Universitätsbibliothek HeidelbergUniversitätsbibliothek Heidelberg
Metadaten

Eckardt, Anton [Hrsg.]; Bayern / Staatsministerium des Innern für Kirchen- und Schul-Angelegenheiten [Hrsg.]
Kunstdenkmäler des Königreichs Bayern (4,2): Bezirksamt Landshut — München, 1914

DOI Seite / Zitierlink: 
https://doi.org/10.11588/diglit.36885#0292

DWork-Logo
Überblick
loading ...
Faksimile
0.5
1 cm
facsimile
Vollansicht
OCR-Volltext
236

II. B.-A. Landshut.

Kelch.

Ehern. Schloß.


Gemälde. Im Chor vier Ölgemälde auf Leinwand: die Apostel Petrus, Simon,
Andreas, Thaddäus. Aus der Erbauungszeit der Kirche.
Kelch. Silber, vergoldet. Einfache Form. Beschauzeichen Dingolfing. (Stadt-
wappen.) Meistermarke ^ im Rund. (=AntonWinhardt, Goldschmied zu Dingolfing;
vgl. Kunstdenkmäler von Niederbayern, Heft I, B.-A. Dingolfing, S. 2p.) Inschrift:
jV. N-Af-V- (—Franziskus Schwarzmaier Parochus [1684—p6].)
Im FRIEDHOF schmiedeiserne Grabkreuze des 18. Jahrhunderts.

WOLFSTEIN.
EHEMALIGES SCHLOSS. OBERNBERG III, 147 ff. — Bayerns Chronik,
S. 240. — Das Königreich Bayern in seinen alterthümlichen, geschichtlichen, arti-
stischen und malerischen Schönheiten, München III (1834), 18p. — WiESEND,
S. 233 f. — Fr. Chr. HÖGER, Einöde Wolfstein bei Landshut, VN. XVI (1871),
331 ff. — KALCHER, Die Enthüllung des Gonradin-Gedenksteines zu Wolfstein, VN.
XVII (1872), 380 ff. — KALCHER, S. 137 ff. — PüLLINGER, S. 17.
Burg Wolfstein gehörte im 12. Jahrhundert zu den Besitzungen der Schauen-
burger; nach ihr nennt sich Udalrich von Schauenburg zu Beginn des 12. Jahrhunderts.
(Quellen und Erörterungen I, 183. — RiEZLER I, 868.) Um 1170 gingen diese Be-
sitzungen und damit auch Wolfstein in das Eigentum des herzoglich wittelsbachischen
Hauses über. (RiEZLER, a. a. O.) In den Jahren 1248 (MB. VIII, 186) und 1274
(a. a. O. V, 10) werden dort von den niederbayerischen Herzogen Urkunden aus-
gestellt. Am 23. März 1232 wird auf dem »Castrum Wolvestein« König Konradin,
der letzte Hohenstaufe, geboren. (PERTZ, Archiv d. Ges. f. ältere deutsche Geschichts-
kunde VIII, 337.) Am Sankt-Ulrichtag (4. Juli) 1347 wird das »Haus zue den Wolf-
stain« der Kaiserin Margareta von Ludwig dem Bayern als Bestandstück ihrer Heim-
steuer zugeschrieben. (OEFELE II, 156.) Am 13. November 137p starb in Wolfstein
Otto V., Markgraf von Bayern-Brandenburg, nachdem er dort die letzten Jahre seines
Lebens verbracht hatte. (CHRISTIAN HAuTLE, Genealogie des erlauchten Stammhauses
Wittelsbach, München 1870, S. 110. — RiEZLER III, 108.) 1418 am Freitag nach
Sankt-Gallentag (21. Oktober) gab Herzog Heinrich dem »Sweigker dem Jungen von
Gundelhngen die Veste Wolfstein auf der Yser zu Leibgedinga. (Reg. Boic. XII, 2p8.)
1317 wurde das Schloß abgetragen. (VN. XVI, 355.)
Das Schloß, eine romanische Anlage, erhob sich auf einem steil abfallenden
Ausläufer des Höhenrückens rechts der Isar. Erhalten ist nur noch ein in der
Richtung von Süden nach Norden hart am Steilrande hinlaufender, zweimal leicht
geknickter Mauerzug, 42,3 m lang; außerdem drei ungleich große, rechteckige Keller-
räume mit Tonnengewölbe, in der Mitte des größeren ein quadratischer Stützpfeiler.
Backsteinmaße 30 — 38X13 — 17X6—8 cm. Die angeführten Reste bilden Bestand-
teile des jetzt an der Stelle des Schlosses stehenden Gasthauses.

ZWEIKIRCHEN.
KATH. PFARRKIRCHE ST. MICHAEL. MAYER-WESTERMAYER I,
713 f. — VN. XI, 137. — M. FASTLiNGER, Die Kirchenpatrozinien in ihrer Bedeu-
tung für Altbayerns ältestes Kirchenwesen, Oberb. Archiv L, 428.
 
Annotationen