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Die Kunst für alle: Malerei, Plastik, Graphik, Architektur — 9.1893-1894

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Woermann, Karl: Raphaels Sixtinische Madonna, [3]
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https://doi.org/10.11588/diglit.11970#0170

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n Jahrgang. Heft 9.

1. Februar 1894.

—tzerausgegeüen von Friedrich Wechr —

.Die Kunst für Alle" erscheint in halbmonatlichen Heften non 2 Bogen reich illustrierten Textes und 4 Bilderbeilagen in Umschlag geheftet. Bezugspreis im
Buchhandel oder durch die Post lReichspostverzeichnis Nr. 3750. daher. Verzeichnis Nr. 438. r. u. k. österr. Zeitungsliste Nr. 1747) 3 M. so Pf. für das Vierteljahr
__ _(6 Hefte); das einzelne Heft 75 Pf.__

üaphaels Sixtinische Madonna.

von Larl Ivoermann (Dresden).

(Schluß.)

Tändelei, von Fr. Simm.

Photographieverlag der Photographischen Union in Müncben
«onst für Alle IX.

Nachdruck verboten.

17. Jahrhundert ist von der Ma-
^ donna Raphaels in der abgelegenen
Kirche des heiligen Sixtus zu Piacenza
nicht viel die Rede gewesen. Erst seit im
18. Jahrhundert die Kunst- und Bildungs-
reisen vornehmer und reicher Ausländer
nach Italien häufiger wurden, taucht sie
auch in den Berichten der Schriftsteller
öfter wieder hervor. Winckelmann sagt:
„Liebhaber und Kenner der Kunst gingen
dahin, um diesen Raphael zu sehen, so
wie man nur allein nach Thespiae reifete,
den schönen Cupido des Praxiteles daselbst
zu betrachten". August III. von Sachsen
hatte das Bild, wie glaubwürdig berichtet
wird, schon auf seiner Jugendreise, die er
als Kurprinz unternahm (1711—1712), in
Piacenza gesehen, mit Kennerblick seinen
einzigen Wert durchschaut und sich seit der
Zeit im stillen mit dem Gedanken getragen,
es nach Dresden zu verpflanzen. Erst
zwanzig Jahre nach seiner Thronbesteigung,
erst acht Jahre nach der Erwerbung der
berühmten hundert Bilder der modenesischen
Galerie sollte er sein Ziel erreichen. Der
bolognesische Maler Carlo Cesare Gio-
vannini (1695 bis 1758) erhielt, wie be-
reits bemerkt, den Auftrag, den Zustand
des Bildes zu untersuchen. Doch scheint
der bolognesische Archäologe Giov. Battista
Bianconi (nicht zu verwechseln mit Giov.
Ludovico Bianconi, dem kursächsischen Ge-
sandten in Rom, der Mengs' Leben schrieb)
der eigentliche Unterhändler zwischen dem
sächsischen Hofe und den Mönchen von
Piacenza gewesen zu sein. Dieser scheint

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