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Eckardt, Anton [Hrsg.]; Bayern / Staatsministerium des Innern für Kirchen- und Schul-Angelegenheiten [Hrsg.]
Kunstdenkmäler des Königreichs Bayern (4,2): Bezirksamt Landshut — München, 1914

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https://doi.org/10.11588/diglit.36885#0255

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Schatzhofen. — Schaumburg.

201

von 1690 im Kreisarchiv Landshut, Repert. XLV, Fasz. 412), d. h. es wurde ein Pfarrkirche,
umfangreicher Erweiterungsbau, das heutige Langhaus, aufgeführt und wahrscheinlich
gleichzeitig der Oberbau des Turmes und die Sakristei erbaut. Baureparaturen und
Veränderungen: 1700 durch Georg Schaue, Maurermeister zu Landshut; 1730
neue Vorhalle durch Michael Ruelandt, Maurer zu Furth; 1770 durch Maurermeister
Jakob Widman von Pfeffenhausen. (A. a. O., Fasz. 412, 414, 417.) In neuerer Zeit
erlitt der Bau weitere, durchgreifende Veränderungen, insbesondere durch Anfügung
des Querschitfes.
Der heutige Chor besteht aus dem Rest des ehemaligen, romanischen Schilfes
und der eingezogenen, halbkreisförmigen Apsis. Westlich anschließend ein modernes
Querschiff und das barocke Langhaus. Die Gesamtdisposition des Baues ist die
des lateinischen Kreuzes. Die Apsis ist in der Halbkuppel gewölbt, der ganze übrige
Bau modern flachgedeckt. Ein moderner, runder Chorbogen trennt das Querschilf
von den romanischen Bauteilen. Sakristei nördlich am Chor, mit moderner west-
licher Erweiterung. Der Turm erhebt sich über der Apsis. Westliche Vorhalle.
Fenster rundbogig, barock bzw. modern. In der Apsis, deren Mauerstärke
2I/4 m beträgt, romanisches Rundbogenfensterchen erhalten. Außen an der Apsis
romanischer Rundbogenfries. Der Turm hat quadratischen Unterbau mit Rund-
bogenfries, achtseitigen Oberbau und modernen Spitzhelm über acht Giebeln. Der
Bau ist verputzt.
Einrichtung i) modern romanisch.
Sakristeischrank mit Akanthusschnitzwerk. Barock, frühes 18. Jahrhundert.
Kelche. 1. Silber, teilvergoldet. Kupa mit Uberfang. Getriebener Akanthus, Ketche.
an Fuß und Kupa je drei vergoldete Medaillons mit Darstellungen aus der Passion
und Heiligen. Barock, Ende des 17. Jahrhunderts. Beschauzeichen Augsburg. Meister-
marke ER. — 2. Silber, vergoldet. Kupa mit Uberfang. Mit Bandwerk, Gittermotiven
und Engeln. Frührokoko. Beschauzeichen Landshut. (ROSENBERG, 1897.) Meister-
marke — 3. Silber, vergoldet. Mit getriebenen Gehängen. Spätes 18. Jahr-
hundert. Beschauzeichen Augsburg mit Jahresbuchstaben B (1783—8g). Meister-
marke XD-
Zwei weißseidene Kasein mit farbiger Blumenstickerei. Spätes 18. Jahrhundert.
Im Friedhof einige schmiedeiserne Grab kreuze des 18. Jahrhunderts.

SCHAUMBURG.
(GEMEINDE WOLFSBACH.)
BURGSTALL. Das Geschlecht der Schaumburger (Schauenburger) wird im Burgstaii.
12. und ig. Jahrhundert häuhg urkundlich erwähnt. (Quellen und Erörterungen 1,183
und passim. — RiEZLER I, 868. Hier und VN. XVI [1871], 333 weitere Literatur-
angaben.) Die Schaumburg kam um 1170 in den Besitz der Wittelsbacher. VN. XVI,
a. a. O. — RiEZLER, a. a. O.)
i) Über die frühere Einrichtung fanden sich folgende Notizen: 1680 ist Georg Pinzger,
Maler zu Moosburg, mit Fassen und Renovieren tätig. 1700 macht Hanns Georg Schaue, Maler
zu Furth, ein neues Totenkreuz mit einem geschnittenen Kruzifix. 1710 fertigt Gg. Schaur, Maler
zu Rottenburg, zwei Brustbilder. 1794 neue vergoldete Monstranz von Sebastian Prandner, Gürtler
in Landshut (56 fl.), und neue Kanzel vom Schreiner Johann Bernhard von Geisenhausen. (Kirchen-
rechngn. im Kreisarchiv Landshut, Repert. XLV, Fasz. 411, 412, 413, 418.)
 
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