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Bund Deutscher Kunsterzieher [Hrsg.]
Kunst und Jugend — N.F. 8.1928

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Heft 9 (September 1928)
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Fritz, Ernst: Etwas vom 6. Internationalen Kongreß für Kunstunterricht in Prag
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https://doi.org/10.11588/diglit.27998#0276

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Dmtsche Blätter für Zeichen-Kunst- und Werkunterricht

Zeitschrift desReichsverbandes akad.geb.Zeichenlehrer undZeichenlehrertnnen

Vernntwortlich für die Schriftleitnng: Professor Gustav Kolb, Stnttgart
Druck und Berlag: Engen tzardt G. >n. b. tz. Stuttgart, Langestrahe 18
Für VesprechiMjMremplare, Niederschriften oder andere Einsendimgen irgendwelcher Art
wird eine Verantworilichkeit imr dann ubernoininen. wsnn ste erbeten wvrden stnd

Etwas vom 6. Internationalen Kongreß für Kunstunterricht in Prag. Von Ernst Fritz. — Allerlei Nachdenk--
liches über Knnsterziehnng nnd Kunsterzieher. Von Paul Schubert, Frankfnrt a. M. — Gustaf Vritsch nnd
dte Kunsterziehnng. Von Hans tzerrmann, Werl(Westf-). — „Eine Änseinandersetzung mit der Anthroposo--
phte". — Der Zinkdruck, ein beqnemes und hochwertiges Neproduktionsverfahren für die Schule. Von
Brnno Schmidt, Drssden. — Köpfe schnitzen aus Kartoffeln. Von Otto Zondler--Stuttgart. — Vasteln: Insu--
lanerdorf. Von Otto Iondler Stuttgart. — Umschau. — Geschäftltches. — Inserate.

8. Iahrgang September 1928 tzeft 9

Etwas vom 6. Internationalen Kongreß für

Kunstunterricht in Prag * ^

Mil Herrn Prosestor Kolb hatle !ch vernbredel,
datz er den Verichl ilver dle LluSstellnng rind ich liber
die Vorträge geben wolle. Meistens lioinint es -an-
ders als inan beirldt: so auch hier. Den Vericht iiber
die Vorkräge 'liann Ich' auS verschiedenen Griinden
iiichl erstatten. Es haiidelk sich iiämlich iiin ekiva 00
Voickräge, die gesonderk, aber gleichzeitig, in zivei
Sälsn gehallen w.iiiden. Ein Zeraiisheben einigec
weniger Vorkräge auS >der groszen Neihe der Dar-
blekimgen wäre ungerechk und wiirde ein schiefes
Vild geben. Eine Wiiirdignng der Vorkräge wlrd
dechalb besser verschoben bis nach der Driiclilegimg
derselben diirch idle KongreMeituii'g. Flir heute sei
es mir geska'kket, nur eine Ark Sbiiiiiiiimgsbild vom
Kongresz zu geben.

Sonirlag, den 20. Inli, sand di-e Eröss-nung der
Aiisskelluiiig iin 2-n-dustriepailask flalt u»d Monla-g,
30. äuli, die seierliche LrLssiiung des' Konaresses. De-r
groste Lucernasaal -war dicht gesüllk niik Kongrestteil-
iiehinern aus aller Herren Lä-nder. Die Farbeii der
Abze-ichen lieszen die SprachenzugehörigliLik erlien-
iien (rv'l — französisch, weisz — lschechisch, blan —
englisch iind gelb — deuksch). Die Zusaiiiineiisehu-ng
des Vorskaiidstisches enksprach ganz -dein Charaliker
einer solchen g-roszen inler-n-alionalen Tagung, Die
Leikung der Vecsainniilnng 'lag in der Hand -deS Präsi-
denken der chikeriia-ki-onaleir Vereinigiin-g, Herrn Dr.
Speclier-Ziirich, der, ber völliaer Veherrschung der
drei Kongreßsprachen, ln -vorvi'ldlich sachlicher un-d
vornehine-r Weise den Vorsih siihike. Ein Sprachen-
gemisch -wie beiin Turmbau in Va-bell, nur init dein
Ünterschiede, da'ß troh der Vielsprach-iglrei-k völli-ge
Uöbereinski-inmung im Ziele herrschke. Denn- o'b der
hapaner und Aegppt-er, der Vertreker EanadaS oder

PolenS -sprach, man -ivu-hte den Inhalk seiner Worle
auch oh-ne sie zu ver'stehen. Als Verkreter Deulsch-
lands lionnte ich dem Kongreh -die Gr-lltze unserer
beiden Neichsve-rbände iibermitkeln un-d -dabei dem
Vedauern Ausdru'ck -geben, ö-cch uns -die Verhäklnisse
gezivungen häkten, dem Kon-a-resz oslfiziell! fernzu-
-vleiben. 'Zluch Herr Dr. Spemer rviirdlg-ke dies in
warmen' Worke-n,

Da deu-tsch, englisch u-nd- fvanZölisch die Kongresz-
sprachen sind, lramen sie gleichmäszig zu Mort: da-
zu noch-die tschechische Sprache als Sprache des ein-
ladenden La-ndes. Das -ska-rbe Aeberwiegen der lsche-
chischen uii-d französischen Sprache iin„Kala-log" hälte
vecinieden- rverden können. äedem Llusländer -wir-d es
in Pra-g auff-allen, nrit welcher Konseguenz die il-sche-
chische Sprach'e belonk wir-d. Alle- tznschrisken au-f
der Str-ahe, an den Geschäs-len, -auf dem Vahnhos
sind rei-n kschechisch und 'fiir -de» Llusländer fast
durchive-g unleserlich u-nd u-n'vec'ständlich. Ob d-iese
Einseitigkeik — namen'k-lich in einer St-adl -wie Prag,
die sehr viel' Fremdenverliehr hab — -auf -die Daue-r
aus wirlschnfl'i-ichen Griinden tra-gbar sein wird, musz
abgervartek werden; aber der dcutsche Pragfa-Hrer
kan» daraus allerhan-d -lernen, -wen-n er a-uch ge-
rvisz andererseiks inanches, rvas ihin in der Leiinat
eng un-d 'li-l'einlich vorlio-mmen -inag-, iininec- niehr
schätzk, je weiter er sich von i-hr entfern'k. Die deutsche
Sprache -trat meinem EmpfindLii nach be-i -den- Vor-
trägen in den Vordergrund, ga-nz besonders abe-r
bei den au-f die Welku-mfrage ein-g-egangenen Ankwor-
ten über den Wert -des Zeicheii- und Ku-»slunler-
richkes. (äch werde hierllber in nüchster Zeik -an -die-

n Dcr Vericht über die Ausstestimg wirb im uächsteii Hest er»
solgeu. D. g.
 
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