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Bund Deutscher Kunsterzieher [Hrsg.]
Kunst und Jugend — N.F. 8.1928

DOI Heft:
Heft 2 (Februar 1927)
DOI Artikel:
Zickwolff, Erich: Jugendkunst-Ausstellungen, [2]
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https://doi.org/10.11588/diglit.27998#0034

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DmtjHbBlatter für Zelchen-Kunst- und Werkunterricht

Zeitschrift bes Neichsverbandes akad.geb.Zeichenlehrer und Zeichenlehrerinnen

Berantwortltch für die Schrtftleitung: Professor Sustav Kolb, Stuttgart
Druck uud Berlag: Sugen tzardt G. m. b. tz. Stuttgart, Langestraße 18

Für Aksvrechn»gS«re»iplare, Mederschrlften oder anders Etnsendnngen irgendwslcher Art
wtrb etnc Aerantwortltchkelt nnr dann nbernoimne», wenn sie erbeten worden sind

Ingeudkuust--Ausstellungen. Vou E. Zickwolf, Frankfurt a. M. — Das Wesen der Psychoanalyse uud ihre
Bedeutuug fur deu Ilnterricht iui bildhafteu Gestalteu. Von Karl Bertsch. — Das Problem der Kunster-
ziehung iu der Erwachseueubilduug. Vou Walther Karbe, Ieua. — Die Ambidextrie (Doppelhändigkeit).
Von Dr. E- O. Nasser. — Der küustlerische Führer der Schule. Vou tzans Ailke, Düsseldorf. — Kasperl-
theater uud Schule. Von Benuo Petersen, Lübsck. — Puppen. Von Eugen Bischoff. — Werkunterricht. Von
P. Seifert, Iauer iu Schl. — Die tzetmatmappe als Gemeiufchastsarbeit. Von Nudolf Greve, Oldesloe. —
Ilmschan- — Beilagenhiuweis. — Eeschäftliches. — Iuserate.

8. Iahrgang Februar 1928 Heft 2

Zugendkunst-Ausstellungen

Pon Ertch Zickmolff, Fraulifurt a. M.

werdeu uuist und, mle mir scheint, zwischen den
Pläiieu VehlerS uud HartlaubS eln Unkerschled be-
steht, der gelilärt merdeu iiiusz, folgendes uachzu-
tragen.

DaS BediirfiiiS in uiiseren Neihen nach umfassen-
der Darstellung der UnterrichkSergebnisse zmeckS An-
regung, Sklihung und Bewahiung iverlvolleu Kultur-
guteS ist so starli, dast in. E. nichk nur an einer
Stelle (iiu Sinue LeS Harklaubschen Gedanliens),
sondern an inöglichsk vielen Orken zu gleicher Zeit
eiu solches „Archiv", oder besser „llugendliunsihaus"
eröffnet werden müjzte. Diese Sammlung von
Schülerarbeiken soll, verskehe ich die Ausführungen
Vehlers rechk, in ersker Linie für den Kunst erzie -
h e r einc Stäkke der Anregung, der Arbeit und
nuch der beruflichen Vefriedigung bedeuken: weiter
wäre das äiigeiidliunsthaus eine von nun an ganz
unenlbehrliche Pocbereitungsanstall für die jungen
Kunstlehrer. DrittenS liönnke öie Sammlung einen
skarli iverbenden Anstrich haben, sie müjzte ihn
haben in Anbetrachk der öffenklichen Einstellung
weiker Kreise dem Klinstunkerricht gegenüber. Es ist
au Ler Zeik, allem „Krimskrämerkum" an allen
Orken enkgegenzutrelen. Neben diesen bedeukungs-
volleu Aufgaben wollen wir auch die Möglichlieit
nicht vLrlrennen, die Kunskwi s se n s ch af tle r n
geboken isk, im stugendliunsthaus Malerlal für wissen-
schafkliche Arbeit vorzufinden üiid zu verarbeiten.

Äus dem Gesagken ergibt sich eine Perschiedenheit
im Aufbau dec von Vehler und Harklaub geplanten
„Llrchive". PZIr Kunsklehrer brauchen die Fülle
des Makerials. Ganze Klasseiileiskungen, Aufgaben-
reihen auS den verschiedensken Gebieken unserer

Tätiglieit müssen gezeigt werden, soll ein einwand-
freies Eindringen in die Arbeit gelingen. Es kommt
ganz und gar nicht auf irgend eine Schaustellung
von nur Spitzenleistungen an, auch nichk so sehr
auf die Darbietung irgend welchec ausgefallener
Dinge für die Rarikäkenliammer oder nur „Proben"
unserer Tätiglieit, sondern nur auf den Gesamk-
überblicli zum Zwecke der Weikertreibung erkannter
Ziele und Möglichkeilen in der Kunsterzlehung des
Menschen überhaupt.

Die Forderung nach möglichst vieleu solchen llugend-
kunsthäusern Im Lande wird bei Erfüllung eine
Fülle neuer Erkennknisse bieken, die sich aus Lem
Charakter der Bevölkerung, dem kulturellen Stand,
Einflüssen von Kunstzenkren und Ausbildungsstäkken
herleiken. Durch gegenseitige Leihgaben wird endlich
das erreicht werden, was seither gelegentliche Aus-
stellungen anstrebken: ein lebhafter Auskausch von
Unkerrichkserfahrungen und -möglichkeiken, ein Auf-
klären öer Oeffentlichkeik, wahrscheinlich auch ein
Ansporn für die Schüler. Die starke nakionale Be-
deukung solcher Wanderaussteliungen, die Ost und
West in einzigartiger Weise verbinden, will Ich nur
erwähnen.

Doch Lies ist alles noch Zukunftsmusik. Wie lange
noch? Viele werden sagen, Laß alle diese schönen
Pläne an Ler Kosken- und Platzfrage scheitern wer-
den. Soll das bedächtige und gewiß wichtige Ant-
wortsuchen auf diese Fragen am Anfang unserer
Pläne stehen? stsk es nicht vielmehr richtiger, ruhig
mik dem Sammeln zu beginnen? Die veröffent-
lichten 17 Punkke Vehlerä wären sicherlich geeignet
überall dork z»r Grundlage für den Aufbau zu die-
nen, wo die Anregungen der Herren Schwemer und
Vehler auf fruchtbaren Boden gefallen sind.
 
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