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Literatur — Anzeige
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wenig von den Dingen erfährt, allzuviel nur von subjek-
tiven Impressionen eines gewiß geistreichen Schriftstellers.
Und man gewinnt den Eindruck, daß die Linie der Ent-
wicklung in der dem Werke eingeschriebenen Autobio-
graphie sich gegenläufig verhält zu dem Ablauf der
Entwicklung der Kunst, deren Darstellung Aufgabe
des Buches ist. So scheint sie sich letzten Endes von der
lebenden Kunst zu entfernen und 'droht, in eine extrem
akademische Anschauung einzumünden. Der letzte Band
wird hierüber die entscheidenden Aufschlüsse bringen
müssen. Wir werden nach seinem Erscheinen noch ein-
mal auf die Entwicklungsgeschichte dieses Buches und
seines Autors zurückkommen. Glaser.
Alt-Bayern und Bayrisch-Schwaben. Mit Einleitung und
kunstgeschichtlichen Anmerkungen herausgeg. von Hans
Karlinger. Roland-Verlag in Dachau. Geb. 25 Mark.
Das ansprechende Bilderwerk verspricht dem Kunst-
historiker, mit seinen 365 vielfach seitengroßen Abbildungen,
eine willkommene Fundgrube und Sammelstelle baugeschicht-
lichen Ansichtenmaterials aus den an Denkmälern aller
Stilperioden so reich gesegneten Oauen des südöstlichen
Deutschlands. Doch erfüllt es solche Erwartungen nur
unvollständig. Allerdings erscheinen darin viele namhafte
Bauwerke in guten neuen Ansichten, die verdienstvoll aus
allen möglichen, auch privaten Quellen geschöpft sind; auch
manche interessanten entlegeneren Stücke, die man in der
gangbaren Abbildungsliteratur sonst nicht findet, sind mit
aufgenommen. Im allgemeinen bestimmte aber die Aus-
wahl des Materials in erster Linie der historisch-geo-
graphische und volkskundliche Gesichtspunkt, von dem auch
der kurze Einleitungstext des Herausgebers vorwiegend ge-
leitet ist; daneben wohl auch das Bestreben, malerisch
reizvolle und anheimelnde Stücke, eine möglichst abwechs-
lungsreiche Aufeinanderfolge von Bildern darzubieten.
Daher nehmen verhältnismäßig viel Raum ein die Ge-
samtansichten kleiner Städte und Schlösser, neben denen
auch reine Landschaftsbilder nicht fehlen, charakteristische
Straßen- und Platzprospekte, gemütliche alte Winkel u. dgl.,
und beinahe ausgiebiger als die monumentalen Kirchen-
bauten sind kleine pittoreske Landkirchen und Wallfahrts-
kapellen, die Volkskunst einfacher Bauern- und Bürgerhäuser
mindestens ebenso sehrwie die architektonisch bedeutenden,
kunstprächtigen Fassaden von Schlössern und Adelspalästen
berücksichtigt. Wir bekommen, wie auf einer Autoreise
mit anders Interessierten manches zu sehen, was wir wohl
von uns aus entbehren möchten, sehen anderes nur im
Flug, aus der Ferne oder gar nicht, was wir sonst gerne
genauer besichtigten; aber man wird auch dabei recht viele
Eindrücke und Anregungen aufgefangen haben, die sich
vielleicht nur bei einer derartig angelegten Reiseroute er-
geben konnten. m. w.
VERLAG VON E. A. SEEMANN IN LEIPZIG
HANS MEMLING
Farbige Fakfimile-Reproduktionen des vollftändigen
Urfula-Schreines und anderer Meifterwerke in Brügge
Völlig farbengetreu und in der Größe der Originale. Zweihundert
numerierte Exemplare. Drei Lieferungen zu je fünf Tafeln. Sub-
fkriptionspreis der Lieferung 120 M., alfo 15 Tafeln für 360 M.
Ausführliche Ankündigung
fendet
auf Wunlch
Der Verlag
Inhalt: Personalien. — Carl Locher f; Artur Hntschenreuther f. — Berliner Nationalgalerie. Galerie der Wiener Akademie. — Studien und Skizzen
zur Gemäldekunde. — Berliner Freie Sezession. — Krie£ und Kunst. — Abbruch einer Porzellanfabrik in Fulda. Handschriften-Inventare
der italienischen Bibliotheken. Vermächtnis für die Leipziger Universität. Gerettete Gemälde beim Brand im Ministerpräsidium zu Madrid.
— Karl Simon, Gotllieb Schick. Julius Meier-Graefe, Entwicklungsgeschichte der modernen Kunst. Alt-Bayern und Bayrisch-Schwaben.
Verantwortliche Redaktion: Gustav Kirstein. Verlag von E.A.Seemann, Leipzig, Hospitalstraßella
Druck von Ernst Hedrich Nachf., G.m.b.H., Leipzig
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wenig von den Dingen erfährt, allzuviel nur von subjek-
tiven Impressionen eines gewiß geistreichen Schriftstellers.
Und man gewinnt den Eindruck, daß die Linie der Ent-
wicklung in der dem Werke eingeschriebenen Autobio-
graphie sich gegenläufig verhält zu dem Ablauf der
Entwicklung der Kunst, deren Darstellung Aufgabe
des Buches ist. So scheint sie sich letzten Endes von der
lebenden Kunst zu entfernen und 'droht, in eine extrem
akademische Anschauung einzumünden. Der letzte Band
wird hierüber die entscheidenden Aufschlüsse bringen
müssen. Wir werden nach seinem Erscheinen noch ein-
mal auf die Entwicklungsgeschichte dieses Buches und
seines Autors zurückkommen. Glaser.
Alt-Bayern und Bayrisch-Schwaben. Mit Einleitung und
kunstgeschichtlichen Anmerkungen herausgeg. von Hans
Karlinger. Roland-Verlag in Dachau. Geb. 25 Mark.
Das ansprechende Bilderwerk verspricht dem Kunst-
historiker, mit seinen 365 vielfach seitengroßen Abbildungen,
eine willkommene Fundgrube und Sammelstelle baugeschicht-
lichen Ansichtenmaterials aus den an Denkmälern aller
Stilperioden so reich gesegneten Oauen des südöstlichen
Deutschlands. Doch erfüllt es solche Erwartungen nur
unvollständig. Allerdings erscheinen darin viele namhafte
Bauwerke in guten neuen Ansichten, die verdienstvoll aus
allen möglichen, auch privaten Quellen geschöpft sind; auch
manche interessanten entlegeneren Stücke, die man in der
gangbaren Abbildungsliteratur sonst nicht findet, sind mit
aufgenommen. Im allgemeinen bestimmte aber die Aus-
wahl des Materials in erster Linie der historisch-geo-
graphische und volkskundliche Gesichtspunkt, von dem auch
der kurze Einleitungstext des Herausgebers vorwiegend ge-
leitet ist; daneben wohl auch das Bestreben, malerisch
reizvolle und anheimelnde Stücke, eine möglichst abwechs-
lungsreiche Aufeinanderfolge von Bildern darzubieten.
Daher nehmen verhältnismäßig viel Raum ein die Ge-
samtansichten kleiner Städte und Schlösser, neben denen
auch reine Landschaftsbilder nicht fehlen, charakteristische
Straßen- und Platzprospekte, gemütliche alte Winkel u. dgl.,
und beinahe ausgiebiger als die monumentalen Kirchen-
bauten sind kleine pittoreske Landkirchen und Wallfahrts-
kapellen, die Volkskunst einfacher Bauern- und Bürgerhäuser
mindestens ebenso sehrwie die architektonisch bedeutenden,
kunstprächtigen Fassaden von Schlössern und Adelspalästen
berücksichtigt. Wir bekommen, wie auf einer Autoreise
mit anders Interessierten manches zu sehen, was wir wohl
von uns aus entbehren möchten, sehen anderes nur im
Flug, aus der Ferne oder gar nicht, was wir sonst gerne
genauer besichtigten; aber man wird auch dabei recht viele
Eindrücke und Anregungen aufgefangen haben, die sich
vielleicht nur bei einer derartig angelegten Reiseroute er-
geben konnten. m. w.
VERLAG VON E. A. SEEMANN IN LEIPZIG
HANS MEMLING
Farbige Fakfimile-Reproduktionen des vollftändigen
Urfula-Schreines und anderer Meifterwerke in Brügge
Völlig farbengetreu und in der Größe der Originale. Zweihundert
numerierte Exemplare. Drei Lieferungen zu je fünf Tafeln. Sub-
fkriptionspreis der Lieferung 120 M., alfo 15 Tafeln für 360 M.
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Der Verlag
Inhalt: Personalien. — Carl Locher f; Artur Hntschenreuther f. — Berliner Nationalgalerie. Galerie der Wiener Akademie. — Studien und Skizzen
zur Gemäldekunde. — Berliner Freie Sezession. — Krie£ und Kunst. — Abbruch einer Porzellanfabrik in Fulda. Handschriften-Inventare
der italienischen Bibliotheken. Vermächtnis für die Leipziger Universität. Gerettete Gemälde beim Brand im Ministerpräsidium zu Madrid.
— Karl Simon, Gotllieb Schick. Julius Meier-Graefe, Entwicklungsgeschichte der modernen Kunst. Alt-Bayern und Bayrisch-Schwaben.
Verantwortliche Redaktion: Gustav Kirstein. Verlag von E.A.Seemann, Leipzig, Hospitalstraßella
Druck von Ernst Hedrich Nachf., G.m.b.H., Leipzig