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Eckardt, Anton [Hrsg.]; Bayern / Staatsministerium des Innern für Kirchen- und Schul-Angelegenheiten [Hrsg.]
Kunstdenkmäler des Königreichs Bayern (4,2): Bezirksamt Landshut — München, 1914

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https://doi.org/10.11588/diglit.36885#0025

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ACHDORF.

ALTE KATH. PFARRKIRCHE ST. MARGARETA. MAYER-WESTER-
MAYER I, 664. — STUMPF I, 268. — WlESEND, S. 117. — KALCHER, S. 127.
Spätgotischer Bau, wohl um 1440 (Glockendatum). Barock verändert. Restauriert
1872 und 1888.
Chor eingezogen, mit zwei Jochen und Schluß in drei Achteckseiten. Langhaus
mit vier Jochen und Westturm. Auf der Südseite setzt sich das Langhaus bis zur
Westflucht des Turmes fort. Sakristei südlich am Chor. Vorhalle auf der Südseite
des Langhauses am vierten Joch. Westlich an der Vorhalle und nördlich am Turm
kleine Anbauten. (Außenansicht Fig. 1.)
Im Chor und Langhaus tonnenartiges Gewölbe mit Stichkappen aus der Erbauungs-
zeit. Die Rippen sind abgeschlagen. Die Wandpfeiler zu Pilastern verändert. Chor-
bogen spitzbogig, an der Westseite gekehlt. Westempore barock. Fenster rundbogig ver-
ändert. Das ehemals spitzbogige, mit Rundstab profilierte Portal hat geraden Sturz. Die
Vorhalle öffnet sich im Spitzbogen, mit Rundstab zwischen Kehlen profiliert. In der
Vorhalle Netzgewölbe auf profilierten Spitzkonsolen. Birnstabrippen. Auf dem runden
Schlußstein: v&R?. In der Sakristei Rippengewölbe mit einfacher sternförmiger
Figuration. Der Anbau an der Südseite des Turmes ist zweigeschossig. Im Unter-
geschoß Wölbung wie in der Sakristei. Rippen abgeschlagen. Oben Requisitenkammer.
Außen am Chor einmal abgesetzte Strebepfeiler, der obere Absatz übereck gestellt.
Auf der Nordseite des Langhauses zweimal abgesetzte Strebepfeiler. Die Strebe-
pfeiler schließen oben, wie durchwegs im Gebiete, mit Pultdach. Unter dem Dach
einfaches Friesband, ein Charakteristikum der mit der Landshuter Schule zusammen-
hängenden spätgotischen Kirchenbauten. (Uber diesen Dachfries vgl. HANsKARLiNGER,
Studien zur Entwicklungsgeschichte des spätgotischen Kirchenbaues im Münchener
Gebiet, München 1908, S.4ßf. —EBERHARD HANFSTAENGL, Hans Stethaimer, Eine
Studie zur spätgotischen Architektur Altbayerns, Leipzig 1911, S. 28 h — K. GERSTEN-
BERG, Deutsche Sondergotik, München 1913, S. 42, 153 h)
Turm mit fünf quadratischen Geschossen. An den zwei unteren Geschossen
gefaste Spitzbogenblenden. Am dritten und vierten Geschoß gestelzter Spitzbogen-
fries auf gefasten Eck- und Mittellisenen bzw. auf einfachen Konsolsteinen. Am
Obergeschoß nur Lisenen. Moderner achtseitiger Spitzhelm über vier Giebeln.
Einrichtung modern romanisch.
Im Hochaltar spätgotische Holzfiguren St. Barbara und St. Katharina.
(Fig. 2.) Jede der Figuren steht auf einer männlichen Gestalt, Barbaras Vater Dioskorus
bzw. Kaiser Maxentius darstellend. Um 1480. Überarbeitet und neugefaßt 1879.
H. 1,40 m. — Im nördlichen Seitenaltar spätgotische Holzfiguren St. Ottilia
und St. Elisabeth. (Fig. 3.) Gut. Frühes 16. Jahrhundert. H. 1,00 bzw. 1,07 m.

Alte Pfair-
 
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