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Bund Deutscher Kunsterzieher [Editor]
Kunst und Jugend — N.F. 8.1928

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Heft 4 (April 1928)
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Unsere Beilagen / Umschau / Buchbesprechungen / Schreibe in Gelegenheit
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https://doi.org/10.11588/diglit.27998#0130

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109

2-1 Mcick. (G. Grolosche Verlcigsbuchhandlung,
Aerlln). Der Versnsser benbsichligt nichlä Geringe-
res, nls der Dürersorschung sestere und dnuerhnftere
Gruiidlngen zu geben, nls sie bis seht gehabt hat.
Er seht slch mit Thnusing, Wölsfiin und nnderen
Dürerforschern auseinnnder und glaubt, ihnen
uinnche tlrrtümer nnchweisen zu iiönnen. Eä ist uns
iialiirlich nicht »löglich, hier Slellung zu den eiu-
zeinen Streitfrngen zu nehinen. Dns wird die zünf-
lige Fnchliritilr schon besorgen. lledensnlls lrann nber
gesngt werden, dnjz der Verfasser übecaus gründ-
lich zu Werk gegnngen ist. lind wenn es ihm ge-
luiigen sein sollte, dns «Lebens- und Ch-nrakterbild
DürerS zu klüren, und die Vorstellung, die wir von
sciuein künstlerischen Schaffen -haben, zu reinigen,
so verdient seine Arbelt hohe Aiierkennung. Darum
sei dns Werk nllen Kunstlehrern, die sich inik Dürer
eiugehend befassen woilen — uud wer von uns
woille sich hiec aiiSschlieszen? — angelegeutlich einp-
fohlen. Aeberaus wohliuend berührt es, wenn der
Verf-nsser im Vorwort s-agt: „3ch hnbe die Verpflich-
kuug gefühlt, über den groszen deiitschen Künstler
Dürer iu einer Sprnche zu schreiben die jeder
Deutsche vecsteht. So brauche ich inich wenigstens
uicht vor deuen zu schninen, -denen die üeutsche Mut-
tersprnche dns koslbarste Kleinod unseres Volkes ist.
stch verzichte also auf die bekannken Veweise gelehr-
ter Bilduiig, auf jenes aus dein Griechlschen, Lakei-
uischen un-d Französischen zusaininengeklaubten Flitker-
werk, init dem fnst jede kunstgelchichtliche Abbanülung
aufgepuht zu werden pflegk. 2n der Veziehung Ist mein
Buch gnnz unzünfkig." Lcnch dein Erscheinen des zwei-
ten Bnndes, den wir init Spnnnung erwarten, wer-
den wir nuf dns Werk eiugehend zurückkomme». ilm
Paul Zsolnni) Verlag in Verli» erschien der „Voman
der deulschen Renaissance": Dürer von P a u l
Frischnuer. Preis in Leinen gebunden S.Sll
Mark. llch finde den Skoff nicht einheiklich und
zwingend gestnltet. Wer Dürers Werke und Tage-
bücher -gennu kennk, wird das Bild, das uns hier
entgegeiikritt, iu vieler Ainsicht verzeichnek finden.

Vervielfnlliguiigen von Di'irer-Werkeii. stm K unst-
verlag Amsler u. Nuthnrdt in Berlin er-
schien „Die Passion Lhristi, 1V Kupfer-
fti ch e v o n A l b r e ch t D ü r e r" in ein hnndlicheS
Vnndchen gebunden. Was diese vorzüglichen Wie-
derg-aben voc deu N-asterdrucken vor-aus haben, wie
sie z. V. nuch in dem obengennunken Werk von
Wölfflin zu sinden sind, kann nur ein Vergleich
zeigen. Noch schöner sind die originalgrotzen „A m s-
lerdrucke", von denen mir fünf vorliegen: Die
Holzschuitke des Llbendmahls von 1510, der „Aufenk-
hnlk >n Aegypten" aus dem Marienleben, die Kup-
ferstiche: „Dns groste Glück", „Der verlorene Sohn"
und der „Zl. Ankonius". Ebenso guk sind die rühm-
lichst bekannten Neichsdru ck e (Äeichsdruckerei,
Llbk. Verl-ag, Verlin SW. 08, Ornnienstr. 91), von
denen mir tol-gende Skücke vorliegen: „Christuskopf
mik Dornenkrone", -der nuch S. Veham zugeschrieben
wird. „Die 3 Genien", Willibald Pirkheimer, Die
heitige Familie, Die Geburt der.Marja. Äamik
haben wir dns Veste nenannt. stui Piper-Verlag
erschien -der wundervolle Pipecdruck:. „Vildnis
einer V e n e l i a n e r i n", das Dürer ISllS am
Ans-nng seineä Aufenthnlkes in Venedig malke. Die-
seä liebenswürdige VildniS, das erst vor eiuigen stah-

ren in Wien wiederentdeckt wnrde, ist gewlst elne
der unmikkelbarsten Schöpfungen des Melsters.

Für Schüler sind die nachfolgenden Werke zu emp-
fehlen:

Albrecht Dürer (Die Kunst dem Volke Nr. 1
70. bis Oll. Tausend) mit Oll Abbildungen. Text von
Dr. stoh. D-auirich. Preis 1.35 Mark. Herausgegeben
von der All-gemelnen Vereinigung für christliche
Kunst, München, Nenatastratze 09. Enthält 00 Vil-
der auf holzfreiem Kunstdruckpapier gedruckt, sowie:
Meister Albrecht Dürer, Gemnlde und
Zeichiiungen, mit 30 meist farbigen Vildseiten. Preis
1.2ll Mnrk. (Vertag Der Eiserne Hnmmer, Karl
Nobert Lange-wiesche, Königstein im Taunus).

Albrechl Dürer, sein Leben und eine Auswahl
seiner Werke, mit Erläuterungen zu den einzelnen
Alätkern von Dr. Friedr. Nüchter, mit 15 Ge-
mälüen, 9 üandzeichnungen, 10 Kupferstichen, 11
Holzschnikkeii. 3n Leinen gebunden 4,5ll Nttr. (Fr.
Seybold's Verlagsbuchhnndlung, Leipzig). Die mir
vorliegende Ausgabe trägt den Vermerk: 70. bis
Illll. Tausend. Das Werk hat also durchschlagend
gewirkt und verdient es auch. Es zeichnet sich ducch
sein grostes Format aus, wodurch namentlich die
Holzschnitke gewinnen.

Eine besondere Stellung nimmt das folgende Werk
ein: Dürer als Führer, vom Äembrnndkdeut-
schen und seinem Gehilfen (stulius Lnngbehn und
Momme Nissen), mit einem Vrief von Hnns Thoma
und 80 Viidern in Kupfertiefdruck nach Dürer.
Preis 2,40 Mk. (Verlag stosef NUiller, Mllnchen 23).
Der Texk hak, wie nichk anders zu erwarten ist,
Kraft und Eigenart, die Vilder, namentlich die
Kupferstiche, sind klar und schön wiedergegeben.
Dnmit hnben wir die besken Werke gennniit. Wir
mllsseii uus nn dieser Stelle mit dieser kurzen Be-
urteilung begiiügen, behalten uns nbcr vor, später
nochmals auf die einzelnen Werke eingehender
zurückzukommen.

Alberlina-Faksimile-Drucke. Farbige, vollkommen
originnlgetreue Wiedergaben -der wertvollsten Hand-
zeichnuiigen aus der größken Handzeichnungensnmm-
lung der Welt, der si-naklichen graphischen Samm-
lung „Albertina" in Wien, un-d aus an-deren Samm-
lungen. Von diesen Drucken liegen mir folgende
Dürerblätker vor: Christus am Kreuz (31,5x21,5 om),
Nürnbergers Frau nuf -dem Wege zur Kirche
(32x20,5 ein), Trockenfteig beim Hallerkürlein in
Äürnber-g (16x32 om), Pr. 0 Mk., Schöllkraut
(29x15 om) und das Käuzlein (19x14 om). Sämtliche
Blätter kosten je 0 Mk. Wer -disse Bläkker, die auf
edelsten, deu Originalen -angepaszkenPapieren-gedruckk
ind, gesehen hat, weiß erst, wieviel die sonstigen Na-
terdrucke dem Me-ister schuldig bleiben. Könnke doch
e'de Zeicheuschule wenigstenS ein Alakt erwerben,
-d-amik unsere Schlller einen unmikkelbnren warmen
Hnuch Dürerscher Seele empfangeii! Damit seien
diese herrlichen Drucke angelegenklich empfohlen.

Der Maler Honorö Daumier, herausge-geben von
Eduard F u ch s. Mit 87 Textillustrnkionen, 0
Beilngen un-d 42ll Abbildungen auf 270 Tnfeln.
Preis vornehm in Ganzleinen gebunden 55 Mark.
Verlag Albert Langen, München. — Wir haben
frcher Daumier -als Karikaturenzeichner in zwer
ebenfalls von E. Fuchs hernusgegebenen und im
 
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