Vlätter vervfsnitlichcn inin den Wortlaut
der Nede deo' Grafen P crsi'gnp bei Er-
vffnuna deS Gcneralrathes dcs Deparle-
inentö dcr Loire (siche Nr. 205). Dic-
sclbc blldcteel'iie auSführllche Ncchtfertigung
dcr französischcn Politik. Graf Pcrsignp
erklärt, dasi er wiederholt Bcdcnken gcgen
di'e voin Kaiscr befolgte Politik gehabt
nnd desihalb Vorstelluiigen gcmacht habe,
daß er abcr in Folge dcr ihm gewor-
dcnen Anfklärnngcn die Nichtigkeit deö
kaiserlichen Verfahrens eingesehen habe.
Ans der sehr langcn Nedc theilcn wir
folgende Stcllcn znr Charakteristik des
ganzen Jnhalts init. Hinsichtlich deö italic-
nischcn Krieges hcißt cs: „Sind wir es,
die in Jtalicn dicsen Nationalitätskampf
hcrvorricfen, dcr scit 40 Jahren anf bei-
dcn Seiten mit so großcr Erbitterung ge-
fnhrt wird? Niethen wir Oesterreich zn
eincr tranrigen Politik, die alle Jtaliener
gcgen sich erheben inachtc, wcil cö kein
andercs Negiernngsprincip kannte als die
rohc Gewalt? Än Stelle der nationalen
Ncgierniig, welche der erste Napoleon im
lombardr'sch-venetianischen Kvnigreiche or-
ganisirt hatte', wo Alles in Häiidcn der
Italicner war, Regiernng, Verwaltnng,
Magistratnr, Armee, wo kein Franzose
war als dcr Vicekönig, dcr Pcinz Engen,
ricthen wir Oesterreich an, in allen Zwei-
gcn Italiener dnrch Freinde zu crsetzen
und so den ei'nst in der Geschichte bcriihin-
ten Vvlkern die bitterste Schinach anzn-
thun? Sind wir auch vcrantwortlich für
das Uebel, welches die Verträge Oester-
reichs nu't den italienischen Fürsten an-
richtetcn, Verträge, die, iiidcm sie diesen
Fürsten Si'chcrheit und Ungestraftheit ihrer
Ncgierungcngcwährten,OcstcrreichzugIeich,
allcm Völkerrcchte zuwider, die'Hcrrschaft
über fast ganz Jtalien gaben? Und häben
andererseits wir in Piemont ein parla-
mentarisches Gouvcrnemcnt, eine freie
Rednerbühne, eine freic Prcsse und allc
die Mittel eingeführt, die geeignet warcn,
die Agitation in Italien zu erhaltcn, die
Lcidenschaften zu erregen, den Widerstand
zu organistren nndOesterreich zu Gewalt-
thätigkeiten zu drängcn?" Die Einver-
leibung Savopens nnd Nizza's wird fol-
gtndermaßen zu rcchtfcrtigen vcrsucht:
„Nach Abschlnß eincs Vertragcs, der
Italicn mit Ausnahme VenetienS stch selbst
übcrließ, dcr die Lombardci an Sardinien
gab, ohne etwas für Frankrcich zu behal-
ten odcr zu verlangen; nach Proclamirung
des Prinzipes der Nichtinterventivn, wel-
chcs die vollständigstc Garantie für die
UiiabhäNgigkeit Jtaliens enthält; endlich
nach Erweisung eines Dienstes an dieses
Land, der wohl in der Gcschichte der Völ-
kcr ohne Bcispiel dasteht, durfte der Sic-
gcr von Solfcrino hoffen, daß das Nc-
sultat so viclcr Opfer von den Jtalienern
wcrde anerkannt werden. Abcr wenn
dennoch der erste Gebrauch, den Jtalien
von seiner neuen Unabhängigkeit machte,
der war, daß cö 'den Vertrag von Villa-
franca zerriß, und dic Untcrschrift des
Kaisers protcstiren ließ, mit andcrn Wor-
ten wieder allcs in Frage zu stcllen, und
nns eincm iiene» Kriege ansznsetzcu, konnte
Frankreich nach all dcn frciwillig für Jta-
liens Unabhängigkeit gebrachten Opfern
nicht zngebcii, daß man seine Gencrosttät
zwingc, anch noch für ein großes italie-
nisches Königreich stch in Unkosten zu
setzen. Es hatte daher das uiibestrcitbare
Necht, zu Piemont zn sagen, Vaß wenn
die Verträge fcnseit dcr Alpcn vcrlctzt
wärcn, cs vcrlangc, daß ste denn anch
dicffei'ts modificirt würden." Anch der
Vorwnrf, nicht offcn mit diesen Ansprüchcn
hervorgetreten zn sein, wird znrückgrwie-
scn: „Vor Beginn des Krieges hatte die
französtsche Negiernng Sardinicn b.enach-
richtigt, daß, wenn die Ercigniffe ei'n
großes Königreich in Jtalien hcrbeiführcn
solltcn, Frankreich verlangen würde, daß
die Abhänge der Alpen nicht i'n dessen
Händcn, blcibcn dürfen. Die Kaiserliche
Negi'ernng ernenerte diese Bemerkuiigf so-
bald dcr Vertrag von Villafranca
wieder fraglich wnrde, nnd hät anßerdcm
dem englischen Gonvernement nichts ver-
schwiegen. Gerade entgegen so vielen
Behanplungen haben die Thatsachen sich
also i'n voller Kenntniß von beiden Sei-
ten zugetragen. Möglich, daß man glaubte,
nns dazu zn bestl'mmen, trotz dcr Ver-
lctznng dcs Vertrages von Villafranca
a!rf Savopen zn verzichten; in di'csem
Fälle hat man stch selbst, wir aber haben
Niemanden getäuscht."
Noch theilen wir folgendc aufDeutschland
bezügliche Stclle mit: „Uiiruhige Geister,
vorgefaßte Meinungen könncii Phantome
heraiifbeschwören; man wird r'n Dcutsch-
land ffagen köniieii, daß wir nach den
Nheingränzen trachten; in England, daß
wir an eine Laiiduiig auf seinen Küsten
denken — dicse Albernhcitcn aber stnd
einer crnsten Disknsston nicht werth.
(Beifall). Znerff ist ber' dem fetzigen
Stande dcr Kriegswiffenschaft ein Flnß,
wie dcr Nhein, keine strategische Grenze
(das ist wahr!), Frankrcich wird sich
also nicht für cinen illusorischen Vortheil
einem ncueii enropäischcn Krieg aussctzcn.
Und was dic Idcc bctrifft, vr'e Dcntscheii
zur deutscheii Einheit anzlltreiben, nm iins,
im Jnteressc des europäischeii Gleichgc-
wichts selbst, ein gerechtfertigtes Necht zn
gcbcn, die Nheiiiprovinz zn fordern, fo
ist dieß, gestatten Sie mir diescn Ans-
druck, ein politischer Unstnn; denn Frank-
reich, als Militärmacht, ist zweimal größer
-auf dem Eonti'iieiit ohnc den Nhein und
mit cincm getheiltcn Deutschland, als es
sein würde gegenüber einem cinigen Deutsch-
land mit der lllibcdenteiiden Eoiiipensatl'on
durch den Rhein. Dcr dentsche Geist ist
übrigens seiner Natnr nach der Einhcit
cntgegen, und dieß ist eiiic große Sicher-
hcit für die Welt, für welche diese ge-
thcilte Macht gewissermaßen die beschwich-
tigcnde Kraft bildet."
Paris. Durch die Ercignisse in Süd.
Jtalien vcranlaßt, beabstchtigt vie Ne-
gi'crniig, das franchsische Trnppeiicorps
in Nom nm eine Brigade zu vermehren.
Nach eincr Milthrilniig dcs Herzogs voii
Grammont stnd folgendc Pnnkte von den
Trnppen untcr Lamoriciere bcsetzt: An-
cona, Lorcto, Spoleto, Perngia, Foligno,
Pesaro, Viterbo, Montesiascone. ' In
Ancona wcrden auf Anordlliliig des Ge-
neräls Lamoricicre bekanntlich große
Fcstinigswerke aufgeführt.
Paris, 3l. Angust. Alle Prästdenten
der Generalräthe von ciniger Bcdentiliig
haben sich in dem Sinn der Nedc des
Grafen Pcrstgnp ausgesprochen. Die Mar-
schälle Niel, Magnan, und wie ste sonst
alle heißen inögen, habcn Alle hervorge-
hoben, daß dcr Friede gcstchert sei.
PariS, 3. Ang. Der Bischof von
Pnp lobt i'n eincm Hirtenbricf bei Ge-
legcnheit dcr Einweihniig' der Marien-
sänle den Kaiser,s daß er „äuf dcn
Wnnsch Maria'S" das Metall dazu ge-
liefert hgbe; am 5. Septembcr habe'er
eS versprochcn nud „am 8. habe ihin
Maria danii die Thore Scbastopols ge-
öffnet."
Mirrseille, 30. Ang. Nach Berichten
ous Mcsstna vom 26. ist Dcflotte in
einem Gefechte bei Reggio.gcfallcn. Gari-
baldi ließ ihn mit den Ehrcn eines Gene-
rals becrdigcn.
Italie n.
Turin, 3l. Aug. Nach der Floreii-
tiner „Näz." war am 18. die Agitation
i'n Bastlicata zur Ncvoliition angewachsen.
Obcrst Boldoni, an der Spitze von 1500
Iusurgeiiten, setzte sich von Colcto nach
Polenza in Bewegung. In dcn Provinzen
zählt man mchr als 15,000 Bewaffnctc;
wcr keinc Flintc hat, hat doch cinc Sensc!
Polcnza ist frei nnd die Pro-Diktorial-
regierung eingesetzt. 10,000 bewaffnete
Jnslirgenten stehcn in dieser Stadt.
Die ganzo Angst der Neapolitaiier ist
fetzt nur noch daranf gerichtet, wie sie
dcn König Franz mit guter Manier und
ohne Dombardemeiit los wcrden. Das
Volk haßt ihn nicht, u»d e§ liebt ihn
nicht, er ist ihm glcichgültig, weini er
nämll'ch ohne Dlntvtrgießeii geht. Das
Land steht von Neggio bis Salerno m
Wasscn, eine Prodictatur aber ist l'loß
i'n Potenza crrichtet, wo Obcrst Boltom
einc Armee von 15,000 Manu orgaiu-
strt nnd allc Pässc nnd Zugäiigs, die
i'iis Land führen, besetzt hat. T»e bn-
dcn Prodictatorcn in Potcnza zcichncn
ihre Erlaffe: „Jm Namen Victor Ema-
nuels, Königs von Italieii, nnd Gar -
baldis, Dictators beider Sicilieu." Die
der Nede deo' Grafen P crsi'gnp bei Er-
vffnuna deS Gcneralrathes dcs Deparle-
inentö dcr Loire (siche Nr. 205). Dic-
sclbc blldcteel'iie auSführllche Ncchtfertigung
dcr französischcn Politik. Graf Pcrsignp
erklärt, dasi er wiederholt Bcdcnken gcgen
di'e voin Kaiscr befolgte Politik gehabt
nnd desihalb Vorstelluiigen gcmacht habe,
daß er abcr in Folge dcr ihm gewor-
dcnen Anfklärnngcn die Nichtigkeit deö
kaiserlichen Verfahrens eingesehen habe.
Ans der sehr langcn Nedc theilcn wir
folgende Stcllcn znr Charakteristik des
ganzen Jnhalts init. Hinsichtlich deö italic-
nischcn Krieges hcißt cs: „Sind wir es,
die in Jtalicn dicsen Nationalitätskampf
hcrvorricfen, dcr scit 40 Jahren anf bei-
dcn Seiten mit so großcr Erbitterung ge-
fnhrt wird? Niethen wir Oesterreich zn
eincr tranrigen Politik, die alle Jtaliener
gcgen sich erheben inachtc, wcil cö kein
andercs Negiernngsprincip kannte als die
rohc Gewalt? Än Stelle der nationalen
Ncgierniig, welche der erste Napoleon im
lombardr'sch-venetianischen Kvnigreiche or-
ganisirt hatte', wo Alles in Häiidcn der
Italicner war, Regiernng, Verwaltnng,
Magistratnr, Armee, wo kein Franzose
war als dcr Vicekönig, dcr Pcinz Engen,
ricthen wir Oesterreich an, in allen Zwei-
gcn Italiener dnrch Freinde zu crsetzen
und so den ei'nst in der Geschichte bcriihin-
ten Vvlkern die bitterste Schinach anzn-
thun? Sind wir auch vcrantwortlich für
das Uebel, welches die Verträge Oester-
reichs nu't den italienischen Fürsten an-
richtetcn, Verträge, die, iiidcm sie diesen
Fürsten Si'chcrheit und Ungestraftheit ihrer
Ncgierungcngcwährten,OcstcrreichzugIeich,
allcm Völkerrcchte zuwider, die'Hcrrschaft
über fast ganz Jtalien gaben? Und häben
andererseits wir in Piemont ein parla-
mentarisches Gouvcrnemcnt, eine freie
Rednerbühne, eine freic Prcsse und allc
die Mittel eingeführt, die geeignet warcn,
die Agitation in Italien zu erhaltcn, die
Lcidenschaften zu erregen, den Widerstand
zu organistren nndOesterreich zu Gewalt-
thätigkeiten zu drängcn?" Die Einver-
leibung Savopens nnd Nizza's wird fol-
gtndermaßen zu rcchtfcrtigen vcrsucht:
„Nach Abschlnß eincs Vertragcs, der
Italicn mit Ausnahme VenetienS stch selbst
übcrließ, dcr die Lombardci an Sardinien
gab, ohne etwas für Frankrcich zu behal-
ten odcr zu verlangen; nach Proclamirung
des Prinzipes der Nichtinterventivn, wel-
chcs die vollständigstc Garantie für die
UiiabhäNgigkeit Jtaliens enthält; endlich
nach Erweisung eines Dienstes an dieses
Land, der wohl in der Gcschichte der Völ-
kcr ohne Bcispiel dasteht, durfte der Sic-
gcr von Solfcrino hoffen, daß das Nc-
sultat so viclcr Opfer von den Jtalienern
wcrde anerkannt werden. Abcr wenn
dennoch der erste Gebrauch, den Jtalien
von seiner neuen Unabhängigkeit machte,
der war, daß cö 'den Vertrag von Villa-
franca zerriß, und dic Untcrschrift des
Kaisers protcstiren ließ, mit andcrn Wor-
ten wieder allcs in Frage zu stcllen, und
nns eincm iiene» Kriege ansznsetzcu, konnte
Frankreich nach all dcn frciwillig für Jta-
liens Unabhängigkeit gebrachten Opfern
nicht zngebcii, daß man seine Gencrosttät
zwingc, anch noch für ein großes italie-
nisches Königreich stch in Unkosten zu
setzen. Es hatte daher das uiibestrcitbare
Necht, zu Piemont zn sagen, Vaß wenn
die Verträge fcnseit dcr Alpcn vcrlctzt
wärcn, cs vcrlangc, daß ste denn anch
dicffei'ts modificirt würden." Anch der
Vorwnrf, nicht offcn mit diesen Ansprüchcn
hervorgetreten zn sein, wird znrückgrwie-
scn: „Vor Beginn des Krieges hatte die
französtsche Negiernng Sardinicn b.enach-
richtigt, daß, wenn die Ercigniffe ei'n
großes Königreich in Jtalien hcrbeiführcn
solltcn, Frankreich verlangen würde, daß
die Abhänge der Alpen nicht i'n dessen
Händcn, blcibcn dürfen. Die Kaiserliche
Negi'ernng ernenerte diese Bemerkuiigf so-
bald dcr Vertrag von Villafranca
wieder fraglich wnrde, nnd hät anßerdcm
dem englischen Gonvernement nichts ver-
schwiegen. Gerade entgegen so vielen
Behanplungen haben die Thatsachen sich
also i'n voller Kenntniß von beiden Sei-
ten zugetragen. Möglich, daß man glaubte,
nns dazu zn bestl'mmen, trotz dcr Ver-
lctznng dcs Vertrages von Villafranca
a!rf Savopen zn verzichten; in di'csem
Fälle hat man stch selbst, wir aber haben
Niemanden getäuscht."
Noch theilen wir folgendc aufDeutschland
bezügliche Stclle mit: „Uiiruhige Geister,
vorgefaßte Meinungen könncii Phantome
heraiifbeschwören; man wird r'n Dcutsch-
land ffagen köniieii, daß wir nach den
Nheingränzen trachten; in England, daß
wir an eine Laiiduiig auf seinen Küsten
denken — dicse Albernhcitcn aber stnd
einer crnsten Disknsston nicht werth.
(Beifall). Znerff ist ber' dem fetzigen
Stande dcr Kriegswiffenschaft ein Flnß,
wie dcr Nhein, keine strategische Grenze
(das ist wahr!), Frankrcich wird sich
also nicht für cinen illusorischen Vortheil
einem ncueii enropäischcn Krieg aussctzcn.
Und was dic Idcc bctrifft, vr'e Dcntscheii
zur deutscheii Einheit anzlltreiben, nm iins,
im Jnteressc des europäischeii Gleichgc-
wichts selbst, ein gerechtfertigtes Necht zn
gcbcn, die Nheiiiprovinz zn fordern, fo
ist dieß, gestatten Sie mir diescn Ans-
druck, ein politischer Unstnn; denn Frank-
reich, als Militärmacht, ist zweimal größer
-auf dem Eonti'iieiit ohnc den Nhein und
mit cincm getheiltcn Deutschland, als es
sein würde gegenüber einem cinigen Deutsch-
land mit der lllibcdenteiiden Eoiiipensatl'on
durch den Rhein. Dcr dentsche Geist ist
übrigens seiner Natnr nach der Einhcit
cntgegen, und dieß ist eiiic große Sicher-
hcit für die Welt, für welche diese ge-
thcilte Macht gewissermaßen die beschwich-
tigcnde Kraft bildet."
Paris. Durch die Ercignisse in Süd.
Jtalien vcranlaßt, beabstchtigt vie Ne-
gi'crniig, das franchsische Trnppeiicorps
in Nom nm eine Brigade zu vermehren.
Nach eincr Milthrilniig dcs Herzogs voii
Grammont stnd folgendc Pnnkte von den
Trnppen untcr Lamoriciere bcsetzt: An-
cona, Lorcto, Spoleto, Perngia, Foligno,
Pesaro, Viterbo, Montesiascone. ' In
Ancona wcrden auf Anordlliliig des Ge-
neräls Lamoricicre bekanntlich große
Fcstinigswerke aufgeführt.
Paris, 3l. Angust. Alle Prästdenten
der Generalräthe von ciniger Bcdentiliig
haben sich in dem Sinn der Nedc des
Grafen Pcrstgnp ausgesprochen. Die Mar-
schälle Niel, Magnan, und wie ste sonst
alle heißen inögen, habcn Alle hervorge-
hoben, daß dcr Friede gcstchert sei.
PariS, 3. Ang. Der Bischof von
Pnp lobt i'n eincm Hirtenbricf bei Ge-
legcnheit dcr Einweihniig' der Marien-
sänle den Kaiser,s daß er „äuf dcn
Wnnsch Maria'S" das Metall dazu ge-
liefert hgbe; am 5. Septembcr habe'er
eS versprochcn nud „am 8. habe ihin
Maria danii die Thore Scbastopols ge-
öffnet."
Mirrseille, 30. Ang. Nach Berichten
ous Mcsstna vom 26. ist Dcflotte in
einem Gefechte bei Reggio.gcfallcn. Gari-
baldi ließ ihn mit den Ehrcn eines Gene-
rals becrdigcn.
Italie n.
Turin, 3l. Aug. Nach der Floreii-
tiner „Näz." war am 18. die Agitation
i'n Bastlicata zur Ncvoliition angewachsen.
Obcrst Boldoni, an der Spitze von 1500
Iusurgeiiten, setzte sich von Colcto nach
Polenza in Bewegung. In dcn Provinzen
zählt man mchr als 15,000 Bewaffnctc;
wcr keinc Flintc hat, hat doch cinc Sensc!
Polcnza ist frei nnd die Pro-Diktorial-
regierung eingesetzt. 10,000 bewaffnete
Jnslirgenten stehcn in dieser Stadt.
Die ganzo Angst der Neapolitaiier ist
fetzt nur noch daranf gerichtet, wie sie
dcn König Franz mit guter Manier und
ohne Dombardemeiit los wcrden. Das
Volk haßt ihn nicht, u»d e§ liebt ihn
nicht, er ist ihm glcichgültig, weini er
nämll'ch ohne Dlntvtrgießeii geht. Das
Land steht von Neggio bis Salerno m
Wasscn, eine Prodictatur aber ist l'loß
i'n Potenza crrichtet, wo Obcrst Boltom
einc Armee von 15,000 Manu orgaiu-
strt nnd allc Pässc nnd Zugäiigs, die
i'iis Land führen, besetzt hat. T»e bn-
dcn Prodictatorcn in Potcnza zcichncn
ihre Erlaffe: „Jm Namen Victor Ema-
nuels, Königs von Italieii, nnd Gar -
baldis, Dictators beider Sicilieu." Die