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Der Cicerone: Halbmonatsschrift für die Interessen des Kunstforschers & Sammlers — 21.1929

DOI issue:
Heft 17
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Grimschitz, Bruno: Die moderne Galerie in Wien
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https://doi.org/10.11588/diglit.41323#0517

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Eulenbergs die einsame Höhe einer schöpferischen Yerwandlungskraft durch das Medium
der farbigen Materie. Neben dieser verschwenderischen Expansion des Malerischen er-
scheint für Wiens Horizont, der, konservativ bis zu völliger Zusammenhanglosigkeit
mit den europäischen Strömungen der Gegenwart, sich noch nicht mit dem Spätstil
Corinths abzufinden vermag, ein Querschnitt durch den deutschen Expressionismus
von geringerer Aktualität. Seine museale Darstellung in den wichtigsten Individuali-
täten bleibt als Forderung für die das Bild der Galerie stets erneuernde Sammeltätig-
keit gerade so lebendig wie die Repräsentation der jüngsten französischen Entwicklung.
So lange diese Linien fehlen, zeigt sich das Gesamtbild des Museums zu konservativ
in seiner Erscheinung als einer Galerie der Lebenden. Monets, Segantinis und Hodlers
Werke unterstreichen das in das vergangene Jahrhundert gewendete Antlitz der gegen-
wärtigen Situation. Der Weg der Galerie führt in die Gegenwart. Die Sammlung der
Werke der Plastik offenbart, wie die geringen Mittel des österreichischen Staates eine
die wesentlichen Spitzen vereinigende Auswahl erreichen ließen. Der Sammlung der
malerischen Schöpfungen ist durch sie das Ziel künftigen Ausbaues gewiesen.


Herbert Böckl

Stilleben mit Perlhuhn

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