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Eckardt, Anton [Hrsg.]; Bayern / Staatsministerium des Innern für Kirchen- und Schul-Angelegenheiten [Hrsg.]
Kunstdenkmäler des Königreichs Bayern (4,2): Bezirksamt Landshut — München, 1914

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https://doi.org/10.11588/diglit.36885#0102

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II. B.-A. Landshut.

Pfarrkirche. Maurermeister zu Mainburg (die Pfarrkirche wird niedriger gemacht), 177g durch
Felix Hirschstötter, Hofmaurermeister in Landshut, 1784 durch Jos. Dirlinger, Maurer-
meister in Rottenburg. (Kirchenrechnungen im Kreisarchiv Landshut, Rep. XLV,
Fasz. 410, 417.)
Beschreibung. Beschreibung. (Grundriß und Details Fig. 60.) Chor eingezogen, nahezu
quadratisch. Nördlich am Chor Sakristei mit zwei Jochen. Turm nördlich am Schiff,
in der Westachse. An der Nordseite des Schiffes zwischen Sakristei und Turm
Rundbogenarkaden mit drei Jochen, ungefähr gleichzeitig mit dem Turm. Das östliche
Joch ist durch neuere Zwischenmauern abgetrennt. Westliche moderne Vorhalle.
Im Chor barockes Tonnengewölbe mit Stichkappen. Chorbogen barock verändert.
Langhaus ßachgedeckt. In der Sakristei gotisches Rippenkreuzgewölbe auf gefasten
Wandpfeilern und spitzen Schildbögen. Halbrunde ProRlkonsolen nehmen die doppelt-
gekehlten Rippen auf. (Fig. 60.) — In der Arkadenvorhalle an der Nordseite Renais-
sancekreuzgewölbe auf quadratischen, gefasten Pfeilern bzw. auf Gesimsstücken.
An der Ostwand des Chores romanisches Rundbogenfensterchen (Fig. 60),
teilweise vermauert. Die übrigen Fenster barock. Westeingang ebenfalls später,
mit geradem Sturz.
Außen an der Ostseite des Chores spätromanischer gedrückter Rundbogenfries
auf Ecklisenen. An der südlichen Außenseite des Chores ebenso Kreuzbogenfries.
Die einzelnen Bogen des letzteren haben einen außergewöhnlich weiten Durchmesser,
ca. 1,50 m. (Fig. 60. — Uber Kreuzbogenfriese vgl. GG. HAGER, Baugeschichtliche
Forschungen in Altbayern, in Heimatkunst, Klosterstudien, Denkmalpflege, München
1909, S. 102 f.) Beide Friese haben einfache gekehlte Konsolen. An der Sakristei
Eck- und Mittellisenen. Das Langhausmauerwerk ist oben an der Außenseite leicht
abgesetzt. (Spätere Erhöhung.) Das Dach ist auf der Westseite gewalmt. Der Bau ist
größtenteils unverputzt. Turm im Unterbau dreigeschossig, mit Ecklisenen. Achteckiger
Aufsatz und moderner Spitzhelm. Backsteinmaße: Am Kernbau 31—35 X 15 X 7,5
bis 8,3 cm; an der Sakristei 33—3g X *5 X 7,5 cm; am Turm 32 X *5 X 7 cm.
Wandmalerei. An der Ostseite des Chores außen Votivbild von
Deckengemätde. Deckengemälde. Im Langhaus. Aussendung des Hl. Geistes, in geschweiftem
Stuckrahmen. Bez.: TW/v. vyd/. In den Ecken die vier
Evangelisten. Das Chorgewölbe ist brokatartig gemustert. Mit Rokokomuschelwerk
und kleinem Gemälde Mariä Heimsuchung.
Einrichtung. Hochaltar.*) Rokoko, Mitte des 18. Jahrhunderts. Mit vier Säulen. Zwei
tüchtige Seitenfiguren. Statt des Altarblattes Holzhgur St. Maria mit Kind. Um
1510—20. Seitliche Durchgänge.

*) Die Einrichtung betreffen folgende Aufzeichnungen :
1656 fertigt Hanns Görg Weis, Bildhauer in Landshut, ein Kruzifix, 5 Schuh lang (8*/gfl.);
der Maler Isidor in Landshut malt und faßt es (3*/^ 8): Hanns Görg Heckh, Maler in Moosburg,
fertigt ein Antependium mit dem Mittelbild St. Barbara (8 fl.). 1661 gießt Paulus Weinmann,
Glockengießer in Landshut, zwei neue Glocken. 1670 ist Hanns Paulus Schweinnizer, Maler zu
Landshut, tätig. (Kirchenrechnungen im Kreisarchiv Landshut, Rep. XXVII a, Verz. 1, Fasz. 56 a.)
1720 bessert der Landshuter Maler Joh. Bapt. Faltermayr das Ecce-IIomo-Bildnis auf dem Hoch-
altar aus. 175° gießt Johann Peter Graß, Glockengießer in Landshut, zwei Glocken um; Georg
Franz Vischer, Maler in Landshut, fertigt ein neues Labarum. 1760 ist der Maler Joh. Seb. Fischer
von Landshut tätig. 1770 malt der Landshuter Maler Joh. Wolfg. Corteletsch eine Armenseelen-
tafel (7 fl.). 1784 repariert Joh. Schweinacher, Orgelmacher in Landshut, die Orgel. 1798 fertigt
der Orgelmacher Michael Raithmair von Nandlstadt eine neue Orgel (100 fl.). (A. a. O., Repert.
XLV, Fasz. 413, 415, 4t6, 417, 419.)
 
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