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Eckardt, Anton [Hrsg.]; Bayern / Staatsministerium des Innern für Kirchen- und Schul-Angelegenheiten [Hrsg.]
Kunstdenkmäler des Königreichs Bayern (4,2): Bezirksamt Landshut — München, 1914

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https://doi.org/10.11588/diglit.36885#0215

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ALTES PFARRHAUS. (HausNr.44.) Typischer Holzbau, eingeschossig, Holzhäuser,
mit weit vorspringendem Walmdach. Im tonnengewölbten Keller die Bezeichnung:
W. A. zjpj.
BAUERNHAUSER. Bemerkenswerte Holzhäuser sind Haus Nr. 22 (Fig. 128;
Abb. auch bei PoLLiNGER, S. 142), bez. zdpp, und Nr. 53.

M1RSKOFEN.
KATH. KIRCHE ST. MARIA DOLOROSA. Filiale zu Altheim. Matrikel Kirche.
R., S. 40.
Rokokobau vor 1770 mit Verwendung eines spätgotischen Turmes aus dem
13. Jahrhundert. Restauriert 1895.
Chor eingezogen, mit zwei Jochen und Halbkreisschluß. Langhaus am Über-
gang zum Chor gerundet. Sakristei nördlich, Turm südlich am Chor. Westliche
Vorhalle. Im Chor Tonnengewölbe mit Stichkappen und Stuckrahmen. Wand-
pilaster. Im Langhaus Flachdecke mit großer Hohlkehle und Stuckrahmen. Im
Turmuntergeschoß gotisches Rippengewölbe mit sternförmiger Figuration auf gefasten
Eckpfeilern und spitzen Schildbögen. Profilierte Polygonkonsolen nehmen die Rippen
auf. Turm quadratisch, mit Spitzbogenblenden und Spitzhelm über vier Giebeln.
Hochaltar*). Kompilation aus barocken und Rokokobestandteilen. Mit zwei Einrichtung,
gewundenen Säulen und seitlichem Muschelwerk. Statt Altarblatt Holzfiguren:
Kruzihxus und Mater dolorosa. Seitenfiguren St. Rochus und St. Sebastian, gut.
Uber dem Tabernakel zwei spätgotische Altarflügel mit bemalten Flachreliefs
der 12 Apostel, in Gruppen zu je drei unter Sprengwerk verteilt. (Fig. 129.) Gute
Arbeiten der Landshuter Schule, die zeitlich und stilistisch mit den aus dem nahen
St. Wolfgang stammenden Schnitzaltären in der Pfarrkirche in Altheim (vgl. S. 39 f.)
übereinstimmen, also um 1515 entstanden sind. Fassung neu. H. 1,11, Br. 0,38 m.
(Erwähnt bei NiEDERMAYER, S. 327, 36g.)
Seitenaltäre. Von Joh. Jak. Säxinger, Schreiner in Pfeffenhausen, im Jahre
1770 gefertigt. (Kirchenrechngn. im Kreisarchiv Landshut, Rep. XLV, Fasz. 417.)
Mit zwei schräggestellten Säulen. Statt der Altarblätter lebensgroße, bemalte Holz-
figuren. Die Bilder im oberen Aufsatz hat im Jahre 1770 Ignatius Kaufmann, Maler
zu Landshut, um 24 ß. gemalt. (Ebenda.)
Kanzel. Am Korpus die Bilder der Evangelisten in Rokokoschweifwerk-
rahmen. Moderne Zutaten.
Orgelgehäuse. Ländliches Frührokoko um 1740, einfach.
Beichtstuhl. Klassizistisch. i794 gefertigtvonJoh.Bapt. Melchior, Schreiner
in Pfeffenhausen. (A. a. O., Fasz. 418.)
Stuhlwangen. Akanthusranken mit breiten., gerieften Bändern. Um 1715.
Grabsteine. An der Vorhalle. 1. Denkstein. Joh. Hail von Mirskofen, kur- Grabsteine,
fürstlicher Kanzler in Straubing, J 2. Juli 1686. Mit dem Familienwappen. — 2. Felix
Matthäus Hail von und zu Mirskofen, y 9. Okt. 1714, und seine Gemahlin Rosina
Barbara, geb. von Guggemos zu Herrngierstorf, j* 12. Mai 1727. Den Grabstein ließen
die Freiherren von Guggemos als Erben fertigen. Mit Ehewappen. Kalkstein. H. 1,03,
i) Einrichtungsnotizen: 1680 fertigt der Schreiner Christoph Leitäscher von Althamb (= Alt-
heim) einen neuen Beichtstuhl. 1696 neuer Hochaltar von Joseph Joda Ostermayr, Maler zu Landshut.
(Kirchenrechn. im Kreisarchiv Landshut, Repert. XLV, Fasz. 411; Repert. XXVIla, Verz. 1, Fasz. 36 b.
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Heft II.
 
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