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Eckardt, Anton [Hrsg.]; Bayern / Staatsministerium des Innern für Kirchen- und Schul-Angelegenheiten [Hrsg.]
Kunstdenkmäler des Königreichs Bayern (4,2): Bezirksamt Landshut — München, 1914

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https://doi.org/10.11588/diglit.36885#0262

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208

II. B.-A. Landshut.




Glocken, i. Gotisch. Ohne Umschrift. Dchm. o,ggm. — 2. Umschrift in
gotischen Minuskeln: ?*<?.% 77^777 777777<? 7/777777777 777 rrrr /%^77 (— 1467)
7777^. Dchm. 0,62 nr.
Schmiedeiserne Grabkreuze des 17. und 18. Jahrhunderts.

TONDORF.
KATH. PFARRKIRCHE ST. MICHAEL. MAYER-WESTERMAVER^gig.—
HOHN II, 119.
Hübsch am Fuße eines bewaldeten Hanges gelegen.
Chor spätgotisch, gegen Mitte des 15. Jahrhunderts. Langhaus und Turm stam-
men aus der Übergangszeit vom romanischen zum gotischen Stil, gegen 1300. Re-
noviert 1871 und 1906.
Der wenig eingezogene Chor hat zwei Joche und ist mit drei Seiten des Acht-
ecks geschlossen. Sakristei südlich am Chor mit moderner, westlicher Erweiterung.
Turm westlich am Schiff in der Mittelachse mit neuerem, kleinem Anbau auf der
Südseite. Spätere, nördliche Vorhalle. Im Chor Rippengewölbe (Figuration wie im
Chor zu Vilsheim; vgl. Fig. 166) auf schwachen, gefasten Wandpfeilern und eben-
solchen, spitzen Schildbögen. Halbrunde, profilierte Spitzkonsolen nehmen die birn-
stabförmigen Rippen auf. Am Gewölbescheitel runde Schlußsteine mit bemalten
Heiligenreliefs. Chorbogen spitz, beiderseits gefast. Das Langhaus ist flachgedeckt.
In der Sakristei Rippenkreuzgewölbe ohne Schlußstein. Birnstabrippen auf Spitz-
konsolen. Fenster im Chor spitzbogig, im Langhaus barock verändert. Der Nord-
eingang sowie der Zugang vom Langhaus zum Turm spitzbogig. Der Zugang vom
Chor zur Sakristei ist stichbogig, gefast.
Außen am Chor Dreiecklisenen und Dachfries. Die Langhausseiten beleben
interessante Friese zwischen Eck- und Mittellisenen, auf der Südseite ein gestelzter
Spitzbogenfries, an der Nordseite ein Fries aus gestelzten Dreieckgiebeln. Die Friese
sind durch die barocken Fenster und den Anbau der Vorhalle unterbrochen. An
der Westseite des Langhauses ein weiterer Fries, das sog. Deutsche Band. Der
Turm erhebt sich mit ungegliedertem, quadratischem Unterbau. Die rundbogigen
Schallöffnungen am Unterbau liegen in einem rechteckigen, mit Rundbogenfries
geschlossenen Blendfeld. Späterer, achtseitiger Oberbau. Moderner Spitzhelm. Der
Bau ist verputzt.
Hochaltar. Rokoko, Mitte des 18. Jahrhunderts. Mit vier Säulen. Statt
Altarblatt gleichzeitige Holzfigur St. Michael.
Seitenaltäre. Gleichzeitig mit dem Hochaltar. Mit je zwei Säulen. Altar-
bilder gleichzeitig.
Kanzel. Am polygonen Korpus Ecksäulchen und vier Evangelistenhgürchen.
Akanthusschnitzwerk. Barock, frühes 18. Jahrhundert. An der Rückwand der Kanzel
spätgotisches, bemaltes Holzrelief Tod Mariä mit den 12 Aposteln. Tüchtige,
lebendig komponierte Arbeit des ausgehenden 13. Jahrhunderts. H. 1,23, Br. 1,30 m.
Stuhlwangen. Mit Akanthusschnitzwerk. Barock, nach 1700.
Holzfiguren. Im Chor. St. Ignatius und St. Franziskus. 18. Jahrhundert.
% lebensgroß.
Grabstein. An der Südwand des Langhauses. Pfarrer Balthasar Schmidt,
»insignis Benefactor Ecclesiae huius«, und Bartholomäus Blaimblacher. Das Chrono-
 
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