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Zu unseren Beilagen
Die D r n ck st ö ck e z» iinseren Beilcigen, Seile
I biS 3, verdaiikeii wir dem De 11 lschen Klinst-
verlag in Berliin Sie sind dem von uiis schoii
enipfohleiieii Merk: „K i n d e r - S p i e l z e u g -a u s
alter Zeit, e i u e G e s ch i ch k c des Spiel-
z e u g S" vou Karl Grölier eiikiioiiiiueii, Wir rvei-
seu nochmalS mil Nachdruck auf das ausieror-deiitlich
iverlvolle, vielseilige, mit reichem Anschauungsstosf
ausgestaltete Äerk hin, Ilnsere Bildproben redeu
mehr denii Worie es vermögen von seiuer Bedeu-
iung siir de» Ilntcrricht im bildhafkeii Gestalteu.
Aicht Borbilder ftir das 9tnchahmeii mollen sie seiu,
sondern anregen sollen slL im richkigen Slune.
Wie überzeugend tun sie z. A. kund, ivie die Sprache
des Werkstoffes die Form-gebung bestimmt und sie
uber ülahrkausende hinmeg eint. So kanii diese Ge-
schichke des Spielzeugs fruchkbar werden sür die Ge-
genwart, sür die Erweckung -der Gestaltungskräfte
unserer Iugend. Unb das ist wohl die beste Wirkung,
die von dieser geschichtllchen Forschung ausgehen kann.
Die 4. Seite der Beilagen zeigt A o l>z-s-chli hsle
aus dem W e r k u n t e r r i ch t der Fangels-
b a ch - A e a l s ch u l e in Stultgart- Das Auf-
sätzchen von Studienrat Hils sngt das Weltere.
G. K.
Spielzeug, Schisfe aus Holz
Werliarbeiken aus der Fangelsbachrealschule Slulkgarl. <Bergleiche die Beilage Seite 4)
Bon Karl Hils.
S ch i f f ch e n, K i n d c r e r f i n d u n g, naive
Aastelnrbeit, Bild n n t e n rechts.
Die Arbeit ferkigte ein lljühriger Knabe an, und
zwnr innerhalb der Klnssennrbeik. Bon den 2b Schll-
lern der Kiasse brachte jeder ein ürelkantlges Stück
Brennholz mit. Bug und Heck wurden mit dem
Talcheiimesser zurechk geschniszt. Der Maskbaum und
üie Äuder wurden auS länglichen Stückchen Bllndel-
holz mlt dem Taschenmesser zugeschnitlen. Alles
ivurde mit gewöhnlicher Wnsserfarbe bunt bemalt.
So eukskand im Lnufe von zwei Skunden eine Flokte
von 25 Schiffchen. Die Schiffermännchen murden
nachträglich aus lileinen Holzskückchen zusammen-
geleimk und lrräftig bemalk. Einige Schüler sehken
nuch Segel aus. 'Zlls wlr dch 25 Schifflein in den
Schulleich sehten, sah üie grojze, skolze Flokle präch-
lig aus. uud jeder Schüler versoigke mit Bejorgnis
unü Slolz die schaukelnde Fahrk seineS SchifseS, das
sich leise im Wind bewegke.
Auf dem Vilde sehen wir zwei handfeste Seeleute,
die sich zum Photographieren aus daS Schiff gestellk
haben. Sle haben viel von der Melk gesehen und
manche Gefahren bestanden. Sie slnd aus gutem Holz
gcschnlht, dnS slehk inan ihnen an. Not, gelö und blau
lsk der Rumpf des Schlffes bemalt. Am Mask wehk
eine luskiae Flagge. 5m Hinkergrund sieht man das
zweike Schiff des kleinen dicken Schifsers, der breik-
spurig, wie ein echker Seemann, anf dem Deck skeht.
Gleich gehk ec wieder auf sein Schiff hinüber, denn
die beiden wollen elue Welkreise machen.
O z e a n - D a m p f e r, oben links.
Arbeit eines 13jährigen Schülers. Das ist ein
richtiger, brnuchbarer Dampser mit einem Prome-
uadendeck: ungeheiier viele Schiffsluken zeigen uns
an, dajz in dem Dampfer vlel Plah isk. Die Nebel-
hörner brlillen nach allen Nichkungen. Niesige Lade-
bäume liönnen die schwersten Lasten !n den Schiffs-
liimpf ziehen. Wie jedes mod'er'ne'Schiff isk dieser
Dampfer mik einer Funkeinrichkung, versehen, damit
er um Hilfe rufen kann, weun er unkergeht. Dle
Schornsleine stehen da wie Türme, Nettungsbooke
sind in genügender Zahl vorhanden. Auch der Anker
sehlk nichl.
Dieses Schiff ferkigke der Schüler ganz aus der
Borskellung im freiwilligen Werkunkerricht an. Er
ist der Sohn eines bngLiiieurs, und das sagt alles.
Sein Schiff schwimmt vorzüglich. Es wurde mit einer
selbstangerllhrten Lelmfarbe angeskrichen. Die Teile,
die unker Wasser tauchen, wurden mit Schellack
überzogen.
P h a r a o n e n - S ch i f f, oben rechts.
5ch mufz gestehen, dajz die zwei 14jährigen Schü-
ler, die bieses Schiff gebaut haben, nicht von sich
aus auf den Gedanken gekommen sind, dieses alker-
tümliche Schiff zu bauen. 5cl> selber halte von bugend
an eine Borliebe für das Volk der Aegypter und
sah solch ägypkisches Spielzeug im Mufeum in
Kopenhagen, woselbst ich mir an Ort und Skelle
Skizzen machte. Zwei 14jährige Schüler wujzke ich
für diese Aufgabe im Werkunterricht zu begeiskerii,
und die beiden hielten auch fleißig durch, bis all die
Aufbnuken, der Königsthron, das Sonnenhaus, der
Maskbaum mit den Äahen und dem Segel geseht
waren. Das Segel wurde aus drei Skllcken Skoff
zusainmengesetzt, die wir selber gelb und rotbraun
gefärbk halken. Das Segel kann an den Tauen nach
allen Nichkungen zum Wind geskellt werden. DaS
Schiffchen isk ein richtiges Spielzeug geworden und
wurde ebenfalls mik selbskangeriebener Leimfarbe be-
malt nnd mlt Schellack überzogen.
Altes S e e r ä u b e r s ch i f f, unten links.
Arbeit zweier 15jähriger Schüler. 5m vollen
Schmuck der Segel steht dieses Schiff vor uns. Der
Rumpf ist aus masjivem Holz: mehrere Aretkstücke
wurden zurechtgesägt und aufeinander geleimt. Eine
anfregende Seeräubergeschichks belehrte uns llber
die Skellung der Masten, über die Änordnung des
Berdecks und über öie Schiffsleikern. Wir lasen
vom Mastkorb, von dem aus Kauffahrkeischiffe be-
obachtet wurden. Nach Fertigskeliung war dieses
stolze Schlff das TageSgespräch der ganzen Klasse.
Der Numpf ist mit einer dicken schwarzen Oelschicht
übsrzogen und auch dleses Schiff ist schwlmmtüchtig.
Diese vier Beispiele sollen an einer durchgehenden
Aufgabe zeigen, wie die Anforderungen in den ver-
Zu unseren Beilagen
Die D r n ck st ö ck e z» iinseren Beilcigen, Seile
I biS 3, verdaiikeii wir dem De 11 lschen Klinst-
verlag in Berliin Sie sind dem von uiis schoii
enipfohleiieii Merk: „K i n d e r - S p i e l z e u g -a u s
alter Zeit, e i u e G e s ch i ch k c des Spiel-
z e u g S" vou Karl Grölier eiikiioiiiiueii, Wir rvei-
seu nochmalS mil Nachdruck auf das ausieror-deiitlich
iverlvolle, vielseilige, mit reichem Anschauungsstosf
ausgestaltete Äerk hin, Ilnsere Bildproben redeu
mehr denii Worie es vermögen von seiuer Bedeu-
iung siir de» Ilntcrricht im bildhafkeii Gestalteu.
Aicht Borbilder ftir das 9tnchahmeii mollen sie seiu,
sondern anregen sollen slL im richkigen Slune.
Wie überzeugend tun sie z. A. kund, ivie die Sprache
des Werkstoffes die Form-gebung bestimmt und sie
uber ülahrkausende hinmeg eint. So kanii diese Ge-
schichke des Spielzeugs fruchkbar werden sür die Ge-
genwart, sür die Erweckung -der Gestaltungskräfte
unserer Iugend. Unb das ist wohl die beste Wirkung,
die von dieser geschichtllchen Forschung ausgehen kann.
Die 4. Seite der Beilagen zeigt A o l>z-s-chli hsle
aus dem W e r k u n t e r r i ch t der Fangels-
b a ch - A e a l s ch u l e in Stultgart- Das Auf-
sätzchen von Studienrat Hils sngt das Weltere.
G. K.
Spielzeug, Schisfe aus Holz
Werliarbeiken aus der Fangelsbachrealschule Slulkgarl. <Bergleiche die Beilage Seite 4)
Bon Karl Hils.
S ch i f f ch e n, K i n d c r e r f i n d u n g, naive
Aastelnrbeit, Bild n n t e n rechts.
Die Arbeit ferkigte ein lljühriger Knabe an, und
zwnr innerhalb der Klnssennrbeik. Bon den 2b Schll-
lern der Kiasse brachte jeder ein ürelkantlges Stück
Brennholz mit. Bug und Heck wurden mit dem
Talcheiimesser zurechk geschniszt. Der Maskbaum und
üie Äuder wurden auS länglichen Stückchen Bllndel-
holz mlt dem Taschenmesser zugeschnitlen. Alles
ivurde mit gewöhnlicher Wnsserfarbe bunt bemalt.
So eukskand im Lnufe von zwei Skunden eine Flokte
von 25 Schiffchen. Die Schiffermännchen murden
nachträglich aus lileinen Holzskückchen zusammen-
geleimk und lrräftig bemalk. Einige Schüler sehken
nuch Segel aus. 'Zlls wlr dch 25 Schifflein in den
Schulleich sehten, sah üie grojze, skolze Flokle präch-
lig aus. uud jeder Schüler versoigke mit Bejorgnis
unü Slolz die schaukelnde Fahrk seineS SchifseS, das
sich leise im Wind bewegke.
Auf dem Vilde sehen wir zwei handfeste Seeleute,
die sich zum Photographieren aus daS Schiff gestellk
haben. Sle haben viel von der Melk gesehen und
manche Gefahren bestanden. Sie slnd aus gutem Holz
gcschnlht, dnS slehk inan ihnen an. Not, gelö und blau
lsk der Rumpf des Schlffes bemalt. Am Mask wehk
eine luskiae Flagge. 5m Hinkergrund sieht man das
zweike Schiff des kleinen dicken Schifsers, der breik-
spurig, wie ein echker Seemann, anf dem Deck skeht.
Gleich gehk ec wieder auf sein Schiff hinüber, denn
die beiden wollen elue Welkreise machen.
O z e a n - D a m p f e r, oben links.
Arbeit eines 13jährigen Schülers. Das ist ein
richtiger, brnuchbarer Dampser mit einem Prome-
uadendeck: ungeheiier viele Schiffsluken zeigen uns
an, dajz in dem Dampfer vlel Plah isk. Die Nebel-
hörner brlillen nach allen Nichkungen. Niesige Lade-
bäume liönnen die schwersten Lasten !n den Schiffs-
liimpf ziehen. Wie jedes mod'er'ne'Schiff isk dieser
Dampfer mik einer Funkeinrichkung, versehen, damit
er um Hilfe rufen kann, weun er unkergeht. Dle
Schornsleine stehen da wie Türme, Nettungsbooke
sind in genügender Zahl vorhanden. Auch der Anker
sehlk nichl.
Dieses Schiff ferkigke der Schüler ganz aus der
Borskellung im freiwilligen Werkunkerricht an. Er
ist der Sohn eines bngLiiieurs, und das sagt alles.
Sein Schiff schwimmt vorzüglich. Es wurde mit einer
selbstangerllhrten Lelmfarbe angeskrichen. Die Teile,
die unker Wasser tauchen, wurden mit Schellack
überzogen.
P h a r a o n e n - S ch i f f, oben rechts.
5ch mufz gestehen, dajz die zwei 14jährigen Schü-
ler, die bieses Schiff gebaut haben, nicht von sich
aus auf den Gedanken gekommen sind, dieses alker-
tümliche Schiff zu bauen. 5cl> selber halte von bugend
an eine Borliebe für das Volk der Aegypter und
sah solch ägypkisches Spielzeug im Mufeum in
Kopenhagen, woselbst ich mir an Ort und Skelle
Skizzen machte. Zwei 14jährige Schüler wujzke ich
für diese Aufgabe im Werkunterricht zu begeiskerii,
und die beiden hielten auch fleißig durch, bis all die
Aufbnuken, der Königsthron, das Sonnenhaus, der
Maskbaum mit den Äahen und dem Segel geseht
waren. Das Segel wurde aus drei Skllcken Skoff
zusainmengesetzt, die wir selber gelb und rotbraun
gefärbk halken. Das Segel kann an den Tauen nach
allen Nichkungen zum Wind geskellt werden. DaS
Schiffchen isk ein richtiges Spielzeug geworden und
wurde ebenfalls mik selbskangeriebener Leimfarbe be-
malt nnd mlt Schellack überzogen.
Altes S e e r ä u b e r s ch i f f, unten links.
Arbeit zweier 15jähriger Schüler. 5m vollen
Schmuck der Segel steht dieses Schiff vor uns. Der
Rumpf ist aus masjivem Holz: mehrere Aretkstücke
wurden zurechtgesägt und aufeinander geleimt. Eine
anfregende Seeräubergeschichks belehrte uns llber
die Skellung der Masten, über die Änordnung des
Berdecks und über öie Schiffsleikern. Wir lasen
vom Mastkorb, von dem aus Kauffahrkeischiffe be-
obachtet wurden. Nach Fertigskeliung war dieses
stolze Schlff das TageSgespräch der ganzen Klasse.
Der Numpf ist mit einer dicken schwarzen Oelschicht
übsrzogen und auch dleses Schiff ist schwlmmtüchtig.
Diese vier Beispiele sollen an einer durchgehenden
Aufgabe zeigen, wie die Anforderungen in den ver-