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Der Cicerone: Halbmonatsschrift für die Interessen des Kunstforschers & Sammlers — 21.1929

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Heft 17
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Sammler und Markt
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https://doi.org/10.11588/diglit.41323#0540

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Japan, um 1630 Zwei Mädchen mit Schirm. Wandschirm der Kano-Schule (Detail)
Bes.: Felix Tikotin, Berlin

ren Künstlers aus einer verflossenen Periode der
Münchner Kunst aufgelöst werden soll. Die bedeu-
tende Kunstsammlung Fritz August von Kaulbaeh,
die in dem stattlichen, von Gabriel Seidl erbauten
Heim des verstorbenen Künstlers untergebracht ist,
kommt im Herbst durch die Firma Hugo Helbing
unter den Hammer.
Die Sammlung Kaulbaeh ist in schöner Pietät lange
Jahre nach des Künstlers Tode in seinem Hause zu-
sammengehalten worden. Wenn sie nun zur Ver-
steigerung gelangt, so werden weite Kreise den
wirklichen Wert dieser mit großem Kunstverständ-
nis ausgewählten Stücke wohl zu schätzen wissen.
Das schöne Haus Kaulbachs mit dem herrlichen,
an die Bayrische Staatsbibliothek grenzenden Gar-

ten soll als Ganzes erhalten und vermietet werden.
Zur Auktion gelangt nur der Inhalt des Hauses,
die Möbel und die Kunstsammlung.
Die Sammlung Kaulbaeh umfaßt verschiedene Ge-
biete der alten Kunst: Antike Plastik, mittelalter-
liebe Plastik, alte Gemälde und altes Kunstge-
werbe. Sehr reichhaltig ist die Reihe der antiken
Skulpturen, unter denen ein wundervoller grie-
chischer Venustorso, ein bärtiger Götterkopf aus
dem 4- Jahrhundert und einige römische Bildnis-
büsten hervorragen. Die altdeutsche Bildnerei ist
mit einigen guten Stücken vertreten, mit einer
schmerzhaften Muttergottes aus der Zeit um i5oo,
mit einer schönen schwäbischen Heiligen vom An-
fang des 16. Jahrhunderts, mit einem reich mit

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