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Die Kunst für alle: Malerei, Plastik, Graphik, Architektur — 9.1893-1894

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Personal- und Ateliernachrichten - Architektur - Preisausschreiben - Ausstellungen und Sammlungen - Kunstliteratur und vervielfältigende Kunst
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https://doi.org/10.11588/diglit.11970#0182

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KünstlrrliSusrr in Gern bri München. Erbaut von Seilmann 6c Littmann in München (s. S. t»o).

le. Düsseldorf. Der Historienmaler Fritz Roeber nt
zum König!. Professor an der hiesigen Kunstakademie ernannt
worden und wird Professor Peter Janssen in der Leitung
der Direktorialgeschäfte zur Seite stehen. — In dem Wett-
bemerk um den Entwurf zu einem Gedenkblatt, welches die
Pianosorte-Fabrik von Rudolf Ibach Sohn in Barmen
und Köln zu der bevorstehenden Jubelfeier ihres 100jährigen
Bestehens in Farbendruck Herstellen und an ihre Geschäftsfreunde
versenden will, sind ca. 170 Entwürfe in die hiesige Kunsthalle
eingeliesert worden. Die Preisrichter traten am 28. und 29. Dez.
in der Kunsthalle zusammen und es wurde mit dem ersten Preise,
(M. 1000) der Entwurf des Malers N. Gysis in München
prämiiert. Der zweite Preis (M. 800) wurde Max Laeuger, der
dritte (M. 600) Karl Schmidt in Dresden zuerkannt. Da von
den Preisrichtern (Prof. Hans von Bartels aus München, Prof.
Emil Döpler der Jüngere aus Berlin, Maler Karl Gehrts und
Theodor Rocholl von hier und Walter Ibach, als Vertreter der
Firma Rudolf Ibach L Sohn) der Entwurf von Karl Adam,
Lehrer an der Kunsthandwerkerschule in Straßburg i. E. als
nahezu gleichwertig mit dem als drittbesten Entwurf bezeichnten
anerkannt wurde, so stiftete Herr Ibach noch einen vierten Preis
von M. 300 für diesen. Die Firma Rudolf Ibach Sohn hat
sich das Recht Vorbehalten, die nicht preisgekrönten Entwürfe an-
zukausen. Die Entwürfe sind in der Kunsthrlle öffentlich ausgestellt.

— Die vor einigen Wochen durch die Zeitungen gegangene
Notiz, daß Prof. Or. A. Böcklin sein Atelier in Zürich gänzlich
aufgegeben und nunmehr seinen definitiven Aufenthalt in Florenz
genommen habe, können wir dahin vervollständigen, daß der von
der Krankheit, welche ihn vor längerer Zeit befallen halte, wieder-
hergestellte Künstler in seinem neuen Atelier in Florenz mit aller
Schaffensfreudigkeit thätig ist. Zur Zeit arbeitet er an der Voll-
endung des bereits vor zwei Jahren begonnenen Triptychons
„Venus genitrix", sowie drei weiteren, während seines Sommer-

aufenthaltes in San Terenzo begonnenen Bildern. Es sind dies:
„Eine ilferlandschaft", „Figur der Muse Melpomene lebens-
groß) mit landschaftlichem Hintergrund" und „Francesca da
Rimini" aus Dante inferno. l^KUI

— München. Zum Neujahrsfest hat S-K. H. der Prinz-
Regent dem Professor Wilhelm Diez das Ritterkreuz des Ver-
dienstordens der bayerischen Krone, Professor A. Hauser und
Professor E. Zimmer mann den Michaels-Orden und Franz
Simm den Professortitel verliehen. — Aus Anlaß der vierten
Jahresausstellung (1893) im kgl. Glaspalast zu München hat
S.fK. H. der Prinz-Regent noch folgende Auszeichnungen ver-
liehen: Professor W-Lindenschmit das Ritterkreuz des Ordens
der bayerischen Krone, Max Nonne nbruch den Michaels-
Orden 3. Klasse, Professor von Bartels den gleichen Orden
4. Klaffe. Dem Direktor der Kgl. Zentralgemäldegalerie, Professor
vr. F. v. Reber, wurde der Geheimrat-Titel verliehen.

— Wien. Die Wiener Bildhauer haben gegenwärtig in
der Ausschmückung des neuen Hofburgtraktes andauernde und
lohnende Beschäftigung gefunden. Zur Ausführung gelangen
150 Giebelfiguren für die Fenster, sechs Giebelreliefs, vier
Statuen für die Pavillons, sechs Gruppen für die Attika, zwanzig
Figuren zum Portal auf dem äußeren Burgplatz, vier Figuren-
reliefs gegen die Hofgartenseite und mehrere hundert andre Reliefs ;c
>r. Düsseldorf. Am 18. Dezember ist der Landschafts-
maler Wilhelm Porttmann hier im 75. Lebensjahre ge-
storben. einer der frühesten Schüler I. W- Schirmers, dem er
seine künstlerische Ausbildung verdankte. Hier im Jahre 1819
geboren, sollte Porttmann anfänglich Buchdrucker werden, ver-
tauschte aber aus Beruf und Neigung die Kunst Guttenbergs
mit der Malerei, und war von 1842—46 Schüler der hiesigen
Akademie, speziell I. W. Schirmers, der die Landschaftsschule
damals leitete. Die Gebirgsbilder Porttmanns aus der Schweiz
und Tirol wurden wegen ihrer fleißigen, gewissenhaften und aus-
führlichen Behandlung besonders geschätzt. ^ In Darstellungen
der Gebirgsnatur war er glücklicher als in seinen Stimmungs-
bildern, von denen indessen einige Gewitterstimmungen und
Winterbilder seinerzeit auch viel Anerkennung fanden. psoch

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