum Wach-
sen der künstlerischen Kultur in weiteren Kreisen
beider Hauptstädte beigetragen. Außerdem hat Noa-
kowski eine Unmasse von Zeichnungen binteidassen
— architektonische Motive, Rekonstruktionen und
Komplexe aus allen Zeiten und Epochen, die stets
mit hinreißender impressionistischer Verve aufs
Papier geworfen waren. Architektonisch ausfüh-
rend hat sich N. nie betätigt. P. E.

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