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Eckardt, Anton [Hrsg.]; Bayern / Staatsministerium des Innern für Kirchen- und Schul-Angelegenheiten [Hrsg.]
Kunstdenkmäler des Königreichs Bayern (4,2): Bezirksamt Landshut — München, 1914

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https://doi.org/10.11588/diglit.36885#0170

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II. B.-A. Landshut.

Pfarrkirche. Die bereits 1343 einmal umgebaute Kirche wurde 1720 vollständig barock ver-
ändert. (Matrikel.) Der Grabstein des Pfarrers Georg Mayr (1694—1728) im Kirchen-
pflaster bezeichnet diesen als benefactor magnus ecclesiae.
Nicht eingezogener Chor mit einer Fensterachse und Schluß in drei Seiten des
Sechsecks. Langhaus mit moderner westlicher Erweiterung, drei Fensterachsen.
Sakristei nördlich, Turm südlich am Chor. In Chor und Langhaus Flachdecke mit
Stuckrahmen. Chorbogen und Fenster rundbogig. Turm: viergeschossiger quadra-
tischer Unterbau, Oberbau mit abgeschrägten Kanten, moderner Spitzhelm über vier
Giebeln. Strebepfeiler modern.
Einrichtung. Hochaltar. Spätrokoko, um 1770. Mit vier schräggestellten Säulen. Altar-
blatt St. Jakobus.
Seitenaltäre modern.
Kanzel. Bez. zy_?z. Am Korpus die Statuen der Evangelisten und gedrehte
Ecksäulchen. Akanthusschnitzwerk.
Stuhlwangen. Ungefähr gleichzeitig mit der Kanzel. Mit Akanthusrankenwerk.
Holzfiguren. An der Ostseite des Chores außen St. Jakobus. Frühes
16. Jahrhundert. H. 1,00 m. — An der Südwand im Langhaus. Kruzihxus. 18. Jahr-
hundert. Fast lebensgroß.
Sakristeitüre. Mit geschnitztem Rokokomuschelwerk. Um 1770.
Grabstein. Grabstein. An der Südseite des Langhauses außen. Jakob Grosthoma,
gewesener Richter in Kloster Niederviehbach, j*8. Jan. 1624. Mit Relief der Familie
des Verstorbenen, vor dem Kruzifix kniend, und Wappen. Kalkstein.
Schmiedeiserne Grabkreuze des 18. Jahrhunderts auf dem Friedhof.
Kelch. Kelch. Silber, vergoldet. Einfache Form. Am Fuß bezeichnet zddo. Be-
schauzeichen Landshut. Meistermarke rw ligiert. (= Jörg Win hart, Goldschmied zu
Landshut; vgl. S. 193.)
JENKOFEN.
Kirche. KATH. KIRCHE MARIA HIMMELFAHRT. Filiale zu Hoheneggl-
kofen. MAYER-WESTERMAYER I, 699 ff. — VN. I, I. Heft, 87. — Sl'AUDENRAUS,
S. 211 ff. — Das Königreich Bayern in seinen alterthümlichen, geschichtlichen, arti-
stischen und malerischen Schönheiten III (München 1834), 192. — WiESEND, S. 238.
— C. M. FRHR. VON ARETiN, Altertümer und Kunstdenkmale des bayerischen Herrscher-
Hauses, München 1871, II. Lief. — KALCHER, S. 140 f. — Landshuter Ztg. 1897, Beibl. 8.
Geschichte. Interessante, gotische Hallenkirche. Ein Teil des heutigen Baues stammt wohl
aus der Zeit um 1422. In diesem Jahre stiftete Herzog Heinrich der Reiche am
Montag vor St. Elisabethen-Tag (= 16. Nov.) das erste Benefizium zum Gedächt-
nis der Schiedung U. L. F. (Abschrift des Stiftungsbriefes, aus dem Jahre 1764
stammend, in der Pfarregistratur Hohenegglkofen. — Vgl. auch C. M. FRHR. VON
ARETiN, a. a. O.) In Betracht kommen die drei westlichen Joche des Langhauses,
die mit Ausnahme der etwas späteren Wölbung des Südschiffes eine einheitliche
Konstruktion aufweisen und auch in ihren Details wesentlich vom übrigen Bau ab-
weichen. Die ältere Kirche blieb wohl einstweilen noch bestehen. Die Fortsetzung
des Baues muß bald darauf stattgefunden haben, denn der jüngste Teil, der Chor,
weist stilistisch auf die Zeit nach Mitte des 13. Jahrhunderts hin. Für den Beginn
des Chorbaues darf man wohl das Jahr 1449 in Anspruch nehmen, das MAYER-
WESTERMAYER I, 700 als Erbauungsjahr der Kirche angibt. Im Jahre 1449 stiftete
 
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