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Heidelberger Tagblatt — 1860 (Juli bis Dezember)

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Juli
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https://doi.org/10.11588/diglit.2834#0065

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TrsLklnt, Moma.iS au-,imo»imcn/län. ^ c-, . . ^ Jiiscrlicm'gcbührcn sür dic Zspaliiae Pk.

L'^' H^sK. lich. PrciS mirUmcrbalIungc>bIai!vicr!k>. lVlNttsrttg, ^Ztttt ,„Mc oder brrenRaum wrrdcn niii ^,r.

Telegramme.

Paris, 10. Ji>U. (Morgens). Dor
„Monlteur" veröffentlicht eiiieii Bri'ef
des Snltnns voin 16. d. M. an den
Kciiscr Napoloon. Der Siiltlin setzt voraus,
-daß dtr Kai'scr wiffe, nii't welchem Schmerz
cr (der Sultan) die Ereignissc in
S p.r i' e ii vernehmc. Er werde alle seine
Kräste zur Wicderhersiclluii^ der Ordnung
uud Sicherhei't aufbieten, die Schuldigen,
wcr sie auch seien, schwer sirafcn, und
.Allcn Gerechtl'gkeit gewährcn. Damit kcinc
Zweifel übcr die Absichtcn der tiirkischen
Negicriliig bestehcn köiintcn, vertranc. der
Sultan die wichtige Mission nach Spricn
Fuad P a sch a an, deffen Griiiidsütze dcr
Kaiser kenne.

Turin, 17. Juli. Der radieale De-
putirte Dcpretis, Ergouveriicur vou
Brcscia, wird voin Miiiisieriuni mit einer
offieivseii Mission nach Sicilicn bctraut.
Graf A in a ri ist naeli Palerino abgegangen,
iim zwischen Cavour und Garibaldi wieder
ein Eiiiverstäudniß hcrzustcllcn. Der Maz-
zinisliius gewiuiit in Sicilicii dic Oberhand.

London, 18. Juli. Die „Tuiies"
bciuerkt, daß, wenii die Pforte die Ord-
niing in Spiien nicht sclbst herzustcllcn
vcrmag, die Zcit gckouiiiieii sei, wo in
Delracht zu iiehmeii wäre, ob die Türken
nicht lange geniig Herrcn dicses'Laudes
waren, uud die christlicheii Natioueii uicht
über das Schicksal dieses iinglücklichen
Landcs zu beralhen hätten.

Wicn, 19. Juli. Die „Wiener
Zeituiig" iheilt init: Jn dcr Plcnar-
sitzuiig des N e ich 6 ra th ü wurde folgcn-
dcs kaisciliches Haiidschreiben vcrlcscii:
„3ch habc beschloffcn, künftig die Ein-
führuug ueuer S t e u e r n niid dic Er-
.höhuiig der bestehendeii, cudlich die Auf-
nahine neiicr Anlehei, uur in , t Ziistim-
m u ng d cs v crst äi k i eu Reichsrakhs
anzuordu e n. Einc Ausnahiiie sind. t
blos ini Falle eincr Kriegsgcfahr stait."

D e tt t s ch L a n d.

ärarjsrnlie,' 19. Z»ll. Sc. Köuigl. Hohclt dcr
Großhcrzog habcn uiitci'm 14. d. M. gnüdigst
gcruht: Dic Hofgcrichtü - Stsscssoren v. Stosscr zu
Bruchsal, Bchaghcl uiid Nicolai ;u Maiinhciin, und
Saucrbcck zu Konstanz zu HofgcrichtSräthcn zu criicn-
ncn; dcn yliiitürlchtcr Gcrbcl auf sclucr Stcllc iu
Wühl zu bclassc» ; dcn AmtSrlchtcr Schäh in Ladcu-
burg uach Bccisach, dcu Amtürichtcr Otto v. BI>i

zu cincnncii.

Kartsrnbc, >9. Zuli. Das hcutc crschlcncnc
NcgicrungSblatt Nr. 38 cnthält:

I. Unniiltclbarc allcrhöchstc Gnlschlicßmigcn Sr.

zur Äniiahme frcmdcr Ordcn. (Schon mltgclhcilt.)
2) Dicnstnachrichtcii. Sc. Königl. Hohcit dcr G ro si-
hcrzog häbcn Sich untcr dcm i>. Juli d. Z. allcr-

liilngcn in Wicöioch auf djc Bczirlöforstci Nastäil,
dcn BczirlSförster BlcibiiiihauS in Zcll im Wicscn-
Ihal a»f dic BczirkSforstci Wicöloch, dcn Bcz.-Förstcr
Eichhorii i» Wollbach aüf dic Bcz-.Forstci Kvrk, dcu
Bcz.-Försicr LaiS in Bühl auf,dic Bczirkssorstci Wollbach,
dcn BczirkSförstcr Saucrbcck iii Süiopfhcim auf dic
BczirkSforstci Bühl, dcn Bczirksförstcr Bajcr iu St.
Lcon ans dic BczilkSforstci Schopfbcim, dcn BczirkS-

tcn Hcrmanii Gulicirbcrg, z. Z. 'Bcziikssorstci- Bcr,
wcscr in Kork, dic BczirkSforsicl Cngc», dcm Forst-
praklikaiilcn Ludivig Schabiugcr. z. Z, Bczirksforstci-
Dcrwcscr in Ollcnhöfcii, dic BczirlSfoistci. St. Lcon
dcm Forstprallikantcii Ludwig Wcrncr, z. Z. BczirlS-
sorstcivciwcscr in Nastalt, dic BczlrkSsorstcl Ottcn-
höfcn dcm ^orstpi^^cant^i K'oi>1^jsöh I I^s ch. ^ Z-^

bclrcsstnd. l>) 'Dic StaatSgcnchmigiing von Stif- '
luügcii Im Sccirclsc bclrcffcnd. 2) Vckaiintiiiachting
dcs grosih. HändclSmIiilstcriümü: Dic Aiifhcbuiig dcS
Nclaiö-PoststallS in Klostcnvald bcircffcnd.

Kcrrlsruhe, t6. Zult'. Dci' Zusam-!
meiiteitt des im Frühjahr'd. Z. aiisttreateu
liiteruatlonalett cheml'schen Cou-
stresscs ist iiuumehr aus deu 3. Sept.
l'u uusrrcr Stadt fcststcsetzk. Vi's zur de-
siiil'ti'veu CottstltiiirunZ der Vcrsammluu.q,
hat Hofrath Weltzicn di'c Fuiu t:'oii aloZ
Gcschäftsführer überiiommeu. Die Be-^
theiliguiuz fast sämmtllwcr'Alitori'tälc» dcr
Chcmi'e gi'bt dcm Unteriiehiiieil jctzt schou

ciiie Bedeutung, -hiuter welcher der Erfolg
wohl üiicht ziirückbleibeii wird.

MaNnherni, 15. Zuli. H'eiitd f'aiid
die feikrliche Eiiifiiheimg dcs Hr». Scholl
als Predigcr der hirstgen freircligiöscil
Gemeindc statt, uiid zwar durch den Vvr-
stand, Hcrru Oberg'erichtsadv0kateli Hack-i
Herr Scholl sprach sich iu sciuer Redö
über die Stelluug der Gcmriude zum Staat
aus uud hob bcsondcrs hervor, daß in
Folge dcr nciiesten Regieriingsvorlagskk,
welche ausgeheu vom Grimdsatz der Hw-
mauität uiid mit drr volleu Glaubens-
freiheit enslich Erust machen, dic.sc Stel-
luug, im Verglcich zu srüher, eiuc we-
srntlich anderc geworden sei. Ha'tte
der Staat früher diitch Vor'ciilhältcii der
'völlen Glaubeusfreiheit dirse rrlig'iöse Äe-
weg-uiig durch.cigeue Schuld iu die Oppo--
sieiou hiueiiigetri'ebeu, so sei jetzt das Vev--
hältuiß ciii umgtkehrtes uud die HäüW
aufgabe der Gemciiido, deu Staat i'N
seiiie m b e g o n n e n eu, auf H u m ä n i-
tät gegrüiidekeu E n t w i ck l u n gs-
gaug aus al l c u K räften zn u u t c r-
si ü tzc.n. Dic „Humaiiltät" sei die
Religiou dcr neurii Zeit und dariu fühlte
sich die freireligi'öse Bewegung in Eiuhkit
uud llebci-ciustimmliug iliit' vcr neueu Eitt-
wicklung unsercs Staatslrbens.

Freitzuv«;, 17. Zuli. Nach eiiier Mit-
thcilung der „Fr. Ztg." wäre Gty. Hof-
rath Zcll drr Verfnstei' der iieüesteii erZ-
bischöflicheu Deukschrift.

Frcibur^. Der Dcukfchrift des
Herru Erzbischofs über die kirchlichen
Gesctzeiitwürfe sind, wie scho» erwühnt,
verschiedcne Akleustückc l'cigcfügr; daruiucr
befmder stch eiucs, welches vou größerem
Znreresfe ist, als der gesammte soustige
Jiihalt der Schrifr, iu welcher — iiäir.tiit-
lich im allgemeiiieii Thcil — uueuvlich
oft Gesagles uud läugst grüudlichst Wider-
legtcs wiederholr wird. Es ist dirs ein
Schreibrii des Präsideuteii des giPßh. Mi-
iiisteriums des Zimcru, Gch. Narhö Or.
Lamcp, an deu Herru Erzbischof.

Ziim Verstäuduiß bcmerke» wir, daß
dagclbe als Autwort auf ciu Schreib/n
dcs Hrn. Erzbischofs an Se. Köiligl. Hoh.
deu Großherzog dicnt, worin dcr Herr
Erzbischof scme schmerzli'chc Ueberraswimg
über die bekannte Weiidung i» der Con-
vriilioiisanaclegenheit, iiameiitlich auch
über das Betretcn dcs Weges der Gc-
setzgkbuiig, ausspricht, sciiic Bedenkcii über
 
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