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Eckardt, Anton [Hrsg.]; Bayern / Staatsministerium des Innern für Kirchen- und Schul-Angelegenheiten [Hrsg.]
Kunstdenkmäler des Königreichs Bayern (4,2): Bezirksamt Landshut — München, 1914

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https://doi.org/10.11588/diglit.36885#0138

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102

II. B.-A. Landshut.


Chorbogenkruzifix. Spätgotische Holzhgur aus der Erbauungszeit der
Kirche.
Glocke. Umschrift in zwei Zeilen: CAL?Z U0ZT1A/Z? ALLVCWA W
AHALPNAfUZ^ - GUA dAfdW — HAAVO Y/jd. Dchm. 0,50 m.
GESSENDORF.
KATH. KIRCHE ST. MAURITIUS. Nebenkirche von Vilsheim.
MAYER-WESTERMAYER I, 707 f. — PoLLINGER, S. 71.
Bereits i.J. 818 als »CozoltiEclesia« angeführt. (MEiCHELUECK I, 2. Teil, 202,
Nr. 380. — HiTTERAUF I, 332, Nr. 392.) Der jetzige interessante Bau spätgotisch,
wohl aus der zweiten Hälfte des 13. Jahrhunderts, mit Verwendung einer romani-
schen Apsis. Restauriert 1912.
Beschreibung. (Grundriß Fig. 81. — Außenansicht Fig. 82.) Auf die
Grundmauern einer unregelmäßig gerundeten, romanischen Apsis, die die untere
Hälfte des eingezogenen Chores bilden, ist der innen gerade, außen dreiseitig ge-
schlossene, spätgotische Chor aufgesetzt. Das Langhaus hat drei Joche. Unterwölbte
Westempore. Turm westlich am Langhaus in der Mittelachse.



Im Chor Rippenkreuzgewölbe auf profilierten Spitzkonsolen. Runder, teller-
förmiger Schlußstein mit aufgelegtem, halbrundem Wappenschild. Chorbogen spitz-
bogig, beiderseits gefast. Im Langhaus netzförmiges Rippengewölbe auf profilierten
Achteckskonsolen. Zwei Schlußsteine wie im Chor. Die Westempore ist mit zwei
Rippenkreuzjochen unterwölbt. Die Rippen entwachsen zum größten Teil der Wand
direkt, einige ruhen auf einfachen, rübenförmigen Spitzkonsolen. Das nördliche Joch
nimmt die Treppe ein. Offnungsbogen gegen das Langhaus spitzbogig, an der Ost-
seite gefast. Zwischenpfeiler an den Ostecken gefast. Die Rippen sämtlicher Wöl-
bungen haben Birnstabprohl. Im Turmuntergeschoß Kreuzgewölbe ohne Rippen aut
schwachen, gefasten Eckpfeilern und spitzen Schildbögen. Fenster am Chorhaupt
spitzbogig, das südliche später vergrößert. Im Langhaus rundbogig, aus der Barock-
zeit. Auf der Südseite des Westjoches Spitzbogenfensterchen. Eingang rundbogig.
Außen an den Schrägseiten des gotischen Chorschlusses schwache, rechteckige
Mittelstreben, die auf der romanischen Apsismauer aufsitzen. Am Langhaus nördlich
und südlich je zwei ungleichmäßig verteilte, rechteckige Strebepfeiler, zweimal ab-
gesetzt, am oberen Absatz kurze, übereck gestellte Vorlagen.
Charakteristisch und reizvoll ist der Turm. Er erhebt sich in fünf quadrati-
schen Geschossen, deren zwei obere durch Spitzbogenblenden belebt sind. In
 
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