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Der Cicerone: Halbmonatsschrift für die Interessen des Kunstforschers & Sammlers — 21.1929

DOI issue:
Heft 22
DOI article:
Kühnel, Ernst: Die Mosaiken der Omayadenmoschee in Damaskus
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https://doi.org/10.11588/diglit.41323#0670

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Abb. 2 Mosaikgemälde im Hofe der Omayadenmoschee in Damaskus
Anfang 8. Jahrh.
Forschung wiedergewonnene Material, das an Umfang und Bedeutung über die be-
rühmten, in der Omarmoschee in Jerusalem erhaltenen Beispiele entschieden hinaus-
geht.
Am überraschendsten ist der an der Rückwand des Bogenganges panoramaartig sich
abrollende Gemäldezyklus von Pavillons und anderen Zierbauten in mannigfachsten,
zum Teil phantastischen Formen inmitten einer üppigen Baumvegetation und am
Rande eines Baches oder Flußlaufes, der gelegentlich von Brücken überquert wird.
Sollten das wirklich, wie Muqadasi annimmt, Schilderungen verschiedener Städte sein,
oder hat vielleicht das Villenviertel am Barada in Damaskus selbst als Vorwurf gedient?
Bisweilen könnte man glauben, Festdekorationen oder Bühnenbilder vor sich zn haben,
die liier musivisch verewigt wurden. Die Baulichkeiten erscheinen häufig gestaffelt
und ineinander geschachtelt, als ob eine vertikalperspektivische Anschauung ihren Auf-
bau bestimmt hätte, dann wieder in horizontaler Entwicklung und unter Berücksichti-
gung einer ziemlich strengen Symmetrie (Abb. 2 und 5). Die Architekturformen selbst
gehören meist in die Richtung spätantiker Barockbildungen5 die \ orliebe für ge-
schweifte Dächer wird man schwerlich auf ostasiatische Anregungen, vielmehr auf
Einfälle der Künstler zurück führen. Nach unten wird diese Bilderfolge abgeschlossen
durch einen Rosettsaum und einen breiteren, nur wenig erhaltenen Ornamentfries.
Ö54
 
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