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Eckardt, Anton [Hrsg.]; Bayern / Staatsministerium des Innern für Kirchen- und Schul-Angelegenheiten [Hrsg.]
Kunstdenkmäler des Königreichs Bayern (4,2): Bezirksamt Landshut — München, 1914

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https://doi.org/10.11588/diglit.36885#0275

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Veitsbuch. — Vilsheim.

2IQ
Monstranz. Mit silbernem Bandwerk. Fuß Kupfer, vergoldet. Am Fuß Pfarrkirch
Inschrift: EWUT- U- - U-W- U- T- lU-v/vp. (= Clara Alechtildis Theresia
Crähn von Flaunsperg, geb. Freiin von Tannberg.) Mit Ehewappen Haunsperg-
Tannberg. — Kelch. Silber, teilvergoldet. Mit getriebenen Akanthusranken, Engeln
und Fruchtgehängen. Kupa mit Uberfang. Nach 1700. Beschauzeichen Augsburg.
Meistermarke g. (Vielleicht Joh. Jacob Biller, J* t?2ß [RosENBERG, 466J.)

VILSHEIM.
WENiNG, Rentamt Landshut, S. 36. Mit Abbildung Tafel 34. — OBERNBERG
111, 162. — HOHN II, 121.
KATH. PFARRKIRCHEST. CASTULUS. AlAYER-WESTERMAYER 1,707fr. pfarrkirch
An die Stelle einer früheren Kirche, welche 1142 von Bischof Otto II. von
Ereising zu Ehren der hl. Maria Magdalena geweiht wurde (MEiCHELBECK I, 1. Teil,
323), trat um die Mitte des 13. Jahrhunderts ein beachtenswerter, spätgotischer Neu-
bau, den Ulrich Pusch von Vilsheim errichten ließ. (Vgl. den trefflichen Grabstein
des Ulrich Pusch im Bayer. Nationalmuseum zu München, Saal 13, mit doppelzeiliger,
gotischer Minuskelumschrift: WA Ag/ Wz* zvA/ zzAzW/z pzz.w/z .AQAz* zAz*
Z^Zg<f7Z 777^^ Z77Zz/ Z*Z7^VA77 zAz^ i/zZzA ZZ777 777zAz7z:Ai?77 77ZZ<rA Z'77.SY7' Qz^ZZCZZ izAAz/A V 777°
c<r<r^°/zz7Z7 [— 1438].) 1431 am St. Gallentag stiftet nämlich »Uhlrich Pusch zuVils-
hairnb« auf den Dreikönigsaltar der Pfarrkirche St. Kastulus eine tägliche Messe.
(Kreisarchiv Landshut, Kopialbuch Nr. 3, S. 16 ff. — VlAYER-WESTERMAYER, S. 711.)
1481, am »Pfingstag Sanct Nicolasdag«, stiften die Brüder Hans und Gabriel Pusch
auf den gleichen Altar vier Quatemberjahrtage. (Kreisarchiv Landshut, a. a. O., S. 7 ff.
— Uber die Brüder vgl. auch HUND III, 262 ff.). Um diese Zeit dürfte der Bau
vollendet worden sein; die beiden östlichen Schlußsteine des Langhauses tragen die
Ehewappen der genannten Brüder. (Vgl. unten.) 1730 wird eine neue Sakristei
gebaut. (Kirchenrechngn. in der Pfarregistratur zu Vilsheim.) Restaurierungen 1862,
mit westlicher Verlängerung des Langhauses, und 1892.
Beschreibung. (Grundriß Fig. 166. — Außenansicht Fig. 167.) Der ein- Beschreibung
gezogene Chor hat zwei Joche und ist mit drei Seiten des Achtecks geschlossen.
Langhaus mit vier Jochen, das westliche modern (vgl. oben). Turm südlich, Sakristei
nördlich am Chor. Im Winkel zwischen Turm und Langhaus Anbau mit Aufgang
zum Turm. Südlich am dritten Joch des Langhauses Lourdeskapelle, ehemals Vor-
halle. Moderne Vorhalle im Westen.
Im Chor sternförmig figuriertes Rippengewölbe auf schwachen, gefasten Wand-
pfeilern und ebensolchen, spitzen Schildbögen. An den Wandpfeilern halbrunde
Dienste mit modernen Weinlaubkapitellen. Die Rippen haben Birnstabprohl. Größere
und kleinere tellerförmige Schlußsteine, teilweise mit bemalten Heiligenreliefs. Chor-
bogen spitz, auf der Westseite gefast, auf der Ostseite gestuft und gefast. Im Lang-
haus Rippengewölbe mit Netzfiguration. Gewölbestützen und Rippen wie im Chor.
Tellerförmige Schlußsteine mit aufgelegten spitzen Wappenschilden, ausgenommen
die zwei östlichen; diese vierpaßförmig mit ausspringenden Spitzen; sie tragen auf
tartschenförmigen Schilden mit Helmzier je ein bemaltes Ehewappen der Brüder
Hans und Gabriel Pusch (Pusch-Taufkirchen und Pusch-Adelshausen). Im Turm-
untergeschoß grätiges Kreuzgewölbe. Fenster spitzbogig, das am Chorhaupt zugesetzt;
 
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