Bratt: Er ist der beste Marm, den rvir kennen: es gibt keinen grötzeren
Glauben, als den seinen;-wenn nun das Wunder hier iväre? (Bervegung.)
Jens en (flüsternd): Seht das Kreuz dort über der Thür! Jst cs die
Abendsonne — oder was ist eS sonst?
Bratt: Jch rveitz es nicht. Davon aber seid überzeugt, rvenn das
Wunder kommt, so sind tausende hier zugegen, die rvir garnicht sehen. Wenn
doch auch wir dabei sein dürften! Denkt doch nur, etwas so grotzes zu erleben,
datz „alle, die es sahen, glaubeten!" Des solltcn wir Zeugo sein, du, du, ich?
Das ist zu viel; das kann nicht möglich seinl-Jst es aber möglich,
— es gibt ja gleichzeitig mit uns, meine Brüder, — so viel schwache, klein-
gläubige, lieblose Menschen, ganz wie wir. —
Alle: Ja, ja!
Bratt: — Und da eS gleichzeitig mit uns keine so Hochbegnadigten
gibt, da müssen wir Unrvürdigen schon dazu berufen rverden! lTiefe Bewegung.)
Und schaue ich hinaus in die enge, kahle Fjordlandschast, wo der schrille Schrei
der Möven ertönt, da muh ich bei mir denken: das Reich Gottes begann in
einer furchtbaren Gegend an der grohen Heerstrahe in sonnigen Landen, —
— welch ein Zeugnis, wenn es hicr in einer entlegenen, armseligen Gegend
am ewigen Eise in seiner ganzen Größe wieder aufgenommen würde-
Falk (erhebt sich leichenblatz und slüstert): Ja, ja!
Bratt: Da will es mir scheinen, als treffe alles zusamrnen, als müsse
das Wunder kommen! (Alle haben sich erhoben.)
Der Bischof (leise): Ach, wenn es doch käme, so datz ich alter Mann
es schauen dürfte!
Blank: Ja, rvenn wir des großen Glaubens doch teilhaftig würdenl
Nicht rveil wir verdienten es zu sehen, sondern weil wir seiner bedürfen. (Der
alte Blank fällt auf die Knie, andre folgen seinem Beispiel.)
Bratt: Weil das ganze Geschlecht seiner bedarf. Dringender mit jeder
Generation. Weil es verheißen ist. Weil es hier sein mutz, wenn es über-
haupt vorhanden ist! (Kniet nieder.) Sein Glaube muß es erreichen können
Sein Glaube ist der größe auf Erden! Und der Glaube vermag es! Ja, er
vermag es I
Alle: Er vermag es! Er vermag es!
Bratt: Vermöchte cr es nicht, — da wäre das Ganze unmöglich. Da
wäre auch das Andre nicht wahr. Da wäre in alle diesem etwas Grenzen-
loses-? Etwas über die Kraft-?
Rahel (Sangs Tochter, man hört sie von drinnen angstooll rufen):
Elias! (Sie stürzt von rechts herein, gerade auf das Fcnster zu, das sie öffnet,
indem sie aus Leibeskräften ruft): Elias! (Darauf wirft sie sich hintenüber
und würde gefallen sein, wenn nicht Kröjer sie aufgefangen hätte. Sie bricht
in Thränen aus, richtet sich aber sosort wieder auf und zeigt mit entsetzter
Miene nach innen): Dort! Dort! Sie ift nicht mehr allein! — Seht doch, —
sehtl (Alle haben sich erhoben.)
Elias (erscheint gleichzeitig auf der Galerie. Rahel reitzt sich los
und eilt auf ihn zu): Die Mutter! Die Mutter!
Elias: Jst sie aufgestanden?
Rahel: Ja, ja l
Elias: Und geht?
Rahel: Ja! Aber sie ist nicht allein!
EliaS: Das muß verkündet werden!
Runstwart
Glauben, als den seinen;-wenn nun das Wunder hier iväre? (Bervegung.)
Jens en (flüsternd): Seht das Kreuz dort über der Thür! Jst cs die
Abendsonne — oder was ist eS sonst?
Bratt: Jch rveitz es nicht. Davon aber seid überzeugt, rvenn das
Wunder kommt, so sind tausende hier zugegen, die rvir garnicht sehen. Wenn
doch auch wir dabei sein dürften! Denkt doch nur, etwas so grotzes zu erleben,
datz „alle, die es sahen, glaubeten!" Des solltcn wir Zeugo sein, du, du, ich?
Das ist zu viel; das kann nicht möglich seinl-Jst es aber möglich,
— es gibt ja gleichzeitig mit uns, meine Brüder, — so viel schwache, klein-
gläubige, lieblose Menschen, ganz wie wir. —
Alle: Ja, ja!
Bratt: — Und da eS gleichzeitig mit uns keine so Hochbegnadigten
gibt, da müssen wir Unrvürdigen schon dazu berufen rverden! lTiefe Bewegung.)
Und schaue ich hinaus in die enge, kahle Fjordlandschast, wo der schrille Schrei
der Möven ertönt, da muh ich bei mir denken: das Reich Gottes begann in
einer furchtbaren Gegend an der grohen Heerstrahe in sonnigen Landen, —
— welch ein Zeugnis, wenn es hicr in einer entlegenen, armseligen Gegend
am ewigen Eise in seiner ganzen Größe wieder aufgenommen würde-
Falk (erhebt sich leichenblatz und slüstert): Ja, ja!
Bratt: Da will es mir scheinen, als treffe alles zusamrnen, als müsse
das Wunder kommen! (Alle haben sich erhoben.)
Der Bischof (leise): Ach, wenn es doch käme, so datz ich alter Mann
es schauen dürfte!
Blank: Ja, rvenn wir des großen Glaubens doch teilhaftig würdenl
Nicht rveil wir verdienten es zu sehen, sondern weil wir seiner bedürfen. (Der
alte Blank fällt auf die Knie, andre folgen seinem Beispiel.)
Bratt: Weil das ganze Geschlecht seiner bedarf. Dringender mit jeder
Generation. Weil es verheißen ist. Weil es hier sein mutz, wenn es über-
haupt vorhanden ist! (Kniet nieder.) Sein Glaube muß es erreichen können
Sein Glaube ist der größe auf Erden! Und der Glaube vermag es! Ja, er
vermag es I
Alle: Er vermag es! Er vermag es!
Bratt: Vermöchte cr es nicht, — da wäre das Ganze unmöglich. Da
wäre auch das Andre nicht wahr. Da wäre in alle diesem etwas Grenzen-
loses-? Etwas über die Kraft-?
Rahel (Sangs Tochter, man hört sie von drinnen angstooll rufen):
Elias! (Sie stürzt von rechts herein, gerade auf das Fcnster zu, das sie öffnet,
indem sie aus Leibeskräften ruft): Elias! (Darauf wirft sie sich hintenüber
und würde gefallen sein, wenn nicht Kröjer sie aufgefangen hätte. Sie bricht
in Thränen aus, richtet sich aber sosort wieder auf und zeigt mit entsetzter
Miene nach innen): Dort! Dort! Sie ift nicht mehr allein! — Seht doch, —
sehtl (Alle haben sich erhoben.)
Elias (erscheint gleichzeitig auf der Galerie. Rahel reitzt sich los
und eilt auf ihn zu): Die Mutter! Die Mutter!
Elias: Jst sie aufgestanden?
Rahel: Ja, ja l
Elias: Und geht?
Rahel: Ja! Aber sie ist nicht allein!
EliaS: Das muß verkündet werden!
Runstwart