Der Cicerone: Halbmonatsschrift für die Interessen des Kunstforschers & Sammlers — 21.1929
Zitieren dieser Seite
Bitte zitieren Sie diese Seite, indem Sie folgende Adresse (URL)/folgende DOI benutzen:
https://doi.org/10.11588/diglit.41323#0567
DOI Heft:
Heft 18
DOI Artikel:Sammler und Markt
DOI Seite / Zitierlink:https://doi.org/10.11588/diglit.41323#0567
Utamaro Brustbild einer Kurtisane. Mira-Grund
Aus der am 15. Oktober stattfindenden Versteigerung der Sammlung Albert Willner-Berlin
durch Rud. Lepke-Berlin
werden Stücke wie die beiden herrlichen Barock -
terrinen auch in England Aufsehen erregen. Außer-
dem kommen wertvolle Arbeiten aus Augsburger,
Hamburger und anderen deutschen Werkstätten
unter den Hammer. Hervorgehoben sei auch das
reich ziselierte, zusammen über [\t\ Pfund schwere
japanische Silberservice, das Kaiser Wilhelm I. sei-
nem Sohn und seiner Schwiegertochter zur sil-
bernen Hochzeit schenkte.
Unter den Möbeln sind als besondere Kostbarkei-
ten drei kleine französische Fourniermöbel des
18. Jahrhunderts (ein table rognon und zwei Nacht-
schränkchen) zu nennen. Besonders zahlreich sind
die schönen Mahagonimöbel des Empire und des
deutschen Klassizismus. Ein Marmorkamin mit
Boiserie und dem Bildnis des Kölner Kurfürsten
Clemens August (aus dem Brühler Schloß) sowie
ein Schreibsekretär mit ausdrucksvollen Bronzen,
der wohl am Bhein um die Mitte des 18. Jahrhun-
derts entstanden ist, vertreten das Barock.
Die Ölgemälde des Kaisers und der Kaiserin Fried-
rich von Heinrich Angeli, das überlebensgroße
Bildnis Friedrich Wilhelms III. von Franz Krü-
ger, eine Marmorbüste des gleichen Königs von
Christian Rauch sind auch kunstgeschichtlich wich-
tig. Unter den Gemälden alter Meister sind
hervorzuheben ein sehr schönes Stilleben, das dem
Jan Davidsz de Ileem nahesteht sowie dekorative
Fürstenbildnisse des 18. Jahrhunderts. Erwähnt sei
auch ein von Benjamin Bolomey signiertes Bildnis
535