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Eckardt, Anton [Hrsg.]; Bayern / Staatsministerium des Innern für Kirchen- und Schul-Angelegenheiten [Hrsg.]
Kunstdenkmäler des Königreichs Bayern (4,2): Bezirksamt Landshut — München, 1914

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https://doi.org/10.11588/diglit.36885#0152

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ii4

II. B.-A. Landshut.

Kirche, und entsprechenden spitzen Schildbögen. Als Rippenträger Prohlkonsolen. Runde
Schlußsteine. Langhaus hachgedeckt. In der Sakristei einfaches Sternrippengewölbe.
Die Rippen entwachsen der Wand ohne Vermittlung. Im Turmuntergeschoß Rippen
abgeschlagen. Chorbogen gefast, wie die Fenster rundbogig verändert. Am Turm
Spitzbogenfenster erhalten. Außen am Chor Dreiecklisenen und Dachfries. Turm
mit späterem, achtseitigem Oberbau und Spitzhelm. Strebepfeiler am Turm modern.
Hochaltar. Barock, aus dem frühen 18. Jahrhundert. Mit zwei Säulen, Seiten-
figuren und seitlichem Rankenwerk. Altarblatt Enthauptung des hl. Jakobus.
Seitenaltäre modern romanisch.
Kanzel. Barock. Am polygonen Korpus die Gemälde der Evangelisten.
Kelche. Kelche, i. Silber, vergoldet. Einfache Form. Am Fuß Inschrift: A.AJAA.
(=Franziskus Schwarzmaier Parochus [1684—96].) Beschauzeichen Dingolhng. Meister-
marke im Rund. (= Anton Winhardt, Goldschmied zu Dingolhng; vgl. Kunst-
denkmäler von Niederbayern, Heft I, B.-A. Dingolhng, S. 29.) — 2. Silber, teilver-
goldet. Kupa mit Uberfang. Getriebenes Akanthusranken- und Laubwerk, Engel,
Blumen und Früchte. Am Fuß silberne, an der Kupa vergoldete Medaillons mit Dar-
stellungen aus der Passion. Am Fuß Wappen und Inschrift: A1A. JAA. Beschau-
zeichen Augsburg. Meistermarke i-L. (RosENBERG,4yi: Vielleicht Johannes Lautterer.)
Barock, um 1700. Sehr gut.
Uber die ehemalige HOFMARK vgl. WENiNG, Rentamt Landshut, S. 152.
GUNDIHAUSEN.
Kirche. KATH. KIRCHE ST. MARIA. Filiale zu Vilsheim. MAYER-WESTER-
MAYER I, 708 h*. — ZiMMERMANN, Kalender III, 204.
Beachtenswerte, spätgotische Hallenanlage der zweiten Hälfte des 15. Jahr-
hunderts. Restauriert 1862.
Beschreibung. Beschreibung. (Grundriß Fig. 93. — Querschnitt Fig. 94. — Innenansicht
Fig. 9g. — Außenansicht Fig. 96.) Der in der Breite des Mittelschiffes gehaltene
Chor hat ein Langjoch und schließt mit fünf Seiten des Achtecks. Das dreischifhge
Langhaus hat vier Joche. Die Breite der Seitenschiffe beträgt ein Drittel der Mittel-
schiffbreite. Sakristei nördlich am Chor. Westturm. Südliche Vorhalle am dritten
Langhausjoch von Osten.
Gedrungene Rundpfeiler mit runden Sockeln tragen im Langhaus die beider-
seits kräftig geschrägten Scheidbögen. Letztere entwachsen den Rundpfeilern un-
mittelbar. Im Chor, im Mittelschiff des Langhauses, im Untergeschoß des Turmes,
in den Seitenschiffen und in der Vorhalle netzförmig figurierte Rippengewölbe. In
der Sakristei sind die Rippen abgeschlagen.
Im Chor tragen kräftige, viereckige Wandpfeiler ohne Prohlierung und gleich-
artige spitze Schildbögen das Gewölbe. Die Rippen ruhen auf halbrunden Prohl-
konsolen. Zwei runde Schlußsteine. Im Mittelschiff des Langhauses profilierte Acht-
eckskonsolen mit konkav eingezogenen Seiten. In den vier Ecken Kopfkonsolen.
Tellerförmige Schlußsteine, teilweise mit bemalten Heiligenreliefs. In den Seiten-
schiffen ruhen die Rippen auf profilierten Achteckskonsolen, die mit stumpfen Spitz-
schilden belegt sind. Im östlichen Joch runder Schlußstein. Im Turmuntergeschoß
einfache, rübenförmige Spitzkonsolen. Kleiner, runder Schlußstein. In der Vorhalle
profilierte Spitzkonsolen. Die Rippen in den Seitenschiffen sind zumeist gekehlt
und geschrägt, alle übrigen Rippen haben Birnstabprohl.
 
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