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Eckardt, Anton [Hrsg.]; Bayern / Staatsministerium des Innern für Kirchen- und Schul-Angelegenheiten [Hrsg.]
Kunstdenkmäler des Königreichs Bayern (4,2): Bezirksamt Landshut — München, 1914

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https://doi.org/10.11588/diglit.36885#0031

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Achdorf. — Adlkofen.

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Ig3, Nl*. 388. — HUND I, 155 ff. — MEICHELBECK I, I. Teil 361, 368, 371, 382. Ehern.Schloß.
2. Teil ggo, Nr. 1322; 364, Nr. 1332. (Weitere Literaturangaben bei MAYER-
WESTERMAYER I, 66g f.) 139g fiel der Sitz nach dem Aussterben der Achdorfer an
die Herzoge von Bayern heim. 1383 schenkten ihn diese an Stephan Schleich von
Haarbach. Von den Schleichs kam Achdorf an die Herren von Planck, weiterhin
an die Dürnitz, Hagen, Köck, Arco, Leyden. (Vgl. auch die Grabsteine oben.) Jetzt
in bürgerlichem Besitz. Das Schloß dient als Zigarrenfabrik.
Der heutige Bau ist eine zweiflügelige Anlage der ersten Hälfte des 18. Jahr-
hunderts mit zwei Geschossen zu 19 bzw. 17 Fensterachsen. Die Nebengebäude
bilden einen dritten Flügel. Die drei Flügel umschließen einen rechteckigen Hof.
An den Fassaden Lisenen- und Rahmengliederung. An zwei kleinen Hofflügeln Portale
mit Pilastern und geschweiften Bogengiebeln. Einfahrt im Korbbogen gewölbt. Die
Innenräume einfach, teilweise mit Spiegeldecken.
EHEM. RUFFINISCHLÜSSCHEN. (Fig. 6.) Der gefällige Bau entstand wohl Ehem.
in der zweiten Hälfte des 17. Jahrhunderts; um 1730 wenig verändert. Ehemals inGchi'öß'chen
Besitz der Familie von Rufüni, jetzt Gasthaus in bürgerlichem Besitz.
Rechteckige Anlage mit g : 3 Fensterachsen. Zwei Vollgeschosse und zwei
Giebelgeschosse. In der Mittelachse jeder Seite Pilasterportal, teilweise zu Fenstern
verändert. Charakteristisch die schön gegliederten, gestuften Stirngiebel, nach Art
der Landshuter Bürgerhausfassaden des 17. und 18. Jahrhunderts, auf den Abstufungen
mit Eckzinnen geziert. Auf den Zinnen halbrunde, durchbrochene Aufsätze. Am
oberen Giebelabsatz Voluten.
Im ersten Obergeschoß rechteckiger Saal mit Stukkaturen, Wand- und
Deckengemälden des frühen Rokoko. Dargestellt ist auf den Wandgemälden
in rechteckigen Feldern die Huldigung verschiedener Fürstlichkeiten. Die Decken-
malereien zeigen in neun ungleich großen Feldern allegorische Darstellungen, in der
Mitte Szenen aus dem Alten Testament, in den Ecken die Weltteile, zu den Seiten
des Mittelbildes Ackerbau, Weinbau usw. Etwas derbe Arbeiten aus der Zeit
um 1730.
Mehrere alte HOLZHÄUSER.

ADLKOFEN.
KATH. PFARRKIRCHE ST. THOMAS. MatrikelR.,S. 92.— WiESEND, Pfarrkirche.
S. 237P — KALCHER, S. 140.
Barockbau von 1722 (Matrikel), wohl mit Verwendung einer älteren Anlage.
Turm im Unterbau spätromanisch.
Chor eingezogen, mit zwei Jochen und Schluß in drei Seiten des Achtecks.
Langhaus dreischifhg, mit basilikalem Charakter, zu vier Jochen. Das Mittelschiff hat
die Breite des Chores. Die südlich am Chor angebaute Sakristei umfaßt infolge
späterer Erweiterung auch das östliche Joch des Südschiffes. Turm in der Mittelachse
westlich am Langhaus. Vorhalle an der Südseite am westlichen Joch. Im Winkel
zwischen Chor und nördlichem Seitenschiff kleiner Anbau (Requisitenraum).
Im Chor und im Mittelschiff des Langhauses gedrücktes Tonnengewölbe mit
Stichkappen, im Chor auf gefasten Pilastern, im Langhaus auf Gesimsstücken. Ge-
drungene Achteckpfeiler trennen die Schiffe. Korbbogige, an den Kanten ab-
geschrägte Scheidbögen entwachsen den Pfeilern unmittelbar. In den Seitenschiffen

Heft 11.

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