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Bund Deutscher Kunsterzieher [Hrsg.]
Kunst und Jugend — N.F. 8.1928

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Heft 12 (Dezember 1928)
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Petersen, Benno: Weihnachten - ein Lichtfest!
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https://doi.org/10.11588/diglit.27998#0367

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Weihnachten — sm Lichtfest l

Von Benno Pekersen, Lübeck. sBergleiche dazu öie Abbildungen Selke 800 u. 311.)

DaZ Veleuchkungsproblem hak sich !n unserer heu-
ligen Kulkur zu eiiiem bedeukenden Fakkor unserer
Uingebung eniwickelt. Die liünstlerischen Lösungen
der Lichkausskakkung unserer Wohnungen, Lheaker
und Feslsiile, die stelgeude Ausnuhung der elelikri-
chen Glühbirne für wirkschafkllche Zweclie — insbe-
ondere im Diensk der Äelilame — sind in der Tat
bewunderuiigSwürdlg. Wir sind auf dieseui Gebieke
zu Hvchstleiskuiigen gelioininen, die bald nichl mehr
überkrofsen werden können. Einen Beweis fllr die
Hochwerklglielk elelikrotechulscher Llrbeik lieferte vor
liurzer Zeit die Bernnslalluug der Skadk Berlin:
„Berlin im Lichll"

Aei Berniistalkuiigen der Schule — ganz besonders
aber bei den Weihnnchksfeiern in größeren Nciumen,
splelk auch fiir unsere Arbelk die VeleuchkungSfrage
eine hervorragende Rolle.

8n der Erliennknls, das> als Vermlttler der Sklm-
mung in ersker Linie die Beleuchkung verankwortlich
isk, schenlren wlr der dekorakiven Leuchtliörperver-
lileidung erhöhte Anfmerlisamlieik. — Der im Ker-
zenglauz strahsende Lhristbnuui duldet lieinen Niva-
len. Wir liLnnen Ihn In der Familie nicht mehr enk-
behren. Zu wünsä)en wäre eS aber, daß be! Schul-
und Bereinsfestilchlieiken, ln Lolialen und Schau-
fenstern der brennende Meihiiaä)ksbnum eudlich ver-
schwliidet! Der äuszersk inklme Neiz der Lichkerkaiine
verträgk nichk die grosze Oeffeiiklichlieik!

^lu selne Skelle krikt der von Schiilerhand geferkigte
Beleuchlungsschmuck, eiu grohes und danlibares Ge-
biet silr den Zeichen- u»d Merlilehrer. Was wir bis-
her iii unserer Schulgemeiuschaft in diesen Dingen
geschaffk habeu, möge in eiuer gesammelleii Zulam-
menslelluiig mit liurzeu Llusführungshlnwelsen be-
richtek werden.

Skernnmpel.

Aei unserer erskeu gröszereu Lluln-Feier, in der
musilialische Dnrbietuugen und eiu Weihnachkssplel
gebolen wnrde, schmüclilcn wir den Feslraum mil
einer groszen Anznhl von Slernnmpelu. Elwa 30
brnuchvnre Laterueii ivurden iu Gemeiiischaftsarbeil
In unserer Werlistakl hergestellk. Die Prncht der vir-
len Lampen, die mit je drei Skeriifensterchen ver-
sehen waren, Ist unverglelchlich schöu In ihrer Wir-
liung. Ilnsere sonst dunlrle Aula wurde von etwa 100
Slernlransparenken in allen Farben erleuchket.

olgendermahen: Zu-
e her, die aus drei
0 vm) bestehk. Anken

Der kechnlsche Vorgang war
nächst stellken wir die Papphül
guadratlsä-en Seilen (ekwa 18x1
wird der drelecliige Voden nufgeleiml. Borher schnit-
ken wir aus jeder Seile den sechsslrahligen Steru
heraus uud hinterlilebkeii die Oeffnuugen mit far-
bigem Seidenpapier. Die Pappe erhälk eine dunnel-
farbige Vemalung (schwarz, blau, dunlielgrün, rol),
die herausgeschnlkteuen Skerne wurdeu vergoldek und
als Auhänger mlk Kordelschuur am Boden befeskigk.
Drei andere Schnüre von miiidestens 30 om Länge
brachken wir an der oberen Oeffnung an uud linüpf-
ten sie zusammen. Da das Hlneinmoiikieren von
Glühbirneii bei der groszen Anzahl der Lampen zm
viel limstände vernrsacheu würde, befestigken wil

Wagenlierzen von zweistündlger Vrenndauer »ilklels
eines kräfligen Nagels, der durch den Voden von
untenher getrieben wurde. Zur Berstärliung dien-
ken an dieser Skelle aufeinandergeleimke Papp- oder
Zolzstücke. Zur Verhükung von Feuersgefahr ist ein
Blechkellerchen als Lichkunkerlage unbedliigt erforder-
lich. Zulehl nahmeii wir schmale Goldskreifen oder
einen anderen, zur Farbe der Ampel passenden Pa-
pierstreifen und belilebken die Ecken und Äänder. So
bildeken die farbigen Lakernen auch bei Tageslicht
eiiieii reizvollen Äaumschmuck. Zum Veglnn der
Melhiiachksferien durfke jeder Schlllec sein Arbells-
sliick mik nach Hause nehinen und es in sein Weih-
nachksskübchen hängen (Äbb. 1a, b und e).

Lichkürone auS Leuchkbildern.

Zu einer anderen AdvenkSfeier leuchkeke in der
Aula eine riesige Krone, die nus lauter Leuchtbildern
bestand, zu denen jeder Schlller einen Teil liefern
konnte. Mit diesem Belenchtungskörper machten wir
auf unsere Gäste, Elkern nnd Freunde der Schule
einen mlndestens gleichwerkigen Eindruck, wie mik
unseren vielen Skernampeln. Die Zerstellung ge-
schah folgendermajzen:

On einem Spezialgeschäfl verschafften wir uns daS
gröjzke Lampeiijchirm-Drnhlgesiell, dns vorhanden
war. Wir wählen nakürlich eine uiikompllzierke Form,
wie sie jeht auch im Handel isl: Ein Neisen mil Dräh-
ken, die ein flaches, kegelsärmigeS Dach bildeu. Fer-
ner kaufken wir noch ein zweites, kleineres und ein
dritkes, noch kleinereS Gestell dazu. Zunächst Ist ein
Ilmwlckeln sämklicher Drähte mil Papier notwendig,
da wir alleS mlk Papier bespaiinen und bekleben wol-
len. Die Teile der Dachform überzogen wlr mlt gelb-
rokem Seidenpapier. Äann rechnelen wir den Ilm-
sang der drei Drahkreifen zusammen und keilten das
so gefundene Mas; in soviele Telle, als brauchbare
Schülerarbeiken herauskommcn würden.

Dieser Teil — etwa 10—18 vm — bildele die
schmnle Seike des rechkeckigen TraiiSparenkformnkeS,
die Föhe wählken wir in gukem BerhälluiS zu der
Schmnlselte. Äie ferkigen Transparenke, über deren
Herskelluiig im folgenden Abschnitk noch Näheres be-
richkek wird, wurden in drei Äändern, die dem Ilm-
fang der drei Neifen enlsprachen, vereinigt (durch
Kalikoskreifen miteinander verbunden). Die drei zur
Kreisform zusammengeklebken Leuchkbänder befeskig-
ken wir mik kleinen Zäkchen an dem Schlrmreifen.
Das richkige IlntLreinaiiderhäiigen der drei Schirme
erzielken wir durch sorgfälkiges Probleren. Die nun
noch offeiien Zwischenräume wurden sauber mit Sei-
denpapier geschlossen. Auch die unkere Kreisöfsnung
erhielt eine Berkleidung. On der Milte befesligleu
wir eine Kordelschnur, an der ein Skern oder ein
Engel auS vergoldeker Pappe den Abschlusz bildet
(Abb. 2).

Transparenkfensker.

Eine ausführliche Anleilung zur Herstellung vou
Transparenkfenskern wird sich erübrlgen. Doch köiinen
wir auf grundsähliche NichMuien bei ber Vedeulung
 
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