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Bund Deutscher Kunsterzieher [Hrsg.]
Kunst und Jugend — N.F. 8.1928

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Heft 1 (Januar 1928)
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Koch, E.: Radieren auf Preßspan
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Kolisch, Elis.: Buntpapierentwürfe
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Umschau / Besprechungen / Schreibe in Angelegenheit / Geschäftliches
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https://doi.org/10.11588/diglit.27998#0025

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ivcilzen wlrd das feuchle Pavier iii die Berkiefungen
hlneliigcprcbk und holk die Farbe heraus'

Auf den Gesichlern der Schkiler spiegelk sich die
helle Freude über das gule Gelingen der ersien
Aadierversilche. Die Arbeiten kragen alle das Merlr-
mal der Origlnalradleriing an sich, die sogenannte
Facelke und zeigen infolge der Weichhell der Linien
nnd deS leichten LappentonS eine feine Wirliung.
Äei Äerivendung elnes besseren PapierS, ekwa eines
Kiipferdruclr- oder liapanpapiers, wird die Bollliom-
iiienveil deS DruclieS noch geskeigert und der Neiz
der Aadierung noch' erhöhk.

LllS Werlizeuge zum Einrihen skanden Len Schü-
lern cine Zirliclspitze, eine. Schusterahle, ein Spih-
bohrer und einige Aadiernadeln zur Berfügung.
Aald liamen dle Schliler darauf, dasz sich ein solcheS
Andieriverlizcug selbst lioskenlos herskellen läszk. Eine
starlie Nühnadel oder eine abgebrochene Stricknadel
ivird in einen Solzgriff eingelassen und mit der Feile
zugespihk. Die forkgeschritkeiien Schüler verwenden
späler statk des Preszspnns auch eine Mekallplalle
aus Zlnli oder Kupfer. Die Mekallplnkke hat gegen-
über üem Preszspan den Vorzug, dasz sich auf ihr

eine bedeukend gröhere Anzahl von Abzügen er-
möglichen läszt. Sodann lägk slch auf Mekall daS
Aetzverfahren durchfllhren, obwohl für die Schule im
allgemeinen die Kalknadelradierung vollauf genügk.

Die Im Ailde (siehe Beilage) beigegebenen Aa-
dierungen auf Pretzspan enlskammen alle der freien
Phankasiegestaltung der Schüler. DaS einemal ist
es ein Alumenskrausz, gedachk als Glllckwllnschliarke
fllr den Geburkskag der Muiker, das anderemal eine
Phantasielandschaft, deren Neize hier liindlichen Aus-
druck sinden. Äei beiden Aufgaben äutzerk sich das
angeborene liindliche Lmpsinden fllr RhyihinuS der
Linien und Geschlossenhelt der Form in feiner Weise.

Wenn den Schlllern, nachdem sie den Borgang deS
Nadierens selbsk erlebt haben, gute Nadierungen !n
Zeikschriften, Äüchern und Äbreiszkalendern vor
Augen geführt werden, so werden diese Aadierungen
fllr sie auf einmal eine ganz andere Vedeulung ge-
winnen. Damit ist nun die Vrücke geschiagen für
das wachsende Verskändnis und das angebahnke
innere Verhältnis zu den Meisterwerken der bilden-
den Kunst. Die Erktrebung dieses Ziels Ist eine wich-
tige Aufgabe des heukigen Kunskunterrichks als Teil
der VolkSerzichung.

Buntpapierentwürfe^

Llis. Kolisch, Zeichenlehrerin am Lyzeum Frankenskein-Schles.

Die Schttlerinnen der Quarka haiken aus Qua-
draken, Släbchen und Drelccken, die sle selbst aus
Vunkpapier zugeschnilken hakten, Flächenmuster zu-
sammengestellt, die wir späker im Handarbelksunter-
richt als Anregung fllr Wollstickereien verwenden
liönnen. Es waren dabei auf einfachste Art recht
gute Wirkungen erzielk worden. Dle Kinder mach-
ken dabei die Erfnhrung, daß der Grund, wenn die
Farbflecke dichter gelegt iverden, mitspricht und die
Wirkung erhöht. Beim Schneiden der farblgen Pa-
piere siellte sich heraus, dajz daS Dreieck die lustigske

* Die dei» UttterrichlödeUpiel bcigegebsne» ferbigen Schiiler»
nrbeiten konnten der Kosten wegen lcider nicht vervielsältigt
reerbc». D. Schristl.

Form isk. Man konnte einen Zipfel belieblg lang
schneiden, und es blieb doch ein ansehnliches, ja
sogar eln recht ausdrucksvolles Dreieck.

„Skellk doch einmal aus diesen lustigen Dreiecken
Menschen und Tiere zusammen!" Diese Anregung
wurde freudig aufgenommen. AuS den farbigen
Schnitzeln enkstanden sogleich Chinesen mit breitem
Hut, Damen mik Sonnenschirmen, deuksche Mlchel,
Gänsellesen, Hampelmänner und andres mehr. So-
gar an Tiere wagke man sich heran. Es wurde eine
sehr vergnügte Skunde, und die Mädchen konnten
sich kaum trennen von dieser lebendigen Ornamen-
kik. Wir werden auch sie im Handarbeiksunkerricht
verwenden.

Amschau

DrejzlerS Kunsthandbuch.

Ikin Frllhsahr 1828 wird mit Untersklltzung des
AeichSministeriums des lknnern, der Preuszischen
Miiilsterlen skir Wissenschaft, Kunsk- und Volks-
bildung und fllr Handel und Gewerbe, des Vaye-
rlschen SkaatSininisteriums für Unterricht und Kul-
kuS, des Sächsikä-en Ministeriums des Hnnern, des
Wllrklembergischen Ministeriums des Kicchen- und
SchnllveseiiS u. a. eine neue Ausgabe dieses einzigen
nulheiiklschen likerarischen Hllfsmikkels fllr alle, die
von Amls- und Berufswegen oder zur Äereicherung
ihrer Personalkennknisse über Kunst und Künskler
einen Wegweiser suchen oder'eiirVindeglied zu ihnen
brauchen, erscheinen. Es umfaszk die gesamten Künste:
bildende, reoende und spielende und enthält in drei
Vänden: Vand I, die ösfenkliche und private Kunsk-
pflege Deutschlands, Oesterreichs, der Schwelz,
Niederlande, SkandinavlenS, Finnlands, SpanienSr

Band II, deutsche bildende Kllnskler, Kunskwissenschaf-
ler und Kunstschrlfkskeller der Gegenwack: Vand III,
Deulsäze Tonkünskler, Musikgelehrke und Musik-
schrifkskeller der Gegenwark. lln Vorbereikung ist
auszerdem ein 4. Vand, behandelnd die deukschen
Bühnenschriflskeller, darskellenden Künskler, Bühnen-
leitsr, Filmdarskeller, Filmregisseure und Theaker-
referenken der Gegenwart. Ümgehende Beankwor-
kung der zum Versand gelangenden Aufnahmekarken
isk ein der Allgemeinhelk zu leistender Diensk. Zu-
schrifken sind an den Herausgeber Maler Archikekk
Willy O. Dreßler, Berlin W. 38, Aosenheimerskr. 34,
zu richken.

Buchbesprechunqen

Greifenkalender 1828. Eln llahreskrelS fllr iunge
Kunst, herausgegeben von Äilli Geitzler
(Greifenverlag Rudolskadt, Thllringen). Preis 3 Mk.
Der vorliegende 9. ltahrgang steht seinen Vorgän-
gern nicht nach. Das trommelnde Weib auf dem
 
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