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Bund Deutscher Kunsterzieher [Hrsg.]
Kunst und Jugend — N.F. 8.1928

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Heft 1 (Januar 1928)
DOI Artikel:
Betzler, Emil: ''Jugendkunst-Ausstellungen'', [1]
DOI Artikel:
Oppermann, Alfred: Kritik am Kunstunterricht
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https://doi.org/10.11588/diglit.27998#0012

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ersimde» oder gestelll worden isl. Ich bin jehl
ocibei, solche FiMebocien aiisznnrbeiieii, die allen
deiijeiiioeii, die sich zur Herc;abe von Mciiericil be-
reit eililcireii werden, zur Aiisfiilliiiig vorgelegt wer-
den sollen, bevor dcis Alcikericil zur Absendung ge-
lniigk,

Ls liegl inir dnrnn, Mnterinl soivohl für dle nor-
innle dürchschniktliche Enlwicliliing, nlS ciuch filr
besonderen EiiiZLlbegabiingen zilsainiiienziistellen. Äor
nllen Dingen sollen Eiilivicliliingsreihen gesamiiiell
werden, die nichk wie geivvhnlich mit dem 14. Iahre
nbschlieben, sondern die Aelenmnkerinl für die Enk-
iviclilung biS ins M. Lebensjahr, vielleicht auch noch
dnrüber hlnnus nufiveisen.

lln einiger Zeik werde ich llhnen einen gennu
süiinulierken Llusruf schiclien, um dessen Aerösfenl-
lichung in Hrer Ieitschrift „Kunst und llugend" ich
blkke.

Aorher jedoch wnre ich llhnen sehr dnnkbnr, menn
Sie mir besondere Winke und Hinweise, die 3hnen
für die svskeinnlisch richtige Anlnge des ArchivS
ivlinschenSwerk erscheinen, rechk bnld mitteilen woll-
len. Ferner erbiktc ich von llhnen Adressen von
Zeichenlehrern und Lehrerinnen, Pndngogen, 3n-
skilulen usw., nn üie ich mich mik der Aikke um
.cZergabe von Material »nd Ausfüllung der Frage-
bogen direkl wenden könnte — nnabhänglg von
dem nllgemeinen Aufruf in llhrer Zeikschrift und
von dem kürzeren Hinweis in der Tngespresse.

lln der Hofsnung, dasz Sie die Ilnternehmung der
Kunsthalle nnch Krnfken unkerstülzen werden, bin
ich mit niisgezeichneker Lochachkung ergebensl

?8. Llehnliche Schreiben wle dieses hier möchte
ich noch nn verschiedenc Zenkralskellen, Miniskerien,

Schulbehörden usw. schicken. 3ch wäre lZhnen dank-
bnr, wenn Sie mir auch In dieser Hinsichk entspre-
chende Hinweise geben wollken. Iedenfalls komml
doch auch das Zentralinskikut für Erziehung und
Unkerricht in Frage?"

Soweit Herr Dr. Hnrtlnub.

*

Wir sehen: die angeregte Snche ist in Flusz (Prof.
von Kunowski regte vor lllnhren schon AehnlicheS
nn) und wir wünschen, dcch sie möglichst bald ver-
wirklicht wird. Ueberail sollken solche, nach beskimm-
ken Gesichkspunkten geordnele Kinderkunsk- und
sliigendlilinst.Sammlungen (dieser Name würde mir
besser gefallen als die Aezeichnung Archiv, der ein
elivas muffeliger Geruch anhnftek) entskehen. Mnn
könnke dnnn dnrnn denken, irgendwo — vielleichk
gernde in Frankfurk oder in Mannheim — eine
Sammlung von Arbeiken bildnerischer Geskalkung der
deukschen llugend, nusgewählk aus den Einzelbestän-
den, zu schaffen, die als ein deuksches Nakional-
heiligkum, als ein Denkmal der bildnerischen Ge-
skalkungskräfke der deutschen llugend von wissen-
schaftlicher, künsklerischer und iinmenklich von er-
zieherischer Aedeukung werden könnte. Eine solche
Sammlung wäre am ehesten berufen, die Bedeukung
des bildhafken Geskalkens für die llugend- und Volks-
bildung und die heute noch bei Behörden, Schul-
inännern und Wissenschnfklern weiterverbreikeken Nor-
urteile, Mifzverständnlsse, llrrtllmer (nnmenkllch den
Gcundirrkum, die phankasiemäszig schöpferische Täkig-
keik der Iugend versiege mit der Puberkäk) zu wider-
legen. G. Kolb.

Kritik am Kunstunterricht

Non Alfred

3m Sevleinberhesl dieseS llnhrganges beschäftigte
sich P'rof. Mlh sebr eingchend mit dem Vortrnge
von Prok. Likt nnf der Larlsruher Tnniiüg7"^7si
der gleichen Niimmer wurüen auch Aeukeningen
der Frankfuiter Zeitung über die Knrlsruher Aus-
stellung wiedergegeben und besprvchen. Prof. Lill
nnd Fränlein Fischl hntten beide einige Bedenken
gcgen den Kunstunternchl vorzubringen, und es
dürske werkvol! sein, der gemeinsanien Grundlage
dieser wnrnendcn Stimmen nachzuspüren.

Frl. Fischl skellt in ihrer sehr nnregenden Kri-
tik dic Frnge, ob nicht die Klärung der Ziele des
Schulzeichenunkerrichks jefzk einigermaben verdeckt
und abgeblendet seien, besonders für das Alker der
Puberkäk. lln diesen Neifejahren lasse die dann be-
sonders wirksamc A u f n a h m e b e r e i t s ch a f t
leichk zu gebolenen Nezepken greifen und führe zu
klnsscnweisen Slilsärbungen, mik denen die Ergeb-
nissc lnnger persönlicher Enkwicklungen weggenvin-
men seien. Der Ernst dieseS Ilrkeils soll nicht über-
hörl werden. Aber ich möchkeWW. e>ne ollgemeinere
Skelluiignahiiie In den Bordergrüiid stellen.

Die hierfür enlscheidende Wendung von Frl.
Fischl liegt in der Formulierung: „Skil ist das lehke,
wo es mil rechken Dlngen zugeht". Gnnz dasselbe
liegl nuch den Morken von Prof. Lltk im Sinne:

Oppermann.

„DaS Enlscheidendc der künstierischen Enlwicklung
steckt nichk im Kinde", nämlich „der Zeikgeist, der
nuch nicht im Künstler liegt". Der Kllnstler habe
sich mit ihm nlso erst nuseinanderzusehen. Diesem
Punkk in den AuSführungen von Prof. Likk ist
Prof. Kolb entschieden enkgegengekreken. Man sollke
dlese Dinge iminer wieder bekrachken, denn hier
iiegt ein immer wiederholker Borwurf.

Wo stecken die wichtigen Dinge denn, wenn sie
nicht irgendwie im Menschen, im Kinde, im Künst-
ler vorgebildet sind, aus denen sie sich geskaltend
herausenkwiäreln? 3n der BekennkniS dafür oder
dawider scheiden sich in der Tak die Geister. Hier
liegt der Kernvunkt der Einstellung nichk nur zum
Zeichenunkerricht und allen Erziehungsfragen, son-
dern zu jeder Kultiirerscheinung übcrhaupt. An die-
ser Stelle stehen die innersten Frngen der Biologie
und Enkwicklungslehre wie des Skrafrechks. Hier
kcheiden sich Enlelechie, Vollendung gegebener 2n-
hnlle (— Goelhe) von der Anpassung, Auslese,
Fortschrikt (— Darwin). Bon diesem Gegensah her
»immt Spengler die fruchlbaren Gedanken seines
Merkes und ordnet danach in seinen dramakischen
Spaiiiiungsgefüblen und bildhafken Absirakkionen
seine Begriffspanre: Kosmos und Mikrokosmos,
Dasein und Wachsein, 2deen und Wahrheiken, Ge-
 
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