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Eckardt, Anton [Hrsg.]; Bayern / Staatsministerium des Innern für Kirchen- und Schul-Angelegenheiten [Hrsg.]
Kunstdenkmäler des Königreichs Bayern (4,2): Bezirksamt Landshut — München, 1914

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https://doi.org/10.11588/diglit.36885#0063

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Attenhausen. — Berg.

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gelegten spitzen Wappenschilden. Runde Schlußsteine mit aufgelegten, stumpfen Spitz- Kirche.
Schilden. In der Sakristei sternförmig figuriertes Rippengewölbe auf halbrunden
Profilkonsolen. Runder Schlußstein mit aufgelegtem, halbrundem Wappenschild. Chor-
bogen und Fenster spitzbogig. Außen am Chor schwache Dreiecklisenen und Dach-
fries. Turm quadratisch, ohne Geschoßeinteilung, mit hohen Spitzbogenblenden.
Achtseitiger Spitzhelm über vier Giebeln. (Ansicht Fig. 36.)
Einrichtungi) modern gotisch.
Chorgestühl und Stuhlwangen mit Akanthusschnitzwerk. Barock, nach 1700. HoMguren.
Holzfiguren. Auf dem Hochaltar St. Florian und St. Martin (Fig. 37),
St. Katharina und St. Stephan. Spätgotisch, um 1480. Fassung modern. H. 0,87 bis
0,98 m. — In der Sakristei. St. Stephan. Um 1430. H. 0,69 m. — Im Langhaus.
St. Ottilia. Um 1500. H. 0,83 m. — St. Sebastian und St. Wendelin. 18. Jahrhundert.
Glocken. 1. Umschrift in gotischen Majuskeln: ^AZ4ZZZZUN^AZ4ZZUN ciocken.
^ZUUN(!)^*Z(9ZZ4AWZ'N. 14. Jahrhundert. Dchm. 0,31 m. — 2. AZTZZf UZZN
IUZZZUAWU WUWAVUZZf ZW dZZWCZ/ZAV HZZVZ WDCCZAAfZ/VZ
(=1829.) Dchm. 0,71m.


K ATH. PF ARRKIRCHE HL. BLUT. MAYER-WESTERMAYER I, 670 ff. — Pfarrkirche.
ZlMMERMANN, Kalender III, 156 f. — STAUDENRAUS, S. 203 ff. — WlESEND, S. 239. —
Kalender f. kath. Christen, Sulzbach 1886, S. 72. — FRiEDR. HAACK, Die Gotische Archi-
tektur und Plastik der Stadt Landshut, München 1894, S. 43. — KALCHER, S. 124!!.
Spätgotischer Bau, wohl aus der ersten Hälfte des 13. Jahrhunderts. Eine der
bedeutendsten Kirchen des Bezirkes. Ein vorhandenes Ablaßbreve von 1310 (in der
Pfarregistratur Berg [erwähnt bei STAUDENRAUS, S. 203. —MAYER-WESTERMAYER I, 670])
kann sich nur auf eine frühere Kirche beziehen. 1392 Erhebung zur Pfarrkirche.
(STAUDENRAUS, a. a. O. — MAYER-WESTERMAYER I, 672.) In den Jahren 1422, 1445
und 1449 stiftete Herzog Heinrich der Reiche fünf BeneHzien. (STAUDENRAUS, S. 206. —
MAYER-WESTERMAYER, a. a. O.) Es ist anzunehmen, daß von ihm auch der Neubau
der Kirche begonnen und wenigstens zum großen Teil vollendet wurde. 1670 Bau-
reparatur durch Wolf Rernpeckh, Hofmaurermeister zu Landshut. (Kirchenrechngn. im
Kreisarchiv Landshut, Repert. XLV, Fasz. 239.) Restauration um 1880.
Baubeschreibung. (Grundriß Fig. 38. — Ansichten Fig. 39 und 40 und Beschreibung.
Tafel I.) Einschiffige, gewölbte Anlage. Der eingezogene Chor hat zwei Langjoche
und ist mit fünf Seiten des Achtecks geschlossen. Das Langhaus hat vier Joche.
Sakristei nördlich vom Chor, mit östlicher Erweiterung aus der zweiten Hälfte des
13. Jahrhunderts. Zwei runde Ecktürme flankieren die Westseite des Langhauses.
Westliche Vorhalle.
Im Chor und Langhaus Netzgewölbe auf schwachen, gefasten Wandpfeilern und
ebensolchen spitzen Schildbögen. Die Rippen ruhen auf profilierten, halben Achtecks-
konsolen, im Langhaus teilweise auf Kopfkonsolen. Die Rippen im Chor gekehlt und

i) Einrichtungsnotizen: 1700 malt Hanns Gg. Schaue, Maler zu Furth, ein Antependium.
1760 malt Johann Fischer, Maler in Landshut, ein Altarbild für das Seelenhaus: Kruzifix mit der
schmerzhaften Maria und Johannes, darunter die armen Seelen im Fegfeuer. (Kirchenrechngn. im
Kreisarchiv Landshut, Repert. XLV, Fasz. 412, 416.)

Heft H.

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