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Eckardt, Anton [Hrsg.]; Bayern / Staatsministerium des Innern für Kirchen- und Schul-Angelegenheiten [Hrsg.]
Kunstdenkmäler des Königreichs Bayern (4,2): Bezirksamt Landshut — München, 1914

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https://doi.org/10.11588/diglit.36885#0130

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96

II. B.-A. Landshut.

FREIDLING.
Kirche. KATH. KIRCHE ST. MARGARETA. Nebenkirche von Buch am Erlbach.
MAYER-WESTERMAYER I, 67g.
Rokokobau aus der Mitte des 18. Jahrhunderts.
Chor eingezogen, mit einem Joch und Halbkreisschluß. Langhaus mit drei
Jochen. Die Ecken und Kanten von Chor und Langhaus sind gerundet. Sakristei
östlich am Chor. Westturm. Tonnengewölbe mit Stichkappen. Pilastergliederung.
Außen einfache und Doppelpilaster. Turm mit vier quadratischen Geschossen, belebt
mit leeren, rundbogigen Figurennischen. Achteckiger Aufbau mit doppelten Eck-
pilastern und modernem Spitzhelm.
Altar. Klassizistisch, um 1800. Mit Pilastern und Giebelaufsatz. Seitliche
Durchgänge.
Kanzel. Spätes 18. Jahrhundert. Einfach.
FURTH.
Kirche. KATH. KIRCHE ST. SEBASTIAN. Filiale von Altdorf. MatrikelR., S. 38.
Spätgotische Anlage des 13. Jahrhunderts, durch Umbau um 1741 (vgl. unten
S. 98) stark verändert.
Chor eingezogen, mit zwei Jochen und Schluß in drei Achteckseiten. Langhaus
mit drei Jochen. Sakristei südlich, Turm nördlich am Chor. Westliche Vorhalle.
Im Chor spätgotische, gefaste Wandpfeiler und spitze Schildbögen, die das ebenfalls
noch gotische Gewölbe mit Stichkappen tragen. Die Gewölberippen sind abgeschlagen,
die Konsolen verändert. Im Langhaus Tonnengewölbe mit Stichkappen auf Pilastern.
Chorbogen rund, verändert, mit Pilastern. Fenster rundbogig verändert. Im
Chor zu beiden Seiten Oratorien mit geschweifter Brüstung.
Außen am Chor schwache Dreieckstreben, spätgotisch. Der stattliche spät-
gotische Turm erhebt sich mit vier quadratischen Geschossen. An den oberen drei
Geschossen Spitzbogenblenden. Spitzhelm über vier Giebeln.
Deckengemälde. Das Innere ist durch Deckengemälde und Stukkaturen überaus reich belebt.
(Innenansicht Fig. 78.) Das Hauptgemälde im Chor in geschweiftem Stuckrahmen
stellt Maria Immaculata dar, die kleineren Gemälde in den Stichkappen die vier
Evangelisten. Die Deckengemälde des Langhauses zeigen Szenen aus dem Leben
des hl. Sebastian. In den Zwickeln allegorische Figuren der Iustitia, Sapientia,
Sobrietas, Fortitudo. In den Stichkappen Heilige und Allegorien. Gute Leistungen,
um 1741.
Stukkaturen. In gleicher Weise beachtenswert sind die Deckenstukkaturen. Vor-
wiegend Bandwerk mit Gittern. Um den Chorbogen gefällige Stuckdraperie. Die
Stukkaturen sind in der Hauptsache weiß, rosa, blau, grün und gelb gehalten. Erüh-
rokoko, um 1741. An der Brüstung der oberen Westempore stuckierte Wappen, bemalt,
mit Umschriften. 1. Ehewappen Kargl-Reitzenstein. Umschrift: JA- U-W - U-W- U-
AC U- A* - (= Maria von Reitzenstein, geb. Kargl, Christoph Heinrich von Reitzen-
stein) YÖY/. — 2. Ehewappen Lodron-Flizing. Umschrift iW-U-Z-A-JA-U-Z-A-U-
U - W - (— Franz Graf zu Lodron, Maria Gräfin zu Lodron, geb. von Flizing) —
 
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