Deutsche Blätter für Zeichen-Kunst- und Werkunterricht
Zeitschrift des Reichsverbandeö akad.geb.Zeichenlehrer und Zeichenlehrerinnen
Veraittwortltch für die Schriftleitung: Professor Gustav Kolb, Stuttgart
Druck nud Verlag: Engeu tzardt G. m. b. tz. Stuttgart, Langestraße 18
Für Besprechmigsercmplare. Aisderlchriften oder andere Linsendungen irgendwelcher Art
wird eine Verantwortlichkeit nnr dann übernommen, wsnn sie erbeten worden slnd
Gestaltuug der Naturforiu. Vou E. Vetzler, Fraukfurt a. M- — Elne Auseinandersetjnng mit der Authro-
posophle I Vou tzans Keller°T>ibingen. — Wie dient der Zeichenlehrer der Mädchenbildung? Von Eiuma Vo-
ger. — Das Problem der knustlerischeu Erziehung. Von Or. Nichard Müller-Freienfels. — Ein Veispiel, wie
ich ineinen Unterricht lebendig gestalte. Von Nudolf Winter, Ludwigsburg. — Zur Geschichte des Aquarells.
Vou Dr. P- Martell. — Wege zur bildendeu Kunst I und II. Von Reinhold Lindemann, München. — Zur
Beilage. — tlmschau- — Buchbesprechungen. — Inserate..
8. Iahrgang August 1928 tzeft 8
Gestaltung der Aaturform
AuSM a»s dem anf der Nauniburger Tagung des
Vvn E. Behle
Die neugeschassene L i ch l b i l d ll e l l e des
R e i ch s v e r b n n d e s begrlihl freudig die Gele-
genheik, auf dieser Tngung von ihrem Mollen und
Wirlien einiges inilleilen und vorslihren zu dlirfen.
Sie tul dies in der fesken Zuversicht, datz die Be-
nustragten des deukschen Kuiisterziehuiigsgedanlieiis,
die Zeichenlehrer und -lehrerinuen, auch in Preu-
szen seslhalken nn dem jugendlich-frischen und muki-
gen Ausbau lhrer groszen Aufgabe lroh deS herben,
ungerechlen Nückschlnges, den die Neuordnung des
Besoldungsgesehes ihnen zugefügk hal. Sie hofft und
erwarlel von gnnzem Lerzen, dns, die lnnere Ve-
reilschaft und Liebe zuin Verus nlcht erslicken wer-
den iinker den bikkeren Demükigungen, die man ihr
i» dem Augenblicü antnt, als es gnil, jahrealke Ver-
lprechungen einzulösen und durch eine angemessene
Vesvldung die in der Nesorm des hvheren Schul-
wesenS znm Ausdruck gebrachke ideelle Anerlien-
nung unserer Sache zu beglaubigen und zu beliräfki-
gen.
Mir Zeichenlehrer werden auch hinfort unser
fachliches Ziel nicht aus dem Auge verlieren
dürfen, wir müssen iveikerkümpfen um die positlve
Forlführung der groszarllgen Enkivicklung, die unsere
Sache vor Äahren erfaßk hat. Mir müssen zu jeder
Zeit wissen, wie sehr Mlldiglieik und Skillskand uns
verhüngnisvoll werden können, wenn auch die nüch-
kerne Erliennlnls unserer üuheren Lage uns ver-
veranlassen möchke, zu glauben, dasz doch all unser
Beskreben vergeblich sei. Wir wollen auch weikeryin
zeigen, dasz wir unsere Sache doch zuerst um ihrer
selbsl willen kun und dasz wlr in unserem Veruf
unsere Aerufung fühlen. So dlirfen wir hoffen,
preutzischen Landesverbandes gehaltenen Vortrag.
r - Franlifurt a. M. P
unserer Arbelt und »ns selbst, alle» Miderslünden
zum Trotz, die Skellung zu erobern, die uns lüngsl
gehören müszke.
lln die schlimme Zelt unserer üiißeren Niederlage
sällt die Gründung der Lichkblldstelle. Mir scheint,
daß wir !n diesem Ilmsland ein Zeichen sehen dürsen
der slarlien Tragfühiglieik und Vchwunglirasl unserer
ädee, sinsn Ausdruck des Millens zum Dennoch
und einen hellen Nuf in den Morgen unserer Zu-
liunfk. Es ist die große Erneuerung der Kunster-
ziehungsidee, es sind dle zu ihrer Verivirlilichung
eingeschlagenen Mege nnd auch 3rrwege und die
liämpferische Gegenüberstellung von Thesen und
Ankilhesen, die den Munsch wach werden liesjen,
vom Äeichsverband aus eine Lichlbildstelle zu schaf-
fen, eine lebendige Sammlung, die auf ihre Meise
beikragen liönnke, in dem verwlrrenden Vielerlei
der Meinungen und Zielsetzungen, Aebersichk und
Einsicht zu gewähren. So also mujz es die Aufgabe
dieser Lichkbildskelle seln, in den Skrom der Enl-
wiclilung zu leuchken, !hn zu durchleuchken und sichk-
bar zu machen, wns verheisjiingsvoll im Machskum
begriffen und was nn gesicherken Ergebnissen bereils
errelchk worden isk.
Die Lichkbildstelle des N.-V- möchke ein änskru-
menk unserer Fach- und Verbands gemeinschaf t
sein. Sie möchke an ihrem Teil milhelfen, dasz der
Zusammenschluß nicht nur ein Zusammenschlusj aus
Skandesinkeressen sei. Bedenkien Sie bilte auch fol-
gendes: Wir haben während der Verhandlungen zum
Besoldungsgesetz Im tzerbst und Minker nichl nur ein-
* Hiehe hierzii Abb. S. imd beMcgendeZKmislbciNigc.
Zeitschrift des Reichsverbandeö akad.geb.Zeichenlehrer und Zeichenlehrerinnen
Veraittwortltch für die Schriftleitung: Professor Gustav Kolb, Stuttgart
Druck nud Verlag: Engeu tzardt G. m. b. tz. Stuttgart, Langestraße 18
Für Besprechmigsercmplare. Aisderlchriften oder andere Linsendungen irgendwelcher Art
wird eine Verantwortlichkeit nnr dann übernommen, wsnn sie erbeten worden slnd
Gestaltuug der Naturforiu. Vou E. Vetzler, Fraukfurt a. M- — Elne Auseinandersetjnng mit der Authro-
posophle I Vou tzans Keller°T>ibingen. — Wie dient der Zeichenlehrer der Mädchenbildung? Von Eiuma Vo-
ger. — Das Problem der knustlerischeu Erziehung. Von Or. Nichard Müller-Freienfels. — Ein Veispiel, wie
ich ineinen Unterricht lebendig gestalte. Von Nudolf Winter, Ludwigsburg. — Zur Geschichte des Aquarells.
Vou Dr. P- Martell. — Wege zur bildendeu Kunst I und II. Von Reinhold Lindemann, München. — Zur
Beilage. — tlmschau- — Buchbesprechungen. — Inserate..
8. Iahrgang August 1928 tzeft 8
Gestaltung der Aaturform
AuSM a»s dem anf der Nauniburger Tagung des
Vvn E. Behle
Die neugeschassene L i ch l b i l d ll e l l e des
R e i ch s v e r b n n d e s begrlihl freudig die Gele-
genheik, auf dieser Tngung von ihrem Mollen und
Wirlien einiges inilleilen und vorslihren zu dlirfen.
Sie tul dies in der fesken Zuversicht, datz die Be-
nustragten des deukschen Kuiisterziehuiigsgedanlieiis,
die Zeichenlehrer und -lehrerinuen, auch in Preu-
szen seslhalken nn dem jugendlich-frischen und muki-
gen Ausbau lhrer groszen Aufgabe lroh deS herben,
ungerechlen Nückschlnges, den die Neuordnung des
Besoldungsgesehes ihnen zugefügk hal. Sie hofft und
erwarlel von gnnzem Lerzen, dns, die lnnere Ve-
reilschaft und Liebe zuin Verus nlcht erslicken wer-
den iinker den bikkeren Demükigungen, die man ihr
i» dem Augenblicü antnt, als es gnil, jahrealke Ver-
lprechungen einzulösen und durch eine angemessene
Vesvldung die in der Nesorm des hvheren Schul-
wesenS znm Ausdruck gebrachke ideelle Anerlien-
nung unserer Sache zu beglaubigen und zu beliräfki-
gen.
Mir Zeichenlehrer werden auch hinfort unser
fachliches Ziel nicht aus dem Auge verlieren
dürfen, wir müssen iveikerkümpfen um die positlve
Forlführung der groszarllgen Enkivicklung, die unsere
Sache vor Äahren erfaßk hat. Mir müssen zu jeder
Zeit wissen, wie sehr Mlldiglieik und Skillskand uns
verhüngnisvoll werden können, wenn auch die nüch-
kerne Erliennlnls unserer üuheren Lage uns ver-
veranlassen möchke, zu glauben, dasz doch all unser
Beskreben vergeblich sei. Wir wollen auch weikeryin
zeigen, dasz wir unsere Sache doch zuerst um ihrer
selbsl willen kun und dasz wlr in unserem Veruf
unsere Aerufung fühlen. So dlirfen wir hoffen,
preutzischen Landesverbandes gehaltenen Vortrag.
r - Franlifurt a. M. P
unserer Arbelt und »ns selbst, alle» Miderslünden
zum Trotz, die Skellung zu erobern, die uns lüngsl
gehören müszke.
lln die schlimme Zelt unserer üiißeren Niederlage
sällt die Gründung der Lichkblldstelle. Mir scheint,
daß wir !n diesem Ilmsland ein Zeichen sehen dürsen
der slarlien Tragfühiglieik und Vchwunglirasl unserer
ädee, sinsn Ausdruck des Millens zum Dennoch
und einen hellen Nuf in den Morgen unserer Zu-
liunfk. Es ist die große Erneuerung der Kunster-
ziehungsidee, es sind dle zu ihrer Verivirlilichung
eingeschlagenen Mege nnd auch 3rrwege und die
liämpferische Gegenüberstellung von Thesen und
Ankilhesen, die den Munsch wach werden liesjen,
vom Äeichsverband aus eine Lichlbildstelle zu schaf-
fen, eine lebendige Sammlung, die auf ihre Meise
beikragen liönnke, in dem verwlrrenden Vielerlei
der Meinungen und Zielsetzungen, Aebersichk und
Einsicht zu gewähren. So also mujz es die Aufgabe
dieser Lichkbildskelle seln, in den Skrom der Enl-
wiclilung zu leuchken, !hn zu durchleuchken und sichk-
bar zu machen, wns verheisjiingsvoll im Machskum
begriffen und was nn gesicherken Ergebnissen bereils
errelchk worden isk.
Die Lichkbildstelle des N.-V- möchke ein änskru-
menk unserer Fach- und Verbands gemeinschaf t
sein. Sie möchke an ihrem Teil milhelfen, dasz der
Zusammenschluß nicht nur ein Zusammenschlusj aus
Skandesinkeressen sei. Bedenkien Sie bilte auch fol-
gendes: Wir haben während der Verhandlungen zum
Besoldungsgesetz Im tzerbst und Minker nichl nur ein-
* Hiehe hierzii Abb. S. imd beMcgendeZKmislbciNigc.