Universitätsbibliothek HeidelbergUniversitätsbibliothek Heidelberg
Metadaten

Die Kunst für alle: Malerei, Plastik, Graphik, Architektur — 9.1893-1894

DOI Artikel:
Personal- und Ateliernachrichten - Denkmäler - Architektur - Ausstellungen und Sammlungen - Kunstliteratur und vervielfältigende Kunst
DOI Seite / Zitierlink: 
https://doi.org/10.11588/diglit.11970#0101

DWork-Logo
Überblick
loading ...
Faksimile
0.5
1 cm
facsimile
Vollansicht
OCR-Volltext
'r-l

Personal- u, Atelier-Nachrichten. — Architektur. — Ausstellungen und Sammlungen.

Dresden. Ein künstlerisches Denkmal eigener Art ist dem ver-
storbenen sächsischen Kriegsminister Grafen Alfred von Fabrice, der
im März 1881 starb, errichtet worden. Es ist ein Mausoleum in Gestalt
eines antiken Sarkophags, auf dessen treppenartig gesonnter Eindachung
das Standbild des Gefeierten in doppelter Lebensgröße sich erhebt. Das
Mausoleum steht inmitten der zahlreichen Mililärgebäude der sogenannten
Albertstadt in Dresden, des letzten großen militärischen Werkes, das Fabrice
geschaffen hat. Die Kosten sind durch Sammlungen der Offiziere und Beamten
der kgl. sächsischen Armee aufgebracht worden Das Mausoleum, das
nach den Plänen des Bau-
rates Professor Lipsius erbaut
worden ist, erhebt sich aus
quadratischer Grundfläche (je
9 m lang und breit), bis zur
Höhe von 8,5 m. Es enthält
ein 7 >u im Geviert messendes
Kreuzgewölbe und eine Apsis,
in der ein Altar steht, lieber
der Thür gegenüber, sowie
an den beiden Seitenwänden
sind Fenster aus buntem
Glas angebracht. Die Wände
sind mit einfacher Wachs- und
Kalkmalerei geschmückt. Am
Schlußstein des Portalbogens
ist das Familienwappen mit
der Grafenkrone und die drei-
zciligeJnschrist: „Dem Kriegs-
minister Graf von Fabrice
die sächsische Armee" ange-
bracht. Das bronzene Stand-
bild des Gefeierten ist von
Professor Johannes Schilling
modelliert und von Vierling
gegossen. Das Mausoleum
steht in einem halbkreis-
förmigen Vorgarten, in dem
ernste Tannen u. a. Koniferen
angepflanzt sind. Nach der
Straße zu ist der Garten mit
einem Gitter abgeschlossen.

— Berlin. Wie aus Berlin
berichtet wird, soll der Bau

des Antikenmuseums in nächster Zeit in Angriff genommen
werden. Es wird jedenfalls der erste von den großartigen Bauten
sein, die zur besseren Unterbringung unserer Kunstschätze geplant
sind. Der Bauplan, von Prosessor Fritz Wolf entworfen, steht
bereits fest. Das Gebäude, das besonders die Bestimmung haben
soll, die Originale auszunchmen, wird seinen Platz direkt hinter der
Nationalgalerie erhalten und in gewissen Anschluß an das Neue
Museum gebracht werden, wenn der Bau auch als selbständiger
durchgefüyrt werden soll. 1263?)

Zigeunerliebe, von Albert Richter.

probe ^llttstration aus V. von Zrnschr „Beiterlebcn" (s. S. 5Y).
vcrlagsanstalr für Kunst und Wissenschaft vorm. Friedrich Bruckmann in München.)

MMUiMlim ünö SammüMlM

P 8. Berlin. Das war eine freudige Überraschung, als
wir bei Schulte die Bilder von Erich Hancke sahen, die hier
in der Herbstausstellung für kurze Zeit an die Stelle der
Schlichtingschen gehängt waren. Kommt uns Hancke auch aus
München, so ist er doch hier in Berlin schon als geborener

eine Schöpfung des Bildhauers Professor Stockmann in Karlsruhe und
von P. Stotz in Stuttgart in Bronze gegossen. Auf einem Postament
steht die fast drei Meter hohe Figur des Kaisers, welcher in Kürassieruniform
dargestellt ist. Das Postament zeigt das von der Kaiserkrone überragte
Wappen des deutschen Reiches und die Inschrift: Friedrich III., Deutscher Kaiser.

L.-I). In Friedberg (Provinz Oberhessen), wurde beschlossen, ein
Denkmal zu Ehren des verstorbenen Großherzogs Ludwig IV. und der im
Feldzug 1870/7 l gefallenen Soldaten der großherzoglich hessischen Division
zu errichten. iMsi

— Berlin. In den Reichsetat für 1894/95 wird die erste Rate für
die Errichtung des Nationaldenkmals Kaiser Wilhelms I. für Berlin mit
1,1 Millionen Mark eingestellt werden. Die Gesamtkosten des Denkmals sind
auf 8 Millionen veranschlagt; davon fallen nahezu 900000 Mark auf
Gründungsarbeiten, 1,8 Millionen auf das Reiterstandbild nebst Sockel,
2,5 Millionen auf die zur Architektur gehörigen Bildwerke und 1,6 Millionen
auf den Bau der Ufermauern und der Halle, 1,2 Millionen auf sonstige Ar-
beiten, wie Ausrüstungen, Bauführung u. s w. Die Bauarbeiten sollen so
gefördert werden, daß die Denkmalseuthüllung am 22. März 1897, der
100-jährigen Wiederkehr des Geburtstags des Kaisers erfolgen kann. Die
Gründungsarbeiten sollen im Jahre 1894 ausgeführt werden. posy
 
Annotationen