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Eckardt, Anton [Hrsg.]; Bayern / Staatsministerium des Innern für Kirchen- und Schul-Angelegenheiten [Hrsg.]
Kunstdenkmäler des Königreichs Bayern (4,2): Bezirksamt Landshut — München, 1914

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https://doi.org/10.11588/diglit.36885#0291

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St. Wolfgang. — Wolisbach. 235
diesen in solchem Umfange nur noch selten zu findenden gotischen Malereien
bietet im Bezirke die Ausmalung der Kirche in Berghofen. (Vgl. S. 58 ff.)
An der Südwand des Schiffes, hauptsächlich unter dem Bilde des hl. Christo-
phorus, finden sich in gotischer Handschrift mehrere mit Rötelstift gemachte In-
schriften, wie: bA yOA bA yLA /// Ac
(= domini) (wohl = 1425) yAA ybA// Es handelt sich zweifellos um Auf-
zeichnungen, die verschiedene Wallfahrer zum Andenken an ihren Besuch in der
Kirche, und zwar zu einer Zeit, als die Malereien schon ausgeführt waren, hinter-
lassen haben. (Verwandte Aufzeichnungen »<%A yAA . . . .« aus dem Ende des 15. Jahr-
hunderts finden sich in der ehern. Wallfahrtskirche Oberstaudach, Bez.-A. Eggen-
felden, wieder. Vgl. Kunstdenkmäler von Niederbayern, Heft Eggenfelden.)
Altar. Hübscher, barocker Aufbau aus der Mitte des 17. Jahrhunderts. Mit
zwei rebenumrankten, gewundenen Säulen. Statt Altarblatt gleichzeitige, gute Holz-
figur St. Wolfgang, sitzend. Seitenfiguren St. Agnes und St. Katharina unter Voluten.
Im oberen Auszug Holzbüste St. Laurentius.
(Uber die ehemaligen, gotischen Fltigelaltärchen zu St. Wolfgang vgl. NiEDER-
MAYER, S. $26. — SiGHART, S. 585. Die Altäre kamen nach Altheim. [Vgl. S. 38ff.])
Kanzel. Polygoner Korpus mit Ecksäulchen. An den Seiten Muscheln und
Fruchtgehänge. Barock, gleichzeitig mit dem Altar. Gut.
Chorgestühl. Spätgotisch, um 1500. Einfach. An der Kniebank des süd-
lichen Gestühls schwarz aufgemaltes Wappen der Schneiderzunft auf Tartschenschild.
Die bei NiEDERMAYER, S. 578, erwähnten Reste von gotischen Glasgemälden
sind nicht mehr vorhanden.
Holzfiguren. Im Schiff. St. Maria, sitzend. Auf dem rechten Schoß das
nackte Kind, dem sie mit der Linken einen Apfel reicht. Spätgotisch, um die Mitte
des ig. Jahrhunderts. Gut. H. 0,90 m. — St. Ulrich und St. Magdalena mit mo-
discher Haube. Beides volkstümliche Arbeiten der Spätgotik um igoo. H. 0,76 bzw.
0,67 m. (Die Skulpturen erwähnt bei NiEDERMAYER, S. g6g.)
Glocken. Ohne Inschrift. 1. Wohl 14. Jahrhundert. Dchm. o,gß m. — 2. Spät-
gotisch, um igoo. MitZinnen-undMaßwerkfries. HenkelmitElechtwerk. Dchm. 0,46m.
BAUERNHAUS. Holzbau, wohl des 17. Jahrhunderts. Eingeschossig, mit
gewähntem Hohlziegeldach.

WOLFSBACH.
KATH. KIRCHE ST. NIKOLAUS. Filiale zu Adlkofen. MatrikelR., S. 93.
Einfacher Bau der ersten Hälfte des 18. Jahrhunderts. Restauriert 1909.
Chor wenig eingezogen, mit drei Polygonseiten geschlossen. Sakristei südlich
am Chor. Westturm mit Vorhalle. Chor und Langhaus flachgedeckt. Im Chor
Wandpilaster. Der Turm hat achtseitigen Oberbau und modernen Spitzhelm mit
acht Giebeln.
Einrichtung Rokoko, um 1740.
Hochaltar. Mit zwei Säulen und vier geschweiften Pilastern. Statt des Altar-
blattes gleichzeitige Holzfigur St. Nikolaus.
Seitenaltäre. Mit je zwei geschweiften Pilastern. Altarblatt links St. Maria,
rechts St. Petrus.
An der Nordwand im Langhaus spätgotische, bemalte Holzfigur St. Leon-
hard. Um igoo.
 
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