Der Cicerone: Halbmonatsschrift für die Interessen des Kunstforschers & Sammlers (21.1929)

Damensalon II. Klasse Photo : Norddeutscher Lloyd, Bremen

genehm wie nur möglich zu machen und in wahrhaft großzügiger Weise ist man
darangegangen, den Begriff Zwischendeck auszumerzen.
Aus der Fülle des Gebotenen soll nur noch einiges in wenig Worten herausgehoben
werden. Da ist das luxuriöse Sonnendeckrestaurant, von dem Bremer Architekten
Dr. Hoffmann zusammen mit den Malern Fritz Erler, Münzer und Merker entworfen.
Grün und Gold dominieren im Vorraum und dem eigentlichen Restaurant,— in dessen
Ecken sich vier weitere Räume, in Gold, Rot, Grün und Blau, für geschlossene Gesell-
schaften befinden, — ausgestattet mit all dem Komfort, den ein verwöhntes Publikum
von einem exklusiven Restaurant erwartet. Dann fallen noch besonders die Luxus-
kabinen auf, in deren Einrichtung sich Bruno Paul, Wach und Carl Rotermund teilen.
In der vorbestimmten Zahl und Lage der Räume, Vorraum, Schlaf-, Wohnzimmer
und Bad, zeigt sich jedesmal sehr klar der persönliche Geschmack des Schöpfers, der
unter den edelsten Materialien wählen durfte. So entstanden wahre Juwele einer in-
timen und zugleich modernen Wohnkultur.
Alles in allem bedeutet die Innenausstattung der »Bremen« durch den wohlgelungenen
Ausgleich zwischen der Sachlichkeit der durch den Schiffsingenieur bestimmten Form
und der Qualität und Eleganz eines neuzeitlichen Wohngeschmacks einen gewaltigen
Fortschritt in der Lösung des Problems Raumkunst an Bord.

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