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Eckardt, Anton [Hrsg.]; Bayern / Staatsministerium des Innern für Kirchen- und Schul-Angelegenheiten [Hrsg.]
Kunstdenkmäler des Königreichs Bayern (4,2): Bezirksamt Landshut — München, 1914

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https://doi.org/10.11588/diglit.36885#0092

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II. B.-A. Landshut.

Pfarrkirche, am Chor. Im Chor und Langhaus Flachdecke mit Hohlkehle und modernen Decken-
gemälden. (1911.) Fenster vergrößert, rundbogig. Außen am Chor einmal abgesetzte
Strebepfeiler. Im Untergeschoß des Turmes spätgotisches, sternförmig figuriertes
Rippengewölbe erhalten. Der Schlußstein herausgebrochen. Turm: Quadratischer
Unterbau mit vier Geschossen, die drei oberen mit gefasten Spitzbogenblenden.
Neuerer achtseitiger Oberbau. Spitzhelm. Der Bau ist verputzt.
Einrichtung neud)
Beichtstühle. Klassizistisch, wahrscheinlich nach 1811.
Holzfigur. Mater dolorosa. Spätgotisch um 1500. H. 1,07 m.
Geräte. Monstranz. (Fig. gg.) Sonne in Silber getrieben, teilvergoldet. Fuß ver-
goldetes Kupfer mit Silberauflagen. Reiches Laub- und Bandwerk mit Engeln und
dem Relief des hl. Abendmahles. Gut. Ohne Marken. 172g von Georg Eder, Gold-
schmied zu Landshut, gefertigt. (Kirchenrechngn.) H. 0,71 m. — Kelch. Silber,
vergoldet. Getriebenes Rokokomuschelwerk mit Blumen und Früchten. Ohne Beschau-
zeichen, jedoch zweimal die Meistermarke ws. Zweite Hälfte des 18. Jahrhunderts.
Pfarrhaus. PFARRHAUS. Stattlicher Bau von 1714. (MAYER-WESTERMAYER I, 67g.)
Rechteckige Anlage mit zwei Geschossen und Walmdach. Pilasterportal.
Uber die ehern. HOFMARK vgl. Bayerns Chronik, S. 38. — ERNEST GEiss,
Geschichte des Benediktiner-Nonnenklosters Frauen-Chiemsee, bei DEUTiNGER-SPECHT,
Beiträge I (München i8go), 26gff.— DoLL, Frauenwörth, S. 19 und passim.
BUCFIENTHAL.
KapeHe. Moderne WEGKAPELLE.
Im Innern bemalte Holzfigur St. Maria, das nackte Kind, das einen Apfel
in der Hand hält, in der Linken, das Zepter in der Rechten. Um ig2o. H. ca.
1 m. — Barocke Seitenfiguren St. Mauritius und St. Florian.
i) Über die Einrichtung der Kirche fanden sich folgende Notizen :
1721 und 22: Georg Gründtl, Schreiner zu Pfeffenhausen, fertigt neue Kirchenstühle und
eine geschnitzte Eichentüre. 1722: Die Maler Franz Aiglstorffer von Wartenberg und Sebastian
Haas von Moosburg sind mit FaCarbeiten tätig. 1725 und 26 ist Lorenz Schalkh, Malerin Erding,
mit Fassen beschäftigt; desgl. 1730 Franz Aiglstorffer, Maler zu Wartenberg. 1730 fertigt Mathias
Schäffler, Schreiner zu Wartenberg, eine neue Kanzel. 1749: Anton Adam, Maler zu Tölz, faßt
die Holzhguren St. Peter und Paul. 1756: Franz Jos. Aiglstorffer, Maler zu Wartenberg, fertigt
zwei Bildnisse S. Joachim und Anna und macht einen Baldachin. 1758 ist er mit Fassen tätig.
Mathias Staudtacher, Maler zu Moosburg, faßt und vergoldet in den Jahren 1759, 1762, 1766,
1771, 1777, 1778, 1779. Bildbauerarbeiten macht 1759 und 1762 Joh. Peter Hamei (Ilamell),
Schreiner zu Erding. 1762 faßt Anton Mayrhofer, Maler zu Moosburg, 1763 und 1767 Maxi-
milian Kröz, Maler zu Landshut. Anton Mayrhofer ist weiterhin tätig in den Jahren 1767 (er
malt drei Bilder: Ölberg, Geißelung und Krönung Christi), 1770, 1773 (u. a. neues Antependium),
1774, 1775 (Fassung des S. Sebastian-Seitenaltares und des neuen Kreuzaltares), 1776, 1779.
1764 liefert Carl Gottlieb Haneke, Glockengießer in Landshut, drei neue Glocken. 1775 ferhgt
der Schreiner Joh. Peter Hamei eine neue Kanzel mit Verwendung der alten. Johann Nik. Mühler,
Maler zu Erding, faßt sie. Johannes Lödl, Schreiner zu Moosburg, liefert Teile der Kanzel und
des Kreuzaltares. 1779 fertigt Joh. Bapt. Schwezenacher, Orgelmacher zu Landshut, eine neue
Orgel. Im gleichen Jahre ist wieder der Maler Franz Jos. Aiglstorffer tätig, 1780 der Bildhauer
Mathias Lechfelder von Vilslern. 1781 malt F. J. Aiglstorffer Bilder auf ein Fastentuch für den
Hochaltar. (Kruzihxus, Maria und Johannes.) Ludwig Ferdinand Sauer, Goldschmied und Gürtler-
meister zu Erding, fertigt 1782 einen vergoldeten Silberkelch und silberne Opferkännchen, 1783
eine silberne Speisbüchse, 1786 eine Ampel und sechs Altarleuchter. Seb. Brandner, Gürtler zu
Landshut, fertigt 1783 ein versilbertes Rauchfaß. (Kirchenrechngn. in der Pfarregistratur Buch
am Erlbach.) 1804 stellt Joseph Feichtinger, Maler zu Erding, ein neues Hl. Grab her. (Desgl.
im Kreisarchiv Landshut, Rep, XLV, Fasz. 260.)
 
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