Universitätsbibliothek HeidelbergUniversitätsbibliothek Heidelberg
Metadaten

Eckardt, Anton [Hrsg.]; Bayern / Staatsministerium des Innern für Kirchen- und Schul-Angelegenheiten [Hrsg.]
Kunstdenkmäler des Königreichs Bayern (4,2): Bezirksamt Landshut — München, 1914

DOI Seite / Zitierlink: 
https://doi.org/10.11588/diglit.36885#0258

DWork-Logo
Überblick
loading ...
Faksimile
0.5
1 cm
facsimile
Vollansicht
OCR-Volltext
204

II. B.-A. Landshut.




STRASSBURG.
(GEMEINDE FRAUENBERG.)
BURGSTALL. Mittelalterliche Anlage. Vermutlich das 1213 genannte
»castrum Strazpurch«. (Vgl. Verhandlungen des Historischen Vereins der Oberpfalz
und von Regensburg VI [Regensburg 1841], 76. — PoLLiNGER, S. 17.) Auf einem
nach drei Seiten steil abfallenden Vorsprung des Höhenrückens rechts der Isar ge-
legen. Ein am westlichen Steilrand sich erhebender, kegelförmiger Hügel (Haupt-
werk) wird durch einen breiten Graben von einer ungleichseitig viereckigen Platt-
form (Vorwerk) getrennt. Mauern sind nicht vorhanden. (Eingehende Beschreibung
bei CARL Popp, Schutz- und Wehrbauten aus alter Zeit in der Umgebung von Lands-
hut, VN. XXVII [1891], 133 ff., 143 f. Mit Situationsplan und Profilen Tafel II
und IV. — Situationsplan auch bei PoLLiNGER, S. 20.) Zur Zeit STAUDENRAUS'
(1833) waren noch »imposante Ruinen« zu sehen. (STAUDENRAUS, S. 216.)

THAL.
KATH. KIRCHE ST. VEIT. Filiale zu Eching. MAVER-WESTERMAYER I,
681. — VN. III, 2. Heft, 77 f.; XI, 312 ff. — WENiNG, Rentamt Landshut, S. 31.
Spätgotischer Bau der zweiten Hälfte des 13. Jahrhunderts. Langhaus vermut-
lich älter. Restauriert 1839 und 1886.
Chor nicht eingezogen, mit zwei Jochen und Schluß in drei Achteckseiten.
Sakristei südlich am Chor im Turmuntergeschoß. Westliche Vorhalle, später. Im
Chor netzförmiges Rippengewölbe (Figuration wie in Pörndorf; vgl. Fig. 146) auf schwa-
chen, gefasten Wandpfeilern und ebensolchen spitzen Schildbögen. Die birnstab-
förmigen Rippen ruhen auf profilierten Halbkreiskonsolen, denen halbrunde Wappen-
schilde , teilweise auch Doppelschilde vorgelegt sind. Zwei runde Schlußsteine.
Chorbogen spitz, mit abgeschrägten Kanten. Im Langhaus hölzerne Flachdecke.
In der Sakristei Rippengewölbe mit einfacher Sternhguration. Konsolen wie im
Chor. Runder Schlußstein mit aufgelegtem, halbrundem Wappenschild. Fenster
rundbogig verändert. Der ehemalige (rundbogige?) Südeingang zugesetzt. Eingang
vom Chor zur Sakristei stichbogig. Die Seitenmauern des Langhauses sind innen
in halber Höhe abgesetzt. Außen am Chor Dachfries. Turm quadratisch, bis zum
Glockengeschoß ungegliedert. Doppelt gefaste, spitzbogige Schallöffnungen, darüber
einfacher Fries und vier steile Giebel. Achtseitiger Spitzhelm mit Schindeldachung.
Der Bau ist verputzt. (Außenansicht Fig. 137.)
Hochaltar. Rokoko. 1754 von »Maller, Pilthauer und Schreiner Heu« ge-
fertigt. (Inschrift auf der Rückseite; vgl. auch VN. III, 2. Heft, 77.) Mit vier Säulen
und zwei Seitenfiguren. Altarblatt Martyrium des hl. Veit.
Nördlicher Seitenaltar. Barock, frühes 18. Jahrhundert. Mit zwei Säulen.
Altarblatt hl. Familie mit Joachim, Anna und dem kleinen Johannes.
Südlicher Seitenaltar. Klassizistisch, spätes 18. Jahrhundert. Mit zwei
Säulen. Altarblatt St. Florian.
Kanzel. Barock. Am polygonen Korpus Ecksäulchen.
Holzfigur. Auferstehungschristus. Spätgotisch, um 1300. H. 0,80m.
 
Annotationen