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Der Cicerone: Halbmonatsschrift für die Interessen des Kunstforschers & Sammlers — 21.1929

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Heft 7
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Sammler und Markt
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https://doi.org/10.11588/diglit.41323#0241

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Giorgione zugeschrieben Kopf der Venus
Versteigerung des Nachlasses von Arthur B. Davies in den American Art Galleries, New York, am 16./17. April

$ x/iaö; erste Auflage der »Quintessence of Ibse-
nism« (Shaws eigenes Exemplar) $ a85o; und sein
Exemplar der John Locke’schen Essays über »Hu-
man Unterstanding« $ 1000. F.
BERLINER VERSTEIGERUNGEN
Am 16. und 17. April versteigert Lepke eine grö-
ßere Kollektion ostasiatischen Kunstge-
werbes und Antiquitäten. Unter den Ostasiatica
befinden sich gute Arbeiten der Han- und Tang-
periode, darunter Bronzen und Spiegel. Die Por-
zellane weisen einige schöne Stücke der Kang-Hsi-
periode und eine Anzahl Seladongefäße der Ming-
Zeit auf. Jadearbeiten (Schnallen, Beschlagstücke,
Zeremonialgegenstände) und japanische Schwert-
stichblätter bilden den Beschluß. Möbel, Porzel-
lane deutscher Manufakturen, Kreussener Krüge,
deutsche Fayencen, Gläser, Kabinettscheiben, so-
wie einige Gemälde alter Meister u. a. vertreten das
europäische Kunstgewerbe von der Renaissance bis
zum Klassizismus.
Paul Graupe bietet am 17. April Buchminiatu-
ren des i3. bis 16. Jahrhunderts, Handzeichnungen
alter Meister, englische und französische Farb-
stiche, Sportblätter, farbige Ansichten und Globen
aus. s.
DIE PORTLAND-VASE
Eine Sensation des internationalen Kunstmarktes
bildet die bevorstehende Versteigerung der be-

rühmten Portland-Vase, die am 2. Mai bei
Christie unter den Hammer kommt. Die Vase
hat eine Höhe von etwa 2 5 cm. Sie besteht aus
Glas von dunkelblauer Farbe, gegen der sich weiße
Reliefs der Legende von Peleus und Thetis ab-
heben. Nach Aussage der prominentesten Autori-
täten stammt die Arbeit aus dem ersten Jahrhun-
dert der römischen Kaiserzeit. Die Aase wurde
i582 unter einer Grabkammer des Alonte del
Grano, zwischen Rom und Frascati, entdeckt, kam
vorerst in den Palazzo Barberini und wurde so-
dann von Sir William Hamilton gegen Ende des
18. Jahrhunderts erworben. Im Jahre 1785 aber
ging sie in den Besitz der Herzogin von Port-
land über, wurde dann 1810 als Leihgabe ins
British Museum überführt. Daselbst wurde im Jahre
i845 das noch unbeschädigte Stück von einem
Geisteskranken zerschlagen. Selbst in ihrem heu-
tigen Zustand aber zählt die Vase zu den kapital-
sten Kunstobjekten des Museums, und sollte sie,
wie mehr als wahrscheinlich ist, bei der Auktion
in andere Hände übergehen, wird der Verlust für
das Museum unersetzlich sein. K. T. P.
KÖLN
Bemerkenswertes G e s c h i r r p o r z e 11 a n aus der
Frühzeit Meißens kommt in der dreitägigen
Auktion zum Angebot, die Lempertz für den
9. bis 11. April ankündigt. Es handelt sich um die

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