wird aus die Dauer auch auf die Produktion einen tiefgehenden Einfluß ge-
winnen, während jede moralische Kritik sofort eine Reaktion heruorruft. Und
zwar mit Rccht. Denn den Leidensweg über Julian Schmidt zur „Garten-
laube" soll die deutsche Literatur nicht noch einmal zurücklegen.
S. Lublinski.
Lose Mätter.
Aus „Dcr junge Luther" von Adolf Bartels.
Ls treten auf die lfumanisten Ulutianus, Grefenstcin, ein Lrfurter Uom-
herr. Luther, Lange, Iäger, Loban, der lVirt.
Iäger: Da koinmt erl
Loban: Wer ist bei ihin?
Iäger: Grefenstein,
Der Theolog und — seht den dicken Domherrn!
Lbeu! Da habcn wir Flcisch ohne Geist.
Loban: Wer soll ihn nun begrüßen?
(Sie stellen sich am Aufgang des Zeltes auf.)
Iäger: Laß das dochl
Lr will's fa nicht und, steh, er sieht uns schon.
Mutianus (koinmt mit seinen Begleitern heran): Ah
Lrotus, Loban, da seid ihr, Freundel
(Gibt ihnen die lhand.)
Gegrüßt auch, Langel Ihr wart lange nicht
In Gotha. (Zu Luther:) Luch sah ich noch nie.
Iäger: Ls ist
Magister Luthcrus, der Philosoxh
In unserin Areise.
Uiutianns (reicht ihm die lsand, bedeutsam):
Lutherus — der Lautro!
Ihr liebt, so hoff' ich, die Poeten auch?
Luthcr (etwas verlegen): lVer sollte fie nicht lieben I
lNutianus: !Ven studiert Ihr
Besonders?
Luther: Den Virgil, doch muß ich fürchten,
Ich bleibe stets der Bauer Torydon;
Das Lorpus iuris läßt mir wenig Zeit.
lNutianus: Besucht nur don lNaternus oft, cr ist
Die Leuchte unsrer lvissenschaft in Lrfurt. —
Lest ihr auch neu're Dichter?
Luther: Den Baptista
voii Nkantua.
Nkutianus: So rechtl-Nun, Freunde, nehmen
lVir Platz in diesem Zelt? Ls liegt wohl günstig,
Alles zu sehen, ohne —
Loban: Ach es gibt
ljicr keinen lVoin.
lVirt: lVohl gibts hier lvoinl
Loban (griininig): lvas habt ihr
lNir das nicht gleich gesagt?
lkunstwart
winnen, während jede moralische Kritik sofort eine Reaktion heruorruft. Und
zwar mit Rccht. Denn den Leidensweg über Julian Schmidt zur „Garten-
laube" soll die deutsche Literatur nicht noch einmal zurücklegen.
S. Lublinski.
Lose Mätter.
Aus „Dcr junge Luther" von Adolf Bartels.
Ls treten auf die lfumanisten Ulutianus, Grefenstcin, ein Lrfurter Uom-
herr. Luther, Lange, Iäger, Loban, der lVirt.
Iäger: Da koinmt erl
Loban: Wer ist bei ihin?
Iäger: Grefenstein,
Der Theolog und — seht den dicken Domherrn!
Lbeu! Da habcn wir Flcisch ohne Geist.
Loban: Wer soll ihn nun begrüßen?
(Sie stellen sich am Aufgang des Zeltes auf.)
Iäger: Laß das dochl
Lr will's fa nicht und, steh, er sieht uns schon.
Mutianus (koinmt mit seinen Begleitern heran): Ah
Lrotus, Loban, da seid ihr, Freundel
(Gibt ihnen die lhand.)
Gegrüßt auch, Langel Ihr wart lange nicht
In Gotha. (Zu Luther:) Luch sah ich noch nie.
Iäger: Ls ist
Magister Luthcrus, der Philosoxh
In unserin Areise.
Uiutianns (reicht ihm die lsand, bedeutsam):
Lutherus — der Lautro!
Ihr liebt, so hoff' ich, die Poeten auch?
Luthcr (etwas verlegen): lVer sollte fie nicht lieben I
lNutianus: !Ven studiert Ihr
Besonders?
Luther: Den Virgil, doch muß ich fürchten,
Ich bleibe stets der Bauer Torydon;
Das Lorpus iuris läßt mir wenig Zeit.
lNutianus: Besucht nur don lNaternus oft, cr ist
Die Leuchte unsrer lvissenschaft in Lrfurt. —
Lest ihr auch neu're Dichter?
Luther: Den Baptista
voii Nkantua.
Nkutianus: So rechtl-Nun, Freunde, nehmen
lVir Platz in diesem Zelt? Ls liegt wohl günstig,
Alles zu sehen, ohne —
Loban: Ach es gibt
ljicr keinen lVoin.
lVirt: lVohl gibts hier lvoinl
Loban (griininig): lvas habt ihr
lNir das nicht gleich gesagt?
lkunstwart