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Eckardt, Anton [Hrsg.]; Bayern / Staatsministerium des Innern für Kirchen- und Schul-Angelegenheiten [Hrsg.]
Kunstdenkmäler des Königreichs Bayern (4,2): Bezirksamt Landshut — München, 1914

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https://doi.org/10.11588/diglit.36885#0093

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Deutenkofen.

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DEUTENKOFEN.
KATH. KIRCHE BEKEHRUNG DES HL. PAULUS. Nebenkirche von Kirche.
Adlkofen. Matrikel R., S. 92. — KALCHER, S. 139.
Spätgotischer Bau, nach HUND III, 332 i. J. 1442 erbaut. Zu dieser Zeit werden Geschichte,
wohl nur Vorbereitungen zum Bau getroffen worden sein, der dann 1444 begonnen
wurde. Uber die Erbauungszeit gibt eine interessante, in Backsteine eingeritzte und
gebrannte gotische Minuskelinschrift an der Sockelabschrägung des Chores Aufschluß.
Die Inschrift zieht sich als Band fast um den ganzen Chor. Die einzelnen Back-
steine mit der Inschrift wurden bei der Erbauung unachtsam und verständnislos
aneinander gereiht, daher die Reihenfolge verworren: A7A772227Y2^22/%2V o 222 /2227V2 o
O O 772277Y2*/!22/Z'2'/2 O 777 AV/'T/ ZW/ A/ /h"2zU//A7*7' O i22722/ O ^2?/ O Z'722/ o i22722/ o
/VA7* O ^722/ A/ 2/2W y^22W O 27/2 2^72 O 22727227 O 772^ O 2*2Y<V A/2222 O (— 1444) /A//' O 2A.S'
72t7<r^*yA72 o /2^*y o AUtrA o yt?72 <Az'A/A o o /^2'VA U22772? - 2/222 772^ U 272*2*2*^ 22722/
A/2722 O Z2722/ O A'A O A/22/^272^*227*272 O 2/2A O 72222*^^/<?72 O /22^ O 7222 ,g27/ 6*22^*227* O
2/227'22222*22; ^*22/ Z2^2//y O Ag O /22AA/72 (?) O O 22727227 O 2/72/ O 772^ - 272*2727^ O Z*722/ A/2222 022^227*
7^/22^2*72^*227' ATA722227Y<r7222//'2*72 - 272 /*22)' - 7*72 O ZW2/ O 22727227 O 772^ <y 2*2*2*2"^ U Z'722/ A/2222
J27/ A'A O A/22/A*72g227'272 A'2'Z'722227'.y2'2AAZ;2*X! O 6*22^227' ?'722/ A*A O /"W2/A A/2222 O 22727727 - 772^
O 2*2*2*<T^ U Z7722/ A/2222 — /Z72T^7 /S) O %2g/ /// 272 O A/2 2 2 2 - 22727227 2/72/ 772 ^ 2*2*2*27^ A/2222 (der
letzte Stein verkehrt gelegt.) Dazu ein Stein mit Ehewappen Pfaffinger-Trennbeck.
Der Inhalt der Bauinschrift ist der, daß Caspar Pfaffinger (zu Deutenkofen), Erb-
marschall in Bayern, und Elisabeth Pfaffingerin (geh. Trennbeck), seine Hausfrau,
den Bau im Jahre 1444 zu Ehren der Heiligen Petrus und Paulus errichten ließen.
Am Tage nach S. Veit war vielleicht die Grundsteinlegung. (Uber die Pfaffinger
vgl. Chronik des Geschlechtes der Pfaffinger von 1515 im Cod. gerrn. 2273 der
kgl. Hof- und Staatsbibliothek in München. — HuND III, 326 ff. — Kunstdenkmale
Oberbayerns, S. 2230 ff.) Um 1730 wurde die Kirche im Innern gründlich verändert.
Sakristei und Turm stammen ebenfalls aus dem 18. Jahrhundert. 1911—1914 durch-
greifende Restaurierung.
Chor eingezogen, mit zwei Jochen und Schluß in drei Achteckseiten. Lang- Beschreibung,
haus annähernd quadratisch. Sakristei mit Oratorium südlich am Chor. Kuppelturm
südlich im Winkel zwischen Chor und Langhaus. Im Chor tonnenartiges Gewölbe
mit Stichkappen auf gefasten Wandpfeilern und ebensolchen spitzen Schildbögen.
Die gotischen Rippen sind abgeschlagen. Erhalten sind mehrere gotische Profil-
konsolen. Chorbogen spitz, im Bogen mit Kehle zwischen Fasen profiliert. Langhaus
und Sakristei flachgedeckt. Fenster rundbogig verändert. Ehemaliger Nordeingang
am Langhaus zugesetzt. Am Äußern des unverputzt gebliebenen Chores schwache
Dreieckstreben und Dachfries. Backsteinmaß 32—33 X 16 X 7—8 m.
Zierliche Stuckornamentik aus der Frührokokoperiode bedeckt das Ge- Stukkaturen,
wölbe und die Oratorienbrüstung.
Einrichtung Frührokoko, um 1730. Gut. Einrichtung.
Hochaltar. Mit zwei sich nach unten verjüngenden Pilastern. Seitenfiguren
St. Petrus und St. Magdalena. Im Aufsatz Gott-Vater. Geschnitztes Antependium.
An Stelle eines Altarblattes spätgotisches, figurenreiches, bemaltes Holzrelief Be-
kehrung des hl. Paulus. (Fig. 36.) Kompositionen und kostümlich beachtenswert.
Fassung neu. Um 1500. H. 1,23, Br. 1,07 m.
 
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