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Bund Deutscher Kunsterzieher [Editor]
Kunst und Jugend — N.F. 8.1928

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Heft 4 (April 1928)
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Kern, Charlotte: Zeichnen nach Musik
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Dürerworte
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https://doi.org/10.11588/diglit.27998#0109

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93

orfilllte die Tätigeii, nicht Line Arbeit wcrr der aildern
gjelch, und alle Müdchen haben die Stuirden wie
elwuS ZeiligeS empfunden, wo tiefske Seelenstim-
mnng um AuSdruck ringk. Ein Merturtell wuröe
nichl nbgegeben, denn jeder liann nur geben, was
er in sich hat mit den ihm zu Gebote stehenden
Mikkeln. Wir versuchlen nur nachher uns verstehend

einzufilhlen in jede einzelne Arbeit. — Der Munsch,
bald wieder etwas Aehnliches zu zeiä)iien, war das
Ergebnis. — Durch diese Arbeiten möchte ich dle
Kollegen und Kolleginnen zu solchen Versuchen an-
regen. —

Geht mit unbegrenzten Hoffnungen an die clugend
heran, sie wird euch nie enkkausüzen!

Dürerworte

Enlnommen dem Weck von 2. Lange und F.Fuhse
„Dilcers schrifkllcher Nachlajz".

Aleln Lob begehr ich allein unler den Verstündigen
zii haben. Vrief an löak. Heller in Frankfurt Iblig.

Der alleredelsl SInn der Menschen ist Sehen.

Was dle Schönheit sei, das weijz ich nit.

Das Ding, das mlr voc eilf Iohren so wol hat
gefallen, das gefällt mir Ih niik mehr. Bcief aus
Venedig an Plrkhelmer 1MÜ.

Ich sang nit gern zuviel miteinander an, uf dajz
ich »it verdrossen werd. An llakob Sleller 1SÜ7.

Was wir nik beweisen kunnen, das mllssen wir bei
giiter Melnung und der Menschen Urteil bleiben
lassen.

Ein guter Maler lst inwendlg voller Figur. Aus
der Vorrede des „Malerbuches". o. 2.

Wenn es möglich wär, so wollt ich gerne alleS das,
das ich kann klar an Tag brlngen: das zu Lleb den
aeschickten Jungen, -die sölch Kunst höher lieben, denn
Silber und Gold.

Es lebt kein Mensch auf Erden, der beschlieszlich
(abschlieszend, entscheidend) sprechen möcht, wte die
allerschönest Gestalt des Menschen möcht sein. Nie-
mand weisz das,, dann Gott allein. Dle Schön (über
die Schönheit) zu urleilen, davon lst zu rakschlagen.

Es vermag schon -diese bescheldene Auswahl von
Dürerworken zu zeigen, welcher Schah von Lebens-
weisheik, tiefem Äerständnis für das Wesen der Kunst
und edlem Menschenkum in den Schrisken Dürers
verborgen ruhk. Der Einblick in den Äeichtum seiner
Gedankenwelt im Zusammenhalt mit den Merken
seiner kunstgeübten Zand gibt erst das vollendete
Äild seiner hohen und doch menschlich so gewinnen-
den Wesensart.
 
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