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Die Kunst für alle: Malerei, Plastik, Graphik, Architektur — 9.1893-1894

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Pecht, Friedrich: Die Jahres-Ausstellung 1894 der Künstlergenossenschaft zu München, [1]
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https://doi.org/10.11588/diglit.11970#0408

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n Jahrgang, tzcft 21. . I. August 1894

_ —^ Derausgegeben von Friedrich Vechr —

^ ^ halbmonatlichen Heften von 2 Bogen reich illustrierten Textes und 4 Bilderbeilagen in Umschlag geheftet. Bezugspreis im

" " ^ "ro) die Post (Reichspostverzeichnis Nr. 3750, bayer. Verzeichnis Nr. 438, k. u k. österr. Zeitungsliste Nr. 1447) 3 M. 60 Pf. für das Vierteljahr
_ (6 Hefte); das einzelne Heft 75 Pf.

Die Fahrr s -A u sstellu ng 1894 der Mmstlergenossenschaft zu München.

Nom Herausgeber.

I.

sls die notwendige Konsequenz der sich
viel zu häufig folgenden und sich eine
ungesunde Konkurrenz machenden Aus-
stellungen erscheint natürlich der geringere
Gehalt derselben. Das macht sich bei un-
seren zwei eben erössneten Ausstellungen
der Genossenschaft wie der Secessionisten
eigentlich gleich fühlbar, denn beide Ge-
sellschaften hatten zu viel an Berlin, Wien,
Düsseldorf, Dresden rc. abzugeben und
empfingen zu wenig von dort, als daß sich
dies nicht durch sehr empfindliche Lücken
rächen sollte. So fehlen denn unserer hier
zu besprechenden Unternehmung viel zu
viele der berühmtesten Namen, selbst von
den hiesigen, allerdings mit Ausnahme von
Lenbach, Max, der sich wieder zu seinen
alten Genossen gefunden, Defregger, Marr,
Firle, Holmberg, Leibl. Noch häufiger
sind sie aber nur durch schwächere Arbeiten
vertreten. Denn das ist keine Frage, daß
durch diese beständige Ausstellungshetze ohne
irgend entsprechenden Lohn nach und nach
eine Unruhe in die Künstler kommt, die
sich in den Arbeiten oft nur zu sehr durch
das Überhandnehmen eines gewissen deko-
rativen Wesens sichtbar macht. So fällt
einem denn auch beim Betreten so vieler
Gemächer nichts so sehr auf, als eine ge-
wisse durch die notwendige Anbequemung
an die Forderungen der Ausstellungssäle
herbeigeführte Gleichmäßigkeit der meisten
Bilder, deren Mehrzahl gut erzogenen

. jungen Leuten gleicht, die aber über lauter

Erziehung wenig Individualität mehr behalten haben. Dies gilt vom Glaspalast wie von den Secessionisten, obwohl
beiderseits die weise Vorsicht gebraucht ward, Bilder aller Nationen rücksichtslos untereinander zu hängen, was

Drri Wrisr. Von Gabriel Max.

^abresausstcllung 1894 der Aünstlergenoffenschafk zu München,
photogr.-verl. der sshotogr. Union in München.

Die Runst für Alle IX.
 
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