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Eckardt, Anton [Hrsg.]; Bayern / Staatsministerium des Innern für Kirchen- und Schul-Angelegenheiten [Hrsg.]
Kunstdenkmäler des Königreichs Bayern (4,2): Bezirksamt Landshut — München, 1914

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https://doi.org/10.11588/diglit.36885#0137

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Furth. — Geberskirchen.

IOI

KAPELLE ST. MARIA. Sog. ALTOTTINGER KAPELLE. Ma-napeHe.
trikel R., S. 39.
Kleiner Bau aus der Mitte des 18. Jahrhunderts.
Chor nicht ausgeschieden, rund geschlossen. Durchlaufendes Tonnengewölbe
mit großen Stichkappen auf Pilastern. Geschweifte Fenster. Dachreiter mit Kuppel.
Altärchen. Rokoko. Muschel- und Gitterwerk. Statt Altarblatt eine Nach-
bildung des Gnadenbildes von Altötting. Holz.
SCHLOSS. WENiNG, Rentamt Landshut, S. 139. Mit Abb. Tafel 151. Schloß.
(Fig. 80.) — OBERNBERG III, 163 f. — Bayerns Chronik, S. 69. — Miniaturansicht
bei PHILIPP ApiAN, XXIV Bairische Landtagen, Ingolstadt 1568, Tafel 14.
Furth und (Ober-) Siißbach (Bez.-Amt Mainburg) waren die Stammsitze der
Kargl. (Uber die Kargl vgl. HuND III, 421 ff.) Von Karl Kargl zu Furth und Süß-
bach ging die Hofmark Furth 1613 durch die Heirat seiner Tochter Margareta an
Christoph Heinrich von Reitzenstein zu Wildenau über und nach dessen Tode 1640
durch Kauf an Maria von Flizing auf Haag. (WENiNG, S. 139.) Von ihr kam der
Besitz durch Heirat an die Grafen von Lodron (a. a. O.) die das Schloß auch im
18. Jahrhundert innehatten. Ende des iS. Jahrhunderts treten die Freiherren von
Wadenspan, zu Beginn des 19. Jahrhunderts Grähn von Butler als Inhaber auf.
(OBERNBERG III, 166.) Gegenwärtig in Freiherrlich von Hornsteinschem Besitz.
Einfache Anlage. Zur Zeit WENINGS (1723) befand sich der Bau samt der
zinnengekrönten Ringmauer, einem hohen Torturm und dem Graben (Fig. 80) noch
im unveränderten Zustande. Im weiteren Verlauf des 18. Jahrhunderts und in neu-
erer Zeit verschwand allmählich der wehrhafte, mittelalterliche Charakter, der Wohn-
bau selbst wurde stark verändert.
In der Anlage ein Rechteck mit Vorbau in der Mitte der nördlichen Längs-
seite. 6 : 3 Fensterachsen. Zwei Geschosse. Walmdach.


KATH. KIRCHE ST. NIKOLAUS. Nebenkirche von Schatzhofen. Ma- Kirche.
trikelR., S. 43.
Spätgotischer Bau aus der Wende vom 13. zum 16. Jahrhundert. Einsam im
Feld gelegen. Der Bau scheint bis ins 18. Jahrhundert nur den Umfang des heutigen
Chores gehabt zu haben; auf dem Altarblatt ist die Kirche ohne Langhaus dargestellt.
Chor eingezogen, mit zwei Jochen und Schluß in drei Achteckseiten. Lang-
haus mit zwei Fensterachsen. Westliches Vorzeichen. Spitzer Dachreiter. Im Chor
Rippengewölbe, sternförmig figuriert wie in Altdorf (vgl. S. 21), auf schwachen ge-
fasten Wandpfeilern und ebensolchen spitzen Schildbögen. An den Wandpfeilern
Halbkreiskonsolen, teils profiliert, teils mit vorgelegten spitzen oder tartschenförmigen
Wappenschilden. Sie tragen kurze, runde Pflöcke, denen die birnstabförmigen Ge-
wölberippen entwachsen. Zwei runde Schlußsteine mit plastischen Rosetten. Chor-
bogen spitz, gefast. Langhaus flachgedeckt. Fenster rundbogig verändert; am Chor-
haupt ein gotisches Spitzbogenfenster erhalten. Das Außere verputzt, einfach.
Altar. Barock, um 1710. Mit sechs Säulen, darunter zwei gewundene, und
seitlichen Akanthusranken. Altarblatt St. Nikolaus, mit der Ansicht der Kirche.
Stuhlwangen. Mit Akanthusschnitzwerk. Gleichzeitig mit dem Altar.
 
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