Der Cicerone: Halbmonatsschrift für die Interessen des Kunstforschers & Sammlers — 21.1929
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Heft 17
DOI article:Rundschau
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T. Gericault
auf fremden Fayencen aus dem Ende des 17. Jahr-
hunderts auf. Wie die Feststellungen ergeben ha-
ben, gibt es keine zweite deutsche Fabrik von
Fayencen, in der sich so viele Künstlersignaturen
finden, wie in Nürnberg. Auch ist die Zahl der
Fayencemaler in Nürnberg außerordentlich reich.
Es lassen sich ganze Malerfamilien feststellen, wie
z. B. die der Marx und der Korclenbusch.
In der städtischen Galerie im Künstlerhaus am
Königstor ist eine Anselm F euerbach-G © -
dä-chtn i s-A uss teil ung eröffnet worden, die
vor allem ein Bild des Schaffens dieses eigenartigen
Meisters in den !\() er, 5o er und Co-er Jahren gibt
und zahlreiche Bausteine zu einem Bauwerk der
Erkenntnis seines Sonderwesens bietet. In der No-
rishalle am Marientorgraben ist eine aus den ver-
schiedenen Kunstzentren des Deutschen Beichs und
Österreichs zusammengetragene, rund i35o Arbei-
ten umfassende Ausstellung deutscher
II and Zeichnungen und Aquarelle de r
Gegenwart zu sehen, deren Material der Direk-
tor der städtischen Kunstsammlung, Prof. Schulz,
ausgesucht hat. a
DIE ITALIENISCHE AUSSTELLUNG LONDON
1930
Das vorbereitende Komitee der großen italieni-
schen Ausstellung in London hat sich kürzlich kon-
stituiert und beschlossen, entgegen dem ursprüng-
lichen Plan, die Ausstellung statt ig3i bereits von
Januar bis März nächsten Jahres stattfinden zu
Faun und Nymphe. Bronze
Deutscher Privatbesitz
lassen. Dem Komitee gehören englische und italie-
nische Mitglieder an. Die Ausstellung wird italie-
nische Gemälde und Zeichnungen sowie einige
Skulpturen aus der Zeit von etwa 1200 bis 1800
enthalten. Museen und Privatsammler aus allen
Ländern Europas werden vertreten sein und haben
ihre Mitwirkung zum Teil bereits zugesagt. Von
englischen Sammlungen haben der König, Viscount
Lascelles, Lord Crawford and Ballarres, der Her-
zog von Northumberland, Lord Allendale, Lord
Melchett, die Nationalgalerien von Schottland und
Irland eine Beteiligung in Aussicht gestellt. Sir Jo-
seph Duveen hat es übernommen, Leihgaben aus
dem amerikanischen Privatbesitz zu vermitteln. M.
BRESLAU
Zwei Veranstaltungen des deutschen Werkbundes
geben dem Breslauer Sommer 192g sein Gepräge:
die Ausstellung »W ohnung und W erkrau m«
und die Werkb undtagung.
»Wohnung und Werkraum« nach heftigem Wider-
stande in der Stadtverwaltung zustande gekommen,
ist trotz der Stuttgarter Schau des Vorjahres be-
rechtigt, da die Bevölkerung des Südostens weni-
ger als zentrale oder westliche Provinzen an den
Baureformen der Gegenwart teilnehmen konnte.
Die bedeutsamste der Ilallenausstellungen
im Messehof behandelt in klarer Disposition die
Entstehung des Hauses, seine Materialien, seine
Versorgung mit Licht, Wasser, Wärme und seine
Einrichtung. Besonders die Abteilungen Natur-
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